Der Schmerz des Verlustes ist in der Pandemie noch schwerer zu ertragen: Durch die erforderlichen Hygiene-Vorschriften ist sogar das Abschiednehmen, die Beteiligung an der Beerdigung stark eingeschränkt und für viele nicht möglich. Der Mensch aber braucht Abschiedsrituale, um abzuschließen, um sich im Leben ohne den geliebten Menschen zurechtzufinden.
An alle, die um einen lieben Menschen trauern, richtete sich das Angebot der Hospizinitiative der Caritas im Landkreis Schwandorf, Trost in einem Gottesdienst mit berührenden Ritualen zu finden.
In Erinnerung
Zahlreiche Trauernde nahmen die Gelegenheit in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer wahr. Das Angebot richtete sich an alle Trauernden, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft. Vor dem Volksaltar war ein kleines Tischchen aufgebaut, wo die Angehörigen zu Beginn ein Erinnerungsstück, wie etwa ein Bild ihres Verstorbenen, platzieren konnten.
Der erste Satz des von Organisten Paulinus Lesser vorgetragenen Eingangsliedes „Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken“ war gleichsam eine Beschreibung der Situation mit all ihren Beschränkungen, denen sich Trauernde derzeit gegenüber stehen sehen.
In dem von Pfarrer Alfons Kaufmann gestalteten Gottesdienst trugen Mitarbeiterinnen der Hospizinitiative dem Anlass entsprechende Texte und Fürbitten vor. Hier wurde namentlich der verstorbenen ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen Christa Strauß, Edith Schmid und Renate Ferstl gedacht.
"Aushalten und durchhalten"
Pfarrer Alfons Kaufmann stellte in den Mittelpunkt seiner Ansprache ein Zitat des großen evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer: „Es gibt nichts, was uns die Anwesenheit eines lieben Menschen ersetzen kann und man soll das auch gar nicht versuchen, man muss es einfach aushalten und durchhalten. Das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich auch ein großer Trost, denn: indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man dadurch miteinander verbunden". Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandle die Qual der Erinnerung in Freude.
Im stillen Gedenken an die Verstorbenen traten die Trauernden vor den Volksaltar, entzündeten dort eine Kerze und steckten sie in eine Schale mit Sand. Ein Trost-Stein und ein Erinnerungsspruch zum mit nach Hause nehmen lagen bereit.
Die Trauerfeier gestaltete Organist Paulinus Lesser an der Orgel mit einfühlsamen Gesängen. So auch das Schlusslied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, nachdem Pfarrer Alfons Kaufmann allen Mitarbeiterinnen der Hospizinitiative den Dank für ihren wertvollen Dienst ausgesprochen und den Segen gespendet hatte.
Kontakt
- Zu erreichen ist die Hospizinitiative der Caritas für den Landkreis Schwandorf ist in der St.-Wolfgang-Straße 3 in Nittenau.
- Telefon 09436 / 3009313, mobil 0151 / 20312086
- E-Mail: hospiz[at]caritas-sad[dot]de
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