Schon über zwei Jahrzehnte ist es her, dass der „Volkstanz“ in der Region Oberviechtach – damals war das noch im Emil-Kemmer-Haus im Oberviechtacher Soldatenheim möglich – seine ersten Freunde gefunden hat. Nun hat schon seit Jahren Christa Bösl das „Volkstanzuder“ in den Hand. Sie richtet immer wieder „Volkstanzabende“ im Oberviechtacher Pfarrheim oder in der Oberviechtacher Mehrzweckhalle aus. Wann immer es ihm möglich ist, kommt auch „Volkstanzpapst“ Hans Ederer in die Eisenbarthstadt, der vor über 20 Jahren in der Region den Volkstanz „salonfähig und populär“ gemacht und in Oberviechtach die ersten Volkstanzabende als eine Art „Lernabende“ veranstaltet hat. Schon damals hat er den Tanzinteressierten erklärt, dass der Sinn des Volkstanzens nicht das Vortanzen auf der Bühne sei, sondern vielmehr, die Tänzer von der Bühne herunter auf den Tanzboden zu bringen. Auf diese Weise soll die Freude am Tanzen zu spüren sein.
Beim Volkstanz kommt es auch nicht auf das perfekte Ausführen der Tanzfiguren an. Ein Lächeln, die gemeinsame Freude am Tanz und sogar ein wenig Unterhaltung beim Tanzen sind da viel mehr wert – das wissen alle, die ihre Freude am Volkstanz gefunden haben. Zum Volkstanz gehören neben vielen anderen Tänzen auch der „Zwiefache“, als dessen Stammland die Oberpfalz gilt. Genau dieser Tanz ist vor wenigen Jahren sogar ins „Weltkulturerbe“ aufgenommen worden.
Natürlich brauchen die Volkstänzer zu ihren Tanzabenden auch die richtigen Musikanten, die die von ihnen eingeübten Schottischen, Rheinländer, Polkas, Walzer, Boarischen und Zweifachen auch wirklich beherrschen. Dafür sind, wenn immer das möglich ist, die „Vöichtacher Rucksackmusi“ die richtige Formation, da sie all diese Tanze sowohl instrumental als auch gesanglich bestens beherrscht und die jeweilige Musikfolge, wie das schon in „alten Zeiten“ üblich war, auf einer Schiefertafel mit Kreideaufschrift vor der Tanzrunde bekanntgeben.
Einer alten Tradition folgend, beginnt der Volkstanzabend mit dem „Auftanz“, bei dem sich alle Tänzer auf der Tanzfläche befinden und so gleich sehen, wer denn wieder alles dabei ist und ein möglicher Tanzpartner sein könnte. Dann spielt die „Musi“, die den Volkstänzern bestens bekannten Stücke, wie die „Wold Jaga“. Sie bieten für den „7- Schritt“ den richtigen Takt und laden neben dem „Fenstertanz“ und der „schee Marie“ zu vielen weiteren Tänzen ein.
Bei einem Volkstanzabend gehört auch der „Schlusstanz“ zum Ritual, wobei die Volkstänzer sich im Kreis auf der Tanzfläche stehend an den Händen halten und gemeinsam das Lied „Wahre Freundschaft“ singen. Dies sehen sie auch als Verpflichtung zu gegenseitiger Hilfe und Unterstützung untereinander. So verbindet der Volkstanz nicht nur die Generationen, sondern auch die Herzen der Tänzer. Wer am Volkstanzen teilnehmen möchte, dem bietet sich an jedem zweiten Freitag im Monat bei den Übungsabenden im Oberviechtacher Pfarrheim dazu Gelegenheit.
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