Zu Gebietsversammlungen hatte die Forstbetriebsgemeinschaft Kemnath (FBG) nach Rodenzenreuth, Ölbrunn, Waldeck und Haidenaab eingeladen. Die Forstbetriebsgemeinschaft ist ein Zusammenschluss von privaten Waldbesitzern, eine Selbsthilfeeinrichtung zur Stärkung des Privatwaldes. Sie vertritt und unterstützt die Waldbesitzer in allen Fragen der Waldbewirtschaftung und kümmert sich um die professionelle Holzvermarktung.
„Derzeit gibt es mehrere Förderangebote“, gab der neue Revierförster Martin Wittmann bekannt. Anträge für Fördergelder zur Käferförderung können noch gestellt werden. Aber wegen der großen Nachfrage gibt es mittlerweile eine Warteliste.
Fast die Hälfte der Mitglieder hat die Bundeswaldprämie beantragt. Sie läuft im Oktober endgültig aus. Voraussetzung war die Zertifizierung. Für die Mitglieder der FBG war das kein Problem, weil sie mit ihrer Mitgliedschaft automatisch zertifiziert sind. Auch auf die Einhaltung der Leitlinien musste geachtet werden. „Wegen der nasskalten Witterung hoffte man auf ein entspanntes Borkenkäferjahr“, sagte Jakob Wittkamp, Fachkraft für Borkenkäfer. Aber im Frühsommer trat der Borkenkäfer wieder sehr massiv auf. Dabei konnte man eine Schwerpunktverlagerung beobachten.
„Die Preise auf dem Holzmarkt spielten in diesem Jahr verrückt“, berichtete Geschäftsführer Walter Ehlich. Im Frühjahr gab es einen Exportboom nach Amerika, dem größten Schnittholzmarkt der Welt. Die Holzknappheit hatte zur Folge, dass die Holzpreise stiegen. Am 27. April trat das Forstschädenausgleichsgesetz in Kraft. Außerdem gab es gab drastische Einschlagsbeschränkungen. Der Rohstoff Holz wurde knapp und es gab eine große Nachfrage nach Schnittholz. Das hatte zur Folge, dass die Holzpreise noch einmal stiegen.
In der Urlaubszeit brach der amerikanische Markt zusammen. Jetzt gab es auf dem inländischen Markt ein Überangebot an Schnittholz. Das konnte kaum mehr verkauft werden. Der Holzpreis brach ein. „Die Waldbesitzer waren in diesem Jahr sehr verunsichert“, sagte Ehlich. Auch für die FBG war die Situation unbefriedigend. Die weitere Entwicklung des Holzpreises ist nach wie vor ungewiss.
„Die Fichte hat als Flachwurzler in den vergangenen Jahren massive Schäden erlitten, weil ihr Wurzelgeflecht durch die zunehmende Trockenheit massiv geschädigt war“, stellte Walter Ehlich fest. Deshalb müssten zukünftig Baumarten gepflanzt werden, die klimaresistenter sind. Die Ansprüche an den Wald steigen. Deshalb muss er jetzt erhalten und konsequent gepflegt werden.
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