Die reizende, alte Mrs. Wilberforth ist begeistert: Ein charmanter Professor mietet trotz Zuglärm und unschöner Aussicht ihr leerstehendes Zimmer und möchte dort mit seinem Streichquartett proben. So beginnt die Kurzbeschreibung des neuen Theaterstückes „Ladykillers“ des Basalttheaters Parkstein, das am Freitagabend Premiere hatte.
Und noch ein bisserl wird aus dem Stück verraten: Die Lady ahnt nicht, dass sie sich einen Haufen Gangster ins Haus holt, die dort einen Raubüberfall aushecken. Doch dann tun sich der Reihe nach unerwartete Überraschungen auf. Das Publikum bei der Premiere ist begeistert. Was die Schauspielerinnen und Schauspieler des Basalttheaters zeigen, sind schauspielerische Meisterleistungen.
Susanne Piller spielt die Witwe Margaret Wilberforth, deren Mann auf hoher See mit dem Schiff untergegangen ist. Richard Beer verkörpert in unnachahmlicherweise den Professor Marcus, der mit seinen „Musikern“ Dr. Courtenay (Heinz Rast), Willie Knoxton, ein „gutmütiger Koloss“ (Mario Piller) und Louis Harvey, „ein gefährlicher Typ“ (Michael Simmerl) das Leben der Witwe und ihrer Freundinnen Harriet Plimshead (Christine Ritter), Gwendolin Livingstone (Nicola Schiffer) und Mary Brown (Marina Kappl) restlos durcheinanderbringt. Und auch Mr. Thomson von der Obrigkeit, sprich englischer Polizei (Andreas Kappl) bekommt seine Probleme.
"Lebendige" Bühnenkulisse
Aber eine ganz besondere Rolle spielt Mr. Gordon, ein kluger Einwanderer aus Paraguay. Es ist ein sprechender Papagei, der so alles mitbekommt, was sich im Wohnzimmer der Witwe und dem Fremdenzimmer abspielt. Florian Simmerl gibt dem Papagei im Käfig auch die entsprechende Bewegungsfreiheit.
Die Bühne unter der Basaltwand zeigt auch eine weitere tolle Besonderheit: Es fährt ein Zug mit Dampflokomotive regelmäßig am Fremdenzimmer und Professor Marcus vorbei und lässt seinen Dampf immer vor dem geöffneten Fenster ab. Mr. Wilberforth erreicht das Fremdenzimmer über einen „Speiseaufzug“, dessen Auszug ein alter Wohnzimmerschrank ist.
„Ladykillers“ muss jeder gesehen haben, wenn er wenigstens gute zwei Stunden herzhaft lachen möchte. Und danach im Kreise seiner Freunde weiterhin mit Freude über dieses Stück redet.
Den Regisseurinnen Susanne Moldaschl und Johanna Walberer ist es jedenfalls in hervorragender Weise gelungen, die Kriminalkomödie von Elke Körver und Maria Caleita in Szene zu setzen.
Weitere Termine
- Dienstag, 30. Juli, 20.30 Uhr
- Freitag, 2. August, 20.30 Uhr
- Eintritt 12 Euro
- Info: www.basalttheater.de
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