Als Höhepunkt der Feier zum 50. Jubiläum des Männerchors erwies sich das Festkonzert im großen Saal des Vulkanmuseums mit fünf Chören. Zum einen reichten angesichts des enormen Interesses die Stühle nicht aus, zum anderen genossen die Zuhörer ein musikalisches Schmankerl mit Chorgesang in all seiner Bandbreite.
Dass Singen jung hält, bewiesen die Sänger des Männerchors unter Leitung von Elvira Kuhl. Nach dem Bekenntnis „Frisch gesungen und alles wird wieder gut“ von Friedrich Silcher unternahmen sie mit ihren Liedern auf anspruchsvollem Niveau eine Reise in die Zwanziger Jahre. Begleitet von Horst Plößner am Piano zeichneten sich die Akteure als homogener Klangkörper und durchaus mit komödiantischer Begabung aus. Sie interpretierten die bekannten Songs „Mein kleiner grüner Kaktus“ von den Comedian Harmonists, „Ich hab das Fräul’n Helen baden seh’n“ des Österreichers Fred Raymond und “Küssen kann man nicht allein“ von Max Raabe.
Seit 2001 besteht der gemischte Chor „Cantabile“, den auch Elvira Kuhl dirigiert. Er begeisterte das Publikum mit Pop-Hits des 20. Jahrhunderts in modernen Arrangements. Beim bekannten „The Lion Sleeps Tonight“ wurden die im Takt wippenden Sängerinnen wirkungsvoll von der Rhythmusgruppe Josef Langgärtner und seinen Schülern begleitet wie auch beim Hit „Africa“ der Rockband „Toto“, bei dem sich der „Jugendchor der Musikschule Kuhl“ und auch Pianist Plößner beteiligten. Einfühlsam und mit einem auffallenden Wechsel von piano zu forte ertönte Paul Simons „Sound of Silence“. Der rhythmische Klassiker „Hit the Road Jack“ des Amerikaners Percy Mayfield führte auch angesichts des musikalischen Zwiegesprächs zwischen Frauen- und Männerstimmen und den tänzerischen Bewegungen zu berechtigten Bravo-Rufen.
Das Vokalensemble „ChorDiSono“ begeisterte unter Leitung von Alexander Meiler und mit Wolfgang Dirscherl am Piano durch seine angenehmen, ausgebildeten Stimmen und die gekonnten Darbietungen poppiger, angloamerikanischer Vokalmusik in anspruchsvoller Mehrstimmigkeit. Vom englischen Komponisten John Rutter stammt das postmoderne Werk „Für die Schönheit dieser Welt“, verankert in der europäischen Kadenzharmonik. Dem rhythmischen „Credo“ aus der „Gospel Mass“ von Robert Ray ließen die sechs Sängerinnen und fünf Sänger den Hit „Lean on me“ von Bill Withers folgen, ausdrucksvoll mit der Solostimme von Adrian Kapornyai unterlegt. Gospel Feeling kam auf, als der Ohrwurm „Oh Happy Day“ die Zuhörer zum Mitklatschen bewegte.
Erfrischend lockerer Gesang gepaart mit viel Bewegung, tänzerischen Einlagen, rhythmischen Instrumenten und Bongoklängen kennzeichnete den Auftritt der jüngsten, von Elvira Kuhl geleiteten Chorgruppe, den „ChOHR-würmern“. Ihre Kinderlieder aus aller Welt führten mit „Samba Lele“ nach Brasilien und mit „Juanita“ in die Karibik. Beim „Hundert-Fragen-Lied“ sangen mehrere Kinder abwechselnd solo und bei „Es ist Sommer“ traten sie mit Sonnenbrillen auf. Lang anhaltender, begeisterter Applaus war berechtigter Lohn für die beeindruckenden Leistungen.
Dazwischen bewies der „Jugendchor“ mit einem Medley aus dem Musical „König der Löwen“, dass es den zehn Mädchen und drei Jungen sichtlich Spaß machte, die wirkungsvoll aneinander gereihten Songs mit viel Bewegung zu präsentieren. Schließlich verabschiedeten sich alle Chöre gemeinsam auf der Bühne mit „Ich wollte nie erwachsen sein“ aus „Tabaluga“ von Peter Maffay und Rolf Zuckowski sowie der mit dem Publikum gesungenen „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven.
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