Ab dem Zweiten Weihnachtsfeiertag zeigten die Akteure des Burschenvereins Parkstein das Lustspiel von Winnie Abel “Das Bahnhof-Komplott“ an vier Abenden. Schon beim Bühnenbild mussten die Zuschauer lachen. Es zeigte den Provinzbahnhof Parkstein-Hütten. Wie soll denn hier ein Zug die Ortschaften erreichen, fragte sich der ein oder andere. Ein Bahnhof am steilen Berg und noch dazu der ICE, der über Pressath herannahte. Naja, im Theater geht alles. Der ICE musste zudem einen außerplanmäßigen Halt einlegen.
Das Bühnenbild blieb in den drei Akten der Komödie unverändert. Nur zu Beginn gab es einen Blick in den Waggon. Drin saß die tollpatschige Kegelschwester Uschi (Lisa Beßenreuther). Leni Götz hatte die Rolle der versoffenen Keglerin Rosi übernommen. Auch das verfressene Kegelmitglied Bettie, dargestellt von Laura Piller, gehörte zur Kegeltruppe, die einen Ausflug unternahm.
Auch der eigenwillige Verschwörungstheoretiker Hubert (Dominik Schreffl) und die Geschäftsfrau Businessfrau Franziska (Ann-Cathrin Maier) saßen im Waggon. Doch plötzlich hörten alle im Lautsprecher von einem Stopp, es ging nicht mehr weiter. Die Lichter im Festsaal wurden dunkel, der Bühnenvorhang öffnete sich und gab den Blick auf den Bahnhofsvorplatz frei. Die Stimme des Lautsprecher verkündete: Triebwerksschaden auf offener Strecke, bei warmen Klima und nahe dem Bahnhof. „Klar, typisch Bundesbahn“, meine der abgedrehte Motivationsredner Sigi (Jonas Funk).
Der ICE 6948 muss einen außerplanmäßigen Halt einlegen, die Fahrgäste sind an einem trostlosen Provinzbahnhof angekommen, ohne Handyempfang, ohne Taxis, ohne eine Aussicht auf Weiterfahrt.
Zudem trat aus der Publikumsmitte eine überkorrekter Polizist Konrad (Christian Witt) auf die Bühne, der nicht nur den Landstreicher Reinhold (Franz Spörer) auf der Liegebank aufweckte und kontrollierte. Er gab auch bekannt, dass unter den Fahrgästen womöglich ein Psychopath sei.
Ein unglaublich witziges Chaos nimmt auf der Bühne seinen Lauf. Dazu gehörte auch der Psychiatriepatient auf Abwegen, Otto, gespielt von Peter Bäumler. Im Lautsprecher die erneute Ansage, dass sich die Weiterfahrt wieder um eine Stunde verschiebt.
Schließlich erhielt der Zug die Freigabe zur Weiterfahrt, um kurz darauf wieder ausgebremst zu werden. Wo blieb der Zug denn nun liegen? Ein Blick aus dem Fenster zeigte es: in Schwarzenbach.-
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