Launisches Mädchen und La ola

Parkstein
07.07.2019 - 11:24 Uhr

„Al sereno“ - „unter heiterem Himmel“ mit einem angenehmen Lüftchen präsentiert sich die Jugendblaskapelle zur Sommerserenade im Schlossgarten. Durch das Programm führt launig, kurzweilig und informativ Saxophonistin Helene Schiffmann.

von FSB
Zahlreiche Zuhörer im Garten des Landrichterschlosses.

Erneut bewiesen die über 30 Akteure des homogenen Klangkörpers unter der umsichtigen Leitung von Alfons Steiner in der 90-minütigen Darbietung instrumentales Können, musikalische Vielfalt, gepflegten Musikstil und Freude an populären Melodien. Nach der Eröffnung mit dem „Trünggeler-Marsch“ des Schweizer Komponisten Max Leemann stand der erste Teil weitgehend im Zeichen böhmisch-tschechischer Volksmusik.

Passend zum Ambiente vor dem Landrichterschloss ertönten der Egerländer Walzer „Im Rosengarten“ von Franz Bummerl und die tschechische Polka „Launisches Mädchen“ (Rozmarne Devcatko) von Jan Kelnar, bei der die vier Klarinettisten begeisterten. Dann lud das Walzerpotpourri „Darf ich bitten“ in der Bearbeitung von Jean Treves zum Mitschunkeln ein: mit den Operettenliedern „Tanzen möchte ich“, und „Machen wir's den Schwalben nach“ sowie dem Finken- und dem Kuckuckswalzer mit den entsprechenden Vogelstimmen.

Dass besonders die Tubisten eine fröhliche Truppe sind, zeigte Patrick Treml mit seiner Solo-Polka „Die lustige Tuba“ von Hubert Mayer. Schließlich schwappte ein Hauch der spanischen „La Ola“-Welle mit der Polka „Böhmisch Ola“ von Wilfried Rösch durchs Publikum und bei den Musikern, die die Instrumente in die Luft hoben.

Im Zwischenteil hatte die Blockflötengruppe – fünf Mädchen und drei Jungen - unter Leitung von Josefa Graser – ihren großen Auftritt. Zu dezenter Playback-Begleitung stellte sie mehrstimmige bekannte Songs mit klaren Tönen und exakten Einsätzen vor. So beeindruckte das angelsächsisch, volkstümliche Liebeslied „Danny Boy“ ebenso wie „Morning has broken“ von Cat Stevens, das Gospel „Oh Happy Day“, Eric Claptons Ballade „Tears in Heaven“ und der Song „Sound of Silence“ von Simon and Garfunkel.

Mit modernen Arrangements verschiedener Stilrichtungen ging es im zweiten Teil weiter. Immer wieder standen einzelne Bläsergruppen beim Medley „Les Humphries in Concert“ im Vordergrund. In der Bearbeitung von Kurt Gäble unternahm die Kapelle eine Reise zurück in die 1970er Jahre mit „Mama Loo“, „Mexico“, „Kansas City“ und „Old Man Moses“. Danach ließ Nico Hundhammer mit dem Stück „Ich und mein Schlagzeug“ von Paul Biste gekonnt seine Schlaginstrumente wirbeln. Ihm folgte als Solistin Marina Sauer auf ihrer Querflöte mit der märchenhaft anmutenden Melodie „Fiorellina“.

Vom deutschen Komponisten Heinz Herrmannsdörfer war das Potpourri „Dixieland for Band“ bearbeitet. Diese Stilrichtung hatte sich in den 1910er Jahren durch weiße Musiker aus der Nachahmung des New Orleans Jazz entwickelt. Im Vordergrund steht weniger die Komplexität, als die Spielfreude, die die Blaskapelle mit „You are my sunshine“, „Blue mountains“, „Down by the riverside“ und „Oh when the saints“ unter Beweis stellte. Spätestens mit dem von Erwin Jahreis arrangierten Twist im Swing-Rhythmus „Ja wenn wir twisten auf den Pisten“ hielt es niemanden mehr ruhig auf seinem Platz. Dieter Hundhammer und Rudolf Trescher sangen gefühlvoll den Rheinländer „Petrus schließt den Himmel zu“ von Max Werner-Kersten und schlossen den Bogen zum Anfang des Abendständchens mit der böhmischen Polka „Gute Nacht“ von Jaroslav Prochazka.

Ohne Zugaben ließ man die Musiker nicht von der Bühne. So sorgten eine weitere böhmische Polka - „Nr. 37“ - und der Militär- und Konzertmarsch „Hoch Heidecksburg“ von Rudolf Herzer zum Abschluss für stehenden Applaus.

Saxophonistin Helena Schiffmann führt durch das Programm.
Serenade der Jugendblaskapelle mit Dirigent Alfons Steiner.
Drei junge Damen und ein Klarinettist beim Solospiel.
Hoch die Saxophone bei der „Böhmisch Ola“.
Moderne „Ohrwürmer“ durch die Blockflötengruppe zwischen den beiden Konzertteilen.
Schlagzeuger Nico Hundhammer ist bei „Ich und mein Schlagzeug“ voll in seinem Element.
Patrick Treml gibt mit seiner „lustigen Tuba“ die Melodie vor.
Querflötensolo von Marina Sauer.
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