Parkstein beteiligt sich als eine von zehn Kommunen im Regierungsbezirk Oberpfalz am Modellprogramm „Aktive generationenfreundliche Kommune“. Um zu erfahren, was eine Gemeinde für ihre Bürger "über 60" bieten sollte, wurden 559 Fragebogen an diesen Personenkreis übersandt. 133 Fragebogen kamen zurück. Jetzt lud der Markt zusammen mit der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung zu einer Bürgerwerkstatt in den Steinstadel ein.
Die Beteiligung der betroffenen Personengruppe hielt sich bei diesem Workshop in Grenzen. Bürgermeisterin Tanja Schiffmann bezeichnete den Markt Parkstein als „gut aufgestellt“ mit vielen Einrichtungen. Gleichzeitig räumte sie ein, dass es wohl auch etwas zu verbessern gebe. Jeder Wunsch, insbesondere Einzelwünsche, seien wohl nicht erfüllbar. Jede Umsetzung eines Wunsches müsse auch der Allgemeinheit dienen, betonte Schiffmann.
Für drei großen Tische erörterten die Moderatoren Anja Preuß von der Arbeitsgruppe Sozialplanung und Altersforschung, Seniorenbeauftragter Wolfgang Dütsch und Marktrat Michael Gleißner mit wechselnden Gesprächsteilnehmern die Themen Einkaufsmöglichkeiten, kleine Hilfen und soziale Teilhabe.
Vorrangiges Ziel ist es, laut Anja Preuß, das infrastrukturelle Angebot im Markt so anzupassen, dass die immer älter werdende Bevölkerung damit auch zurecht komme. Laut Statistik würden 2031 viele Menschen in Parkstein über 65 Jahre sein. Die Bürgerwerkstatt sei ein weiterer Baustein, den gesetzten Zielen näherzukommen. Mit Blick auf die Fragebogenaktion bezeichnete Anja Preuß den Rücklauf von 133 der 559 ausgegebenen Fragebogen als „im Soll“.
Auf die Frage, welche Hilfen im Alltag fehlen, hieß es, dass ein Ansprechpartner im Markt fehle. Viele ältere Bürger vermissen außerdem Hilfen im Haushalt und Garten. Dem „Miteinander in der Ortsgemeinschaft Parkstein“, dem „Miteinander der Generationen am Ort“ und dem „Miteinander zwischen Einheimischen und Zugezogenen“ gibt eine große Mehrheit die Noten eins bis drei. 18 Bewohner lobten eine hohe Lebensqualität, nur drei Befragten gefielen das Museum und der Basaltkegel besonders gut. Bemängelt wurden vor allem fehlende Einkaufsmöglichkeiten.
In den Aussprachen in den Tischrunden wurden erneut die Einkaufsmöglichkeiten angesprochen, gleichzeitig aber auch der Einrichtung eines Dorfladens eine Absage erteilt. Der vom Markt Parkstein angebotene Einkaufsservice mit dem Taxi wurde als tolles Angebot gewürdigt, das aber noch zu wenig in Anspruch genommen werde. Schiffmann, die bei Gesprächsrunden ausgeschlossen war, machte deutlich, dass Verkleinerungen des Warenangebots in Geschäften auf die fehlende Nachfrage zurückzuführen seien. „Kauft hier ein“, lautete deshalb die eindringliche Bitte an die Bürger.
In diesem Zusammenhang wies Schiffmann zu hörende Vorwürfe in Richtung Marktgemeinde wegen der Schließung der Apotheke zurück. Manchen Parksteinern sei erst nach der Schließung bewusst geworden, dass es eine solche Einrichtung am Ort gab, erklärte sie. Beim Thema Nachbarschaftshilfe muss noch geklärt werden, inwieweit diese möglich sei, ohne einheimischen Handwerkern in die Quere zu kommen.
Den Bürgertreff beurteilten die Teilnehmer als gute Einrichtung, für die aber noch ein verantwortlicher Ansprechpartner benannte werden sollte. Überlegt werden müsse, ob für den Bürgertreff die Aufstellung eines Jahresprogramms, eventuell unter Einbeziehung der Vereine, sinnvoll wäre.
Das Modellprogramm „Aktive generationenfreundliche Kommune“ ist auf drei Jahre ausgelegt. Abschluss des ersten Jahres ist die Präsentation des Ergebnisses in der Bürgerversammlung am 25. November.













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