Parkstein
19.12.2018 - 08:00 Uhr

Neu daheim

Servus Wiesbaden: Die Rückkehr der Dümlers nach Fuchsmühl.

Seit zehn Jahr zurück in der Heimat: Jürgen und Stefanie Dümler haben ihre Entscheidung nie bereut. Bild: noe
Seit zehn Jahr zurück in der Heimat: Jürgen und Stefanie Dümler haben ihre Entscheidung nie bereut.

Zwei schmunzelnde Blicke treffen sich. Jürgen Dümler sitzt am gemütlichen Holztisch im Esszimmer, seine Frau Stefanie schaut lächelnd aus der Küche zu ihm. So ganz klar scheint die Sache nicht zu sein. „Ich habe meiner Frau versprochen, dass wir irgendwann einmal in die Oberpfalz zurückkehren werden.“ Wer auch immer nun die treibende Kraft war – die Dümlers sind zurück, sind neu daheim. Die Zeit in der Großstadt Wiesbaden möchte niemand missen, doch die Momente in Fuchsmühl, in jenem kleinen Ort im Oberpfälzer Norden, sind inzwischen unverzichtbar geworden. Hier, wo das Haus inmitten herrlicher Natur steht, die zwei Kinder unbeschwert auf der kleinen Stichstraße spielen, Oma und Opa ums Eck wohnen, Hund „Buddy“ herumtollt und die Nachbarn echte Nachbarn sind. „Wir genießen diese einzigartige Lebensqualität“, sagt Jürgen Dümler.

Die Kinder sind nicht da, Oma und Opa passen auf ihre zwei Enkelkinder auf. „Familie spielt bei uns eine große Rolle, in Wiesbaden hatten wir das so bei niemandem gesehen oder erlebt.“ Die große Fensterfront im Esszimmer zeigt ein herrliches Panoramabild – gerade so, wie sich die Welt wohl Bayern vorstellt: saftig grüne Wiesen, steil geschwungene Hänge, unendliche Ferne. „Egal, wo ich hingekommen bin, immer hat es einen Bayern-Bonus gegeben“, erzählt Jürgen Dümler. Und rumgekommen ist der gebürtige Mitterteicher viel. Nach Abitur, Bundeswehr und Ausbildung als Industriekaufmann startet Jürgen Dümler ins Projektgeschäft. Sein Unternehmen mit Sitz in Marktredwitz schickt den jungen Mann im Rahmen einer SAP-Einführung durch ganz Deutschland, unter anderem nach Wiesbaden. Dort übernimmt Jürgen Dümler schon bald die Leitung der zentralen Lohnbuchhaltung, ist verantwortlich für die korrekte Gehaltsabwicklung mehrerer 1000 Mitarbeiter. „Anfangs pendelte ich zwischen Wiesbaden und Marktredwitz, drei Tage Hessen, zwei Tage Oberpfalz.“ Doch die beruflichen Strapazen, aber auch und gerade das Getrenntsein von seiner Herzensdame Stefanie, verlangen schließlich eine Entscheidung. Und die fällt gegen die Oberpfalz aus. Jürgen und Stefanie ziehen zusammen nach Hessen, servus Wiesbaden!

Zurück nach Hause

Die beiden ziehen in den Taunus. Vielleicht oder gerade deswegen: „Landschaftlich ähnelt der Taunus sehr der Oberpfalz.“ Doch so schön die Gegend ist, so vertraut die Landschaft den Dümlers erscheint, richtig heimisch werden sie nicht. „Wir möchten die Zeit nicht missen, vor allem, weil die Menschen dort allesamt liebenswert sind, die Mentalität allerdings eine andere ist, als die der Oberpfälzer.“ Als sich das erste Kind von Jürgen und Stefanie ankündigt, stellt sich die Frage nach dem künftigen geografischen Lebensmittelpunkt verstärkt – und wird mit der Entscheidung „Rückkehr in die Oberpfalz, Rückkehr in die Heimat“ beantwortet. Nach zweieinhalb Jahren Hessen fragt man sich nun, wie diese Rückkehr gelingen kann. „Als Leiter der Lohnbuchhaltung bin ich glücklich gewesen in meinem Beruf, die Stelle einfach so mitnehmen, das hat natürlich nicht funktioniert“, erzählt Jürgen Dümler. Und doch kommt es letztendlich genau so einfach, denn just nach dem Entschluss in die Heimat zurückzukehren, klingelt eines Sonntags das Telefon.

Am anderen Ende der Leitung meldet sich die Heimat in Person von Freund Michael Renner, seines Zeichens Mediaberater bei "Oberpfalz Medien". Es klingt wie in einem inszenierten Roman und ist doch wahr: „Witron in Parkstein sucht in unserer Zeitung einen Leiter der Lohnbuchhaltung, du wolltest doch zurück, wäre das nichts für dich?“ Manchmal schreibt das Leben die besten Kapitel, Jürgen Dümler bekommt den Job. Mehr noch: „Meine Frau stammt aus Fuchsmühl, in dem dort neu ausgewiesenen Baugebiet sollte schon kurze Zeit später unser Eigenheim stehen.“

Heimatliebe, neu entdeckt

Seit zehn Jahren sind die Dümlers mit ihren inzwischen zwei Kindern glücklich in Fuchsmühl. Das tägliche Pendeln zwischen dem kleinen Ort nach Parkstein zu Witron ist freilich kein Vergleich zu früher, ganz im Gegenteil: „Die Fahrt kann ich gut nutzen, um Abstand zu meinem oftmals stressigen Berufsalltag zu finden, dann haben die Kinder quasi einen Vater, der aus dem Auto steigt und mit voller Aufmerksamkeit für sie da ist.“ Die Liebe zu ihrer Heimat haben Jürgen und Stefanie Dümler durch ihren einstigen Weggang gänzlich neu entdeckt. Neben der Nähe zur Familie, sind es auch ganz praktische Vorteile. „Bei uns kann man sich das schöne Leben noch leisten: Essen gehen, Ausflüge unternehmen, ein Haus bauen – die niedrigen Lebenshaltungskosten machen es möglich.“ Und wenn es die Dümlers einmal städtischer möchten, führt die nahe gelegene Autobahn sie schnell in Städte wie Weiden, Regensburg oder Nürnberg.

Zurück auf Anfang, zurück zu den zwei schmunzelnden Blicken. Ursachenforschung betreibt man nur, wenn etwas schief gelaufen ist. Wer also auch immer die treibende Kraft gewesen ist, in die Oberpfalz zurückzukehren: gute Entscheidung – mehr noch, richtige Entscheidung für alle.

Jürgen Dümler vor dem Zuhause der Familie in Fuchsmühl: "Ein Eigenheim ist in der Oberpfalz viel erschwinglicher als in Wiesbaden". Bild: noe
Jürgen Dümler vor dem Zuhause der Familie in Fuchsmühl: "Ein Eigenheim ist in der Oberpfalz viel erschwinglicher als in Wiesbaden".
Zufriedener Blick in die Natur, im Bewusstsein eine gute Entscheidung getroffen zu haben. Bild: noe
Zufriedener Blick in die Natur, im Bewusstsein eine gute Entscheidung getroffen zu haben.
Hier wohnt Familie Dümler. Bild: noe
Hier wohnt Familie Dümler.
 
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