Parkstein
31.03.2023 - 13:49 Uhr

"SolarPARKstein" hat sich aufgelöst

Der Verein in Parkstein war mit dem Bau der Photovoltaikanlage auf dem Grundschuldach ein Wegbereiter für regenerative Energieerzeugung. Nun ist er Geschichte.

Die kleine auf dem Dach der Parkstein Schule als etwas heller zu erkennende Photovoltaikanlage wurde von der SolarPARKstein e.V. betrieben. Jetzt hat sich der Verein aufgelöst. Bild: bey
Die kleine auf dem Dach der Parkstein Schule als etwas heller zu erkennende Photovoltaikanlage wurde von der SolarPARKstein e.V. betrieben. Jetzt hat sich der Verein aufgelöst.

Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung des Vereins zur Förderung regenerativer Energien „SolarPARKstein e.V.“ am Donnerstagabend im SV-Sportheim beschlossen die Mitglieder die Auflösung. Bürgermeister Reinhard Sollfrank nannte die seinerzeitige Gründung und die Errichtung der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Grundschule eine „Pionierleistung“, den Verein einen „Wegbereiter für regenerative Energieerzeugung“. Vorsitzender Hubert Hösl dankte allen „Mitstreiterinnen und Mitstreitern“ für die vielen Jahre der guten Zusammenarbeit. „Ein kleines Team mit einer kleinen PV-Anlage hat Großes geleistet“, war er überzeugt.

Hösl erinnerte an die Entstehung des Vereins. Nach mehreren vorbereitenden Treffen habe am 14. Oktober 2001 die Gründung stattgefunden. Potentielle Anleger seien vom Sinn und Nutzen der Anlage überzeugt worden und hätten daraufhin 113 Anteile zu je 250 Euro mit einem Gesamtbetrag von 29.840 Euro erworben. Der Restbetrag der Anschaffungskosten für die PV-Anlage sei über ein KfW-Darlehen finanziert worden, das bereits nach wenigen Jahren getilgt wurde. Architekt Josef Schöberl erstellte damals den Plan für eine eher kleine Anlage, um das „Ortsbild und die Sicht zum Basaltkegel nicht zu stören“. Die Anlage sei so unauffällig gewesen, dass noch Jahre später Menschen fragten, wann sie endlich errichtet werde, sagte Hösl.

Am 11. Juni 2002 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Das Dach der Schule hatte der Markt kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Anlage lief dank der Sonne hervorragend, "SolarPARKstein" dürfe für sich in Anspruch nehmen, einen „Leuchtturm“ gesetzt zu haben. Die Zinsausschüttung über die Jahre hinweg weise eine Rendite von acht Prozent nach. Nach mehreren Vorstandstreffen sei Ende 2022 die Entscheidung gefallen, die Anlage der Gemeinde zu übergeben und den Verein aufzulösen.

Kassenwart Karl Schmidt erstattete einen ausführlichen detaillierten Kassenbericht, das noch verbleibende Guthaben werde für die Kosten der Auflösung des Vereins verwendet. Bürgermeister Sollfrank betonte, dass das Ortsbild durch die eher kleine PV-Anlage mit Sicherheit nicht verschandelt wurde. Der Tag der Auflösung sei eigentlich traurig, es stehe aber fest, dass das Ziel des Vereins mehr als erfüllt wurde. Vor allem sei das Bewusstsein zum Stromsparen und für die umweltfreundliche Stromgewinnung geweckt worden, meinte der Rathauschef.

Als Liquidatoren für die Abwicklung der Auflösung wurden Hösl und Schmidt gewählt. Die neun anwesenden stimmberechtigten Mitglieder sprachen sich dann einstimmig für die Auflösung des Vereins aus. Kassier Schmidt berichtete abschließend, dass die „kleine Anlage“ in den zwei Jahrzehnten ihrer Laufzeit einen Ertrag von 110.000 kWh erbracht habe. „Damit haben wir der Atmosphäre einen CO-2 Eintrag von 76 Tonnen erspart“.

Hintergrund:

„SolarPARKstein e.V.“

  • am 14. Oktober 2001 gegründet
  • Photovoltaikanlage auf dem Dach der Parksteiner Grundschule am 11. Juni 2002 in Betrieb genommen
  • Anlage hat seitdem einen Ertrag von 110.000 kWh erbracht
  • Verein am 30. März 2023 aufgelöst
 
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