Parkstein
29.07.2021 - 09:17 Uhr

Windkraftanlagen in Parkstein: Viel Info, kein eindeutiges Votum

Wie stehen die Parksteiner zur Errichtung eines Windparks in ihrer Gemeinde? Auch ein Informationsabend bringt da kein eindeutiges Ergebnis. Wohl aber neue Erkenntnisse.

Professor Magnus Jaeger, OTH Weiden, spricht in Parkstein über die Notwendigkeit, gegen den Klimawandel vorzugehen. Bild: bey
Professor Magnus Jaeger, OTH Weiden, spricht in Parkstein über die Notwendigkeit, gegen den Klimawandel vorzugehen.

Geben Parksteins Bürgerinnen und Bürger ein positives Signal für die Errichtung des Windparks "Eichentratt" mit drei Windenergieanlagen? Um einer Antwort dazu näherzukommen, lud die Bürgerenergiegenossenschaft Parkstein zu einem Informationsabend in den Festsaal ein.

Josef Langgärtner, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft, freute sich über einen guten Besuch, denn mit Einhaltung der Abstandsregeln war der Festsaal voll besetzt.

Professor Magnus Jaeger von der OTH in Weiden zeigte die grundsätzliche Entwicklung der politischen Gedanken zum Klimawandel auf. Die Bestrebungen gingen dahin, die Klimaerwärmungen bis zum Jahr 2100 auf unter zwei Grad zu halten. Was eine Klimaerwärmung bedeuten könne, habe sich in den letzten Tagen gezeigt, sagte der Professor. Die werde spürbar in viel Trockenheit oder viel Feuchtigkeit.

Matthias Rösch, Energie-Technologisches Zentrum Nordoberpfalz, hob hervor, dass Windkraft nur noch mit den Bürgern zu verwirklichen sei. Ausführlich stellte Rösch seine Aufgabe als "Windkümmerer" in der Oberpfalz und konkret die Wertschöpfung für die Bürger und den Markt Parkstein vor. Dabei macht er deutlich, dass die "Besitz-Beteiligten" vorrangig aus Parkstein und den Nachbarkommunen kommen sollten, vorwiegend aber aus der Bürgerenergie Parkstein eG. Der Referent wies zudem auf den Erhalt der Gewerbesteuer für den Markt Parkstein hin. Als Vorteile einer Bürger-Windkraftanlage sieht Rösch ein Mitspracherecht der Parksteiner durch eigene Beteiligung, aber auch eine kleine Verbilligung des Strompreises. Insgesamt würde Parkstein dann mit einem Positivbeispiel für die ganze Region im Klimaschutz vorangehen, vor allem aber leiste die Kommune einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende.

Mariella Schubert, Plan BC GmbH, stellte die Planung der Windräder vor, für die Zuschauer auf einem Plan dargestellt. Als Grundlage dafür sei die derzeitige Wohnbebauung herangezogen worden. 800 Meter zur Einzelbebauung, 1000 Meter zu Ortschaften, erklärte Schubert die Vorgaben. Ebenso seien Naturschutzgebiete oder Wasserschutzgebiete berücksichtigt worden. Daraus resultierend hätte sich für Parkstein in der Mitte des Gemeindegebietes ein Standort für drei Windkraftanlagen ergeben, die den Zuschauern per Fotomontage gezeigt wurden.

Die Teilnehmer sollten ihre Fragen zur Planung schriftlich an den Tischen verfassen, ein Bürger wollte sich jedoch unbedingt mündlich äußern. Er sah den vorgegebenen Abstand von 1000 Meter zu Ortschaften als nicht gegeben, die Bildmontagen seien "geschönt".

Vorstandsvorsitzender der Bürgerenergie Parkstein eG, Josef Langgärtner, äußerte, aus Erfahrung seien zwischen 70 und 80 Prozent der Besucher für die Windkraftanlagen. Bürgermeister Reinhard Sollfrank äußerte sich nach der Veranstaltung gegenüber Oberpfalz-Medien skeptischer und deutete an, dass sich möglicherweise eine Bürgerinitiative zur Verhinderung der Windkraftanlagen gründen könnte.

OnetzPlus
Parkstein27.07.2021
Professor. Magnus Jaeger von der OTH Weiden Bild: bey
Professor. Magnus Jaeger von der OTH Weiden
Matthias Rösch sieht Parkstein in einer Vorreiterrolle. Bild: bey
Matthias Rösch sieht Parkstein in einer Vorreiterrolle.
Mariella Schubert erklärte die Planung. Bild: bey
Mariella Schubert erklärte die Planung.
Hintergrund:

Der Windpark Eichentratt

  • Planung: drei Windenergieanlagen
  • Nennleistung: 6 Megawatt
  • Rotordurchmesser: bis zu 170 Meter
  • Nabenhöhe: etwa 170 Meter
  • Gesamthöhe: 250 Meter
  • Windkraftanlagen-Typ: noch offen
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.