Paulsdorf bei Freudenberg
28.08.2025 - 13:58 Uhr

Krieger- und Soldatenverein Paulsdorf feiert 100. Jubiläum

Die Geschichte des Krieger- und Soldatenvereins Paulsdorf ist auch ein Spiegel der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Nun feiern die Mitglieder ein besonderes Jubiläum.

Der Krieger- und Soldatenverein Paulsdorf und Umgebung gehört zu den Vereinen, die der Verlauf der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat und der dadurch zweimal gegründet werden musste: Die erste Gründung erfolgte am 25. Juni 1925 durch den Hiltersdorfer Josef Wagner und den Paulsdorfer Lehrer Hörmann, als die Erinnerung an die Not- und Schreckenszeiten des Ersten Weltkrieges verblasste. Die erlebte und gelebte Kameradschaft haftete deutlicher im Gedächtnis und wurde auch als Wert gesehen. Der Vereinsspruch lautete damals deshalb: „In Treue fest!“

Die zweite Gründung erfolgte nach der Aufhebung des durch die alliierten Besatzungsmächte verfügten Vereinsverbots am 29. März 1953 erneut durch Josef Wagner. Der Opfer der beiden Kriege gedachte man mit Bildtafeln im Vorraum der Kirche. An ein Kriegerdenkmal aus Stein am Friedhof war aus finanzieller Hinsicht nicht zu denken. Der Verein bemühte sich durch Mitgliederwerbung, Theateraufführungen, Christbaumversteigerungen, Tanzabenden und dem Geld des Verbands der Heimkehrer, die finanzielle Situation zu verbessern. So konnte durch den Abt Möller aus Speinshart am 14. August 1955 das Kriegerdenkmal am Friedhof mit den Namen der Gefallenen auf fünf Sandsteinkreuzen eingeweiht werden.

Die Mitglieder beteiligten sich an kirchlichen Festzügen, Fahnenweihen, Vereinsjubiläen usw. Die soziale Einstellung des Kriegervereins zeigte sich in der Gründung einer Sterbekasse. Im Krieg wurde die Vereinsfahne hinter dem Altar versteckt. Erstmals wurde sie 1953 an Fronleichnam wieder mitgeführt. Inzwischen war sie irreparabel, sodass eine neue angeschafft werden musste.

Die Fahnenweihe fand am 7. August 1980 mit dem Patenverein Wutschdorf anlässlich des 55-jährigen Gründungsfestes statt. Vorstand war damals Albert Aschenbrenner, ihm folgte 1978 Walter Schlokat. 1981 wurde Andreas Lorenz zum Vorsitzenden gewählt, Stellvertreter wurde Albert Aschenbrenner. 1996 wurde Albert Felbinger zum neuen Vorstand gewählt, zweiter wurde Adolf Aschenbrenner, Martin Schauer junior wurde Kassier, Josef Tröster Schriftführer. Albert Felbinger hat bis zum heutigen Tag das Amt des Vorsitzenden inne, 2002 wurde sein Stellvertreter Benno Jäger, von 2018 bis 2022 bekleidete Werner Schmidbauer das Amt des zweiten Vorsitzenden, 2022 wurde er von Franz Schmidl abgelöst. 1997 wurden die Gedenksteine durch den damaligen Schriftführer Josef Tröster restauriert, sodass sie in neuem Glanz erstrahlten. Die verschollene Gedenktafel der gefallenen und vermissten Krieger von 1914 bis 1918 wurde im Jahr 2024, nach 50 Jahren, neu aufbereitet und im Kirchenumfeld angebracht.

Am 31. August 2025 begeht der Verein sein 100-jähriges Jubiläum. Es beginnt um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst vor der Kirche in Hiltersdorf. Anschließend gibt es bei Bratwürsten und Steaks ein gemütliches Beisammensein.

 
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