Gemeinde Pechbrunn meldet 220 Hektar große Vorrangfläche für Windenergienutzung

Pechbrunn
05.02.2023 - 14:03 Uhr
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Der Beschluss fiel einstimmig: Eine Vorrangfläche zur Windenergienutzung mit einer Größe von 220 Hektar meldet die Gemeinde Pechbrunn an den Regionalen Planungsverband. Ins Spiel gebracht wurde auch eine interkommunale Zusammenarbeit.

Intensiv beschäftigte sich der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung mit der geforderten Meldung von Vorrangflächen zur Windenergienutzung. Bislang hatte die Gemeinde noch keine Flächen an den Regionalen Planungsverband Oberpfalz-Nord gemeldet. Laut Regionalplan kommen in der Gemeinde Pechbrunn Flächen im Bereich der Grenzen zu den Marktgemeinden Fuchsmühl und Wiesau infrage, wie in der Sitzung herausgestellt wurde.

Bürgermeister Stephan Schübel berichtete, dass der Regionale Planungsverband in einem ersten Schritt bis zum 17. März mögliche Potenzialflächen gemeldet haben wolle. Diese müssten 1,1 Prozent der gesamten Gemeindefläche (2645 Hektar) entsprechen.

Zweiter Bürgermeister Josef Hollmann (CSU) berichtete von einer Sitzung der Ikom Stiftland. Dabei sei den Gemeinden geraten worden, der Aufforderung des Regionalen Planungsverbandes nachzukommen. Ansonsten könnten Vorrangflächen von der Regierung der Oberpfalz bestimmt werden. "Laut Vorgaben muss die Gemeinde Potenzialflächen etwa 30 Hektar melden", so Hollmann in Bezug auf die 1,1-Prozent-Vorgabe. "Die von uns gemeldeten Flächen werden dann von der Regierung der Oberpfalz auf ihre Tauglichkeit hin geprüft".

Eigentum der Staatsforsten

Hollmann, der sich intensiv mit der Thematik beschäftigt habe, befürwortete die Meldung einer deutlich größeren Fläche. Dabei handele es sich um ein rund 220 Hektar großen Waldgebiet an der Grenze zu den Marktgemeinden Fuchsmühl und Wiesau, dass laut Windatlas gute Voraussetzungen mitbringe. Es befinde sich südwestlich von Pechbrunn und sei überwiegend im Eigentum der Bayerischen Staatsforsten. "Wenn wir diese Flächen melden, muss uns klar sein, dass dann auch Leitungen gebaut werden müssen, um den Strom transportieren zu können", ergänzte Hollmann.

Bürgermeister Stephan Schübel konnte sich angesichts der Lage des Waldgebiets, das insgesamt noch viel größer sei, eine interkommunale Zusammenarbeit vorstellen. Dagegen seien Anlagen im Raum Haingrün derzeit kein Thema, weil in Oberfranken schon genug Windräder stünden, so Schübel.

Isgard Forschepiepe (SPD) wollte wissen, wie viele Windräder in dem Waldgebiet möglich wären. Josef Hollmann dazu: "Das kann generell nicht gesagt werden, das muss vor Ort von den Planenden geprüft werden." Laut Ute Döhler (Bündnis 90/Die Grünen) liege die Entscheidung über die Anzahl bei der Regierung der Oberpfalz und beim Regionalen Planungsverband. Döhler sprach sich ausdrücklich für die Meldung dieser Flächen aus. Roland Zeitler (SPD) wollte wissen, wie es um das Mitspracherecht der Gemeinde beim Bau von Windrädern bestellt sei. Bürgermeister Schübel sagte, dass dieses im Zuge Bauleitplanung sehr wohl gegeben sei. "Und natürlich müssen die Eigentümer der Waldflächen dem Bau zustimmen." Johannes Wolfrum (CSU) sagte: "Wir müssen diese Potenzialflächen melden, wenn wir weiter ein Mitspracherecht haben wollen." Auch er sprach sich für eine interkommunale Zusammenarbeit aus.

Keine Nachmeldung

"Thomas Flügel (SPD) wollte wissen, ob es möglich ist, Flächen auch später nachzumelden. Dies verneinte der Bürgermeister. Schübel wies auch noch darauf hin, dass vor einer Errichtung von Windrädern die Windhöffigkeit gemessen werde. Zudem müssten Investoren darlegen, wo der erzeugte Strom eingespeist werden soll. Am Ende fiel der einstimmige Beschluss, das rund 220 Hektar große Waldgebiet zu melden.

Auf spätere Anfrage von Oberpfalz-Medien teilte Josef Hollmann, dass dieses Gebiet rund acht Kilometer südwestlich von Pechbrunn und fünf Kilometer vom Ortsteil Schlößl entfernt sei. Es befinde sich an der Staatsstraße 2170 zwischen Marktredwitz und Fuchsmühl, kurz vor der Anhöhe bei Herzogöd.

 
 

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