Die Gemeinde verfolgt seit Monaten das Ziel, einen Laden der Firma „Tante M“ nach Pechbrunn zu holen, um die Nahversorgung zu verbessern. Standort soll das ehemalige Sparkassen-Gebäude an der Hauptstraße sein, das die Gemeinde erworben hat. Im Gemeinderat informierte Bürgermeister Stephan Schübel jetzt über eine kürzliche Besichtigung der Räume mit dem beauftragten Architekten.
Demnach soll der Laden im linken Bereich des Gebäudes unterkommen. Nötig seien kleinere Umbaumaßnahmen, unter anderem eine Trockenbauwand. Nach Angaben des Architekten ließe sich der Umbau günstig realisieren. Geplant sei laut Schübel auch der Einbau eines Stehimbiss-Bereiches mit Kaffeeautomat. Bei den Öffnungszeiten solle auf die Wünsche der Bürger eingegangen werden. Erhalten bleibe auch künftig in einem separaten Raum der Geldautomat.
Johannes Wolfrum (CSU) sprach sich dafür aus, dieses Vorhaben zügig umzusetzen. Bürgermeister Stephan Schübel erwiderte in Bezug auf die Firma "Tante M": "Wenn wir mit den Bauarbeiten durch sind, brauchen die noch zwei Wochen, ehe der Laden öffnen kann." Dominik Wolf (CSU) wünschte sich auch Sitzplätze im Café-Bereich, was sich laut Bürgermeister aber nicht realisieren lässt. Ute Döhler (Bündnis 90/Die Grünen) regte noch den Einbau eines Bücherschranks an.
Bürgermeister Stephan Schübel kündigte an, die Planungen eng mit der Regierung der Oberpfalz abzustimmen, auch im Hinblick auf Fördermöglichkeiten. Gemeinsam mit den Fraktionssprechern wolle er das Projekt per Eilentscheidung so schnell wie möglich umsetzen, so Schübel. Die Zustimmung des Gemeinderats zu diesem Vorgehen erfolgte einstimmig.
Problematische Parksituation
Eigentlich wollte die Gemeinde wegen wiederholter Verkehrsbehinderungen im Bereich Badstraße 6 bis 10 in Pechbrunn ein Halteverbot erlassen, nachdem die Polizeiinspektion Waldsassen im Vorfeld schon ihre Zustimmung signalisiert hatte. Bürgermeister Schübel teilte nun mit, dass er bei einem Termin mit der Polizei Aufnahmen von dort parkenden Fahrzeuge gezeigt habe. Dazu sei der Hinweis ergangen, dass die Fahrzeuge nicht auf dem Gehweg parken dürften, sondern nur auf der Fahrbahn - aber dadurch würde sich der Durchfahrtsbereich noch weiter verengen.
Dominik Wolf regte an der Engstelle einen Spiegel an. Thomas Dehmel (SPD) befürchtete im Falle eines Halteverbots eine Verlagerung der parkenden Autos in andere Bereiche. Das Parken in der Badstraße sei generell schwierig, meinte Dehmel und verwies darauf, dass er bei Einsätzen als Mediziner des öfteren nach Parkmöglichkeiten habe suchen müssen. Zu einem möglichen Halteverbot meinte er weiter: "Wo soll ich mich dann hinstellen, wenn ich als Arzt Hausbesuche mache?"
Bürgermeister Schübel bestätigte, dass sich bei einem Halteverbot die "Parkerei nur verschiebt". Roland Zeitler (SPD) wollte wissen, ob mit den dortigen Auto- und Wohnungsbesitzern schon mal gesprochen wurde. Stephan Schübel griff diese Anregung auf und kündigte Gespräche an. Vielleicht lasse sich das Problem auf diesem Weg lösen.
Barrierefreier Praxis-Zugang
Ein Thema war auch wieder der seit langem gewünschte barrierefreie Zugang zur Arztpraxis im Rathaus-Gebäude. "Wir steigen jetzt in eine intensive Planung ein", kündigte Bürgermeister Schübel an. Als Option im Raum stehe nun auch ein Anbau im Innenbereich des Schulhofs, der vieles erleichtern würde. Laut Schübel sollen jetzt die genauen Kosten ermittelt werden.
Fragebögen ausgewertet
Breiten Raum in der jüngsten Gemeinderatssitzung nahm die Vorstellung der Ergebnisse der Fragebögen-Aktion im Zusammenhang mit dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (Isek) ein. Die Städteplaner Christina Lehner und Dr. Emil Lehner stellten die Resultate in einer einstündigen Präsentation vor. 25 Prozent der Bögen seien ausgefüllt zurückgekommen, womit sich die beiden zufrieden zeigten. Zwar werde der Wohlfühlfaktor in Pechbrunn, Groschlattengrün und Schlößl herausgehoben, doch bemängelt hätten die Bürger den Mangel an Geschäften und das knappe gastronomische Angebot. Besonders beim Angebot an Waren des täglichen Bedarfs seien Verbesserungen gewünscht. Bemängelt worden sei auch, dass in allen Dörfern eine echte Ortsmitte fehle. Positiv werde die Bahnlinie beurteilt.
Im September seien nun weitere Treffen in den drei Ortsteilen vorgesehen, bei denen sich die Bewohner weiter einbringen können. Bürgermeister Schübel fragte, ob mögliche Fassadenerneuerungen schon vor dem offiziellen Start eines Maßnahmen-Pakets möglich sei, was das Architektenduo verneinte: "Vor der Genehmigung durch die Regierung geht gar nichts."
Basketballkorb und Garnituren
Dominik Wolf wünschte sich einen neuen Basketballkorb beim Freibad, weil der bisherige schon recht verschlissen sei. Er bat um eine kurzfristige Lösung. Thomas Flügel (SPD) bat zu prüfen, ob die Gemeinde Festbank-Garnituren anschaffen könnte. Diese könnten dann ausgeliehen werden. Auch Dominik Wolf hielt dies für sinnvoll. Bürgermeister Stephan Schübel will nun die Kosten ermitteln.
Wohnhäuser und Trafostation
Die gemeindliche Zustimmung gab es für zwei Bauanträge. Im neuen Baugebiet "Am Mühlweg" in Pechbrunn und in Groschlattengrün soll jeweils ein Einfamilienwohnhaus mit Doppelgarage entstehen. Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat den Neubau einer Transformatorstation am Bahnhof Pechbrunn im zweiten oder dritten Quartal 2023.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.