"Man soll das Ganze positiv sehen", schickte Bürgermeisterkandidat Martin Scharf beim Wahlkampfauftakt der Freien Wähler im Pfarrheim St. Nikolaus in Penting angesichts der vielen negativen Schlagzeilen der letzten Wochen voraus. Ihm sei es wichtig, keine rosarote Brille zu tragen und realistisch zu bleiben.
Sinn für Realität
Auf den Sinn für Realität hob Martin Scharf auch bei seinem Rückblick auf die Projekte der Stadt Neunburg der vergangenen Jahre immer wieder ab. Scharf verteidigte sich dagegen, dass ihm nachgesagt werde, er wolle die Stadt kaputtsparen. Es gehe ihm viel mehr darum, Geld sinnvoll zu investieren und gleichzeitig Schulden abzubauen. "Andere Gemeinden investieren auch und bauen gleichzeitig Schulden ab", führte er aus. Die Stadt Neunburg habe hingegen seit 2011 mehrere Millionen Schulden aufgebaut.
Bei Projekten wie der Grundschule sei ihm das Geld aber "jeden Cent wert". Auch die Rathauserweiterung erachtet Scharf als sinnvoll. Er kritisiert aber, dass es eine Kostendecke hätte geben müssen. Die Größe der Büros seien teilweise überdimensioniert. Laut Scharf wäre die Erweiterung auch in kleinerem Rahmen ausreichend gewesen.
Die Themen der Teams
Der Bürgermeisterkandidat zeigte sich insgesamt zufrieden mit der Stadtpolitik der vergangenen Jahre. Es gebe aber teilweise noch Verbesserungspotenzial. Mit ihrem Wahlprogramm stellten die Freien Wähler vor, was sie in der nächsten Legislaturperiode umsetzen wollen. Für jedes Thema waren Teams gebildet worden. Die jeweiligen Teamleiter präsentierten die Schwerpunkte ihres Themas den anwesenden Bürgern.
Stadtratskandidat Florian Meier beschrieb die Ziele der Partei zum Thema "Ehrenamt und Vereine". So wolle man beispielsweise Sportanlagen fördern. Als weiteres Beispiel führte er den Proberaum der Stadtkapelle Neunburg an. Dieser sei für die Kapelle zu klein und in schlechtem Zustand. Eine Verbesserung der Situation sei dringend notwendig.
Belebung der Altstadt
Im Bereich "Gewerbe und Immobilien" sprach der Unternehmer Maximilian Baumgärtner. Ihm war die Belebung der Altstadt ein Anliegen. Um diese mit Leben zu füllen, müsse man sie erst wohnwirtschaftlich beleben. Erst dann werde auch der Einzelhandel kommen. Beim Ausbau dürfe übertriebener Denkmalschutz nicht im Weg stehen.
Wanderwege aufwerten
Jürgen Demleitner erklärte, dass sich die Freien Wähler bereits vor sechs Jahren auf die hohe Altersstruktur der Neunburger Ärzte hingewiesen hätten. Mit dem "Medizinischen Versorgungszentrum" sei dieses Problem nun langfristig gelöst. Im Bereich "Gesundheit und Soziales" wolle man sich des Weiteren für eine Aufwertung der Wanderwege in der Stadt einsetzen. Bürgermeisterkandidat Scharf stellte die Schwerpunkte im Programm "Umwelt und Naturschutz" vor, da der Teamleiter Jürgen Donhauser aus beruflichen Gründen nicht anwesend sein konnte. Donhauser und sein Team wollen ökologische Leitlinien für städtische Entscheidungen schaffen. Damit klar geregelt werde, wie der Bauhof mit neuen Grünflächen umgehe.
Den Freien Wähler sei es zudem wichtig, durchzusetzen, dass es für Bürger die Möglichkeit gebe, freie städtische Flächen für Blumenwiesen oder Bienenkästen zu nutzen, ohne Pacht zahlen zu müssen. Weitere Schwerpunkte wollen die Freien Wähler im Tourismus, dem Miteinander in der Stadt und bei den Finanzen setzen.
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