Zahlreiche Kunstinteressierte kamen zur kleinsten Kunsthalle am bayrisch-böhmischen Freundschaftsradweg, um mit Künstler Heiko Herrmann die neue Ausstellung „Corso“ zu eröffnen. Herrmann ging zunächst auf die Bedeutung der stelenartigen, dreidimensionalen Bildformate ein, die der Künstler Armin Saub, ein alter Freund und Weggefährte von ihm, gemalt hat. Der Alltagswelt entnommen, kehren sie in einer verfremdeten überraschenden Dimension wieder in sie zurück.
Die Idee für diese Installationen mit Fensterbildern entstand aus der Gewohnheit der Menschen in südlichen Ländern, abends zum „Corso“ auf die Straße und Plätze zu gehen, sich zwischen den Häusern zu Gesprächen zu treffen, zusammenzufinden und wieder auseinanderzugehen. „Auf diese urbane Identität im Zusammenleben, im Vermischen von Öffentlichem und Privatem, beziehen sich die improvisierten Installationen“, schrieb der Münchner als Werksbeschreibung. Laut Wikipedia steht das italienische Wort "Corso" für Lauf, Laufbahn oder Hauptstraße.
Armin Saub konnte mit seinen 80 Jahren an der Vernissage nicht selbst teilnehmen. „Die Installationen sollen Lust machen an wechselseitiger Ergänzung zwischen den Bildern und den Betrachtern, die sich in diesem Bildercorso bewegen“, steht als Erklärung auf dem Plakat, das in einem der fünf Fenster der Kunsthalle hängt.
Heiko Herrmann erinnerte sich anlässlich der Vernissage an die Zeit, als er mit Armin Saub, den er seit 1976 kennt, im „Kollektiv Herzogstraße“ in München zusammen arbeitete: „Wir wollten die Welt neu erfinden und sind bis nach Skandinavien rumgezogen.“ Mit Getränken und interessanten Gesprächen inmitten der Installationen fanden die Kunstinteressierten gute Unterhaltung – eben ganz im Sinne der Idee des „Corso“.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.