(ptr) "Ich liebe die gepflegte Wildnis im Staudenbeet", sagt Sabine Blab und streicht vorsichtig über eine zarte Mohnblüte, die sich am Gartenzaun in die Höhe streckt. Von einer Wildnis ist allerdings nichts zu sehen. Die Blumenrabatten sind zwar pflegeleicht angelegt, aber man erkennt, wie viel Arbeit dahinter steckt. Seit 1997 wohnen Sabine und Richard Blab auf dem 928 Quadratmeter großen Grundstück. Nach dem Hausbau folgte die Anlage des Gartens, der Wintergarten-Anbau, die überdachte Terrasse und ein lauschiger Sitzplatz beim Teich.
Vor fünf Jahren nahm das Ehepaar die Gelegenheit wahr, den Bauplatz gegenüber zu erwerben. Auf das 677 Quadratmeter große Grundstück wurde eine kleine Scheune gebaut und derzeit läuft der Garagen-Neubau. Sabine Blab nutzte die große Wiese sogleich für ihre Staudenkinder, die hier in einer langen blühenden Rabatte auch die Nachbarn in der Siedlung erfreuen. Besondere Freude bereiten die Spalierobst-Bäume, wie Sauerkirsche und Zwetschge, die sich gut entwickelt haben und bereits tragen. Das Gießen im neuen Garten wird durch eine Wasser-Zisterne mit Pumpe erleichtert. Und in den mit Häckselgut gemulchten Beeten ist ein Wasser-Tropfsystem mittels schwarzen Kunststoffrohren versteckt.
"Als wir vor 20 Jahren den ersten Garten anlegten, hatten wir keine Ahnung", erzählt sie lachend, "wir haben einfach gepflanzt, was wir von den Nachbarn und meiner Mutter bekommen haben". Dass das Ehepaar dabei vieles richtig gemacht haben muss, eröffnet sich dem Besucher, wenn er über die kleine Gartentüre und vorbei an der Korkenzieher-Akazie in das grüne Paradies eintaucht. Während sich die Hausherrin um die blühenden und rankenden "Bewohner" kümmert, ist Gatte Richard für die Einrichtung zuständig. Steinmauer, Zaun und Balkongeländer entstammen seiner Fantasie und Arbeit. Hingucker ist der neue Grillplatz mit Klinkersteinen und Sichtschutz-Mauer, der von der Familie sehr gerne genutzt wird. Mittlerweile sind auch die drei Kinder in der Ausbildung und die Mutter arbeitet im Klinikum Amberg in Teilzeit. "Mein Mann hat viele Ideen", sagt Sabine Blab anerkennend. Egal ob mit Stein oder Holz - überall finden sich Exemplare, die von einer besonderen Kreativität des gelernten Automechanikers zeugen. Zur Straße hin dominieren die üppig blühenden Petunien den Balkon und auch Wein rankt sich empor. Die extreme Hanglage auf dem Weg zum Gartenhaus und Gemüsegarten wurde durch eine Bepflanzung mit Sträuchern, Lilien, Rosen und blühenden Bodendeckern gestaltet. Nach einem anstrengenden Tag in der Pflege, freut sich die Krankenschwester auf die Erholung im Garten. Ihr Herz hängt besonders an den Rosen und an Stauden, die sich selber aussäen, wie die "Jungfer im Grünen". Diese ist eine einjährige Sommerblume aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Wenn sich die Pflanze erst einmal im Beet etabliert hat, kommt sie jedes Jahr wieder. Besonders schön sind die Blüten in getrockneten Sträußen.
Nicht nur die mediterranen Kübelpflanzen (wie Nektarinen) deuten darauf hin, dass die Familie gerne Urlaub in Südtirol macht. "Wir haben eine Gärtnerei in Meran entdeckt und bringen immer besondere Pflanzen mit nach Hause", sagt Sabine Blab und erzählt von riesigen Mohnblüten und leckeren Tomatensorten. Denn auch der gepflegte Nutzgarten mit Gemüse, Salat und Beerenobst darf nicht vergessen werden. www.onetz.de/themen/garten
Pertolzhofen bei Niedermurach
13.07.2018 - 16:20 Uhr
Glücklich im großen Gartenreich
von Gertraud Portner
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