Eine unterhaltsame und kurzweilige musikalische Reise durch 25 Jahre Ehe präsentierten den Besuchern als Beitrag zur Reihe "Kultur im Stodl" Tanja Raith und Andi Blaimer. Zu einem Vierteljahrhundert mit vielen Höhen und Tiefen haben sie ein musikalisches Buch geschrieben. So manches kam Besuchern durchaus bekannt vor. Die Vereinsgemeinschaft Pertolzhofen, so Wunibald Zwack, habe auf große Werbung verzichtet. Dem treuen "Kulturpublikum" sollte wieder etwas geboten werden. Die beiden Künstler durften nach monatelanger "Bühnensperre" endlich wieder einmal vor Publikum auftreten.
Als sich die beiden "Ekelpakte", wie sie sich selbst bezeichnen, vor 32 Jahren kennenlernten, waren sie alles andere als ein Herz und eine Seele. Ihr Kontakt beschränkte sich bewusst nur auf den künstlerischen Bereich. Beide respektierten das Können des anderen, weswegen sich ihre Wege immer wieder kreuzten und gemeinsame Proben an der Tagesordnung waren.
Auf der einen Seite, die Schönheit vom Lande und auf der anderen der "Stoderer" aus Regensburg, der die derbe Sprache der Oberpfälzerin zunächst gar nicht verstand. Und als er sie verstand, war es zu spät. Er spürte, dass sie für ihn mehr als nur eine Partnerin im künstlerischen Bereich war. Wenn Tanja nicht in seiner Nähe war, vermisste Andi sie. Auch ein paar Ex-Ex-Bräute konnten ihn darüber nicht hinwegtrösten.
Als Tanja den Song "Warum noch aus Liebe weinen, es gibt doch noch viel mehr als einen" in die Konzertsäle schmetterte, war ihm nicht ganz wohl dabei, zumal sich immer öfter ein schmucker Konzertpianist in ihrer Nähe aufhielt. Erst als Andi in die Offensive ging und im Beisein des Konzertpianisten mit der hübschen Tanja unter dem Tisch "füßelte" und sie ihm kräftig gegen das Schienbein trat, wusste er, dass der mit der hübschen Rothaarigen, die Frau fürs Leben gefunden hat. Tanja drückte diese Liebe mit dem Lied "Zu zwoat san wir a Weltmacht, gegen uns kummt koiner o" gefühlvoll, kraftvoll und authentisch aus. Sie bewies mit diesem und vielen anderen Songs, dass sie eine großartige Sängerin und Texterin ist. Mit einem untrüglichen Gespür für ergreifende, packende Melodien begeistert sie zusammen mit ihrem Andy das Publikum.
Ohne ihren Mann wäre sie nichts, sagt sie selbst. So steht dieses Gespann seit gefühlt einer halben Ewigkeit auf großen und kleinen Bühnen, in der Münchner Philharmonie ebenso wie in Kulturzelten. An diesem Abend waren sie dankbar dafür, nach Monaten endlich wieder vor Publikum zu spielen. Dieses belohnte die beiden mit viel Beifall.
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