Pfreimd
14.09.2022 - 08:59 Uhr

"Alleskönner" im Dienst der Stadt Pfreimd: Bauhof, Kläranlage und Wasserwerk offen für Besucher

Wer in Pfreimd den Wasserhahn aufdreht, denkt wohl kaum an die Stadt als Lieferant. Ein Tag der offenen Tür aber schärft zum 650. Geburtstag der Stadt den Blick für den Service im Alltag.

Was Bürgermeister Richard Tischler regelmäßig Viertklässlern erklärt, ist auch vielen erwachsenen Bürgern selten so richtig bewusst: Dass Wasser zum Zähneputzen aus der Leitung kommt, ist auch ein Verdienst der Stadt. Dabei ist das selten ein nahe liegender Gedanke, wenn die Schüler gefragt werden, was sie mit der Stadtverwaltung verbinden. Am Sonntag, 18. September, rücken solche Details in den Fokus. Dann ist Tag der offenen Tür in drei wesentlichen Service-Säulen: Bauhof, Kläranlage und Wasserwerk. Ein Shuttle-Bus sorgt dafür, dass Besucher nahtlos von einem Bereich zum anderen kommen können.

Fuhrpark und Salz-Berg

Station Nummer eins ist der Bauhof: Dort können Interessierte die ganze Bandbreite der städtischen Service-Leistungen erkunden, die Anzahl der Fundräder bestaunen oder den stattlichen Fuhrpark in Augenschein nehmen. Aktuell gehören insgesamt neun Mannschaftstransport- oder Pritschenwagen und ein Lader zur Flotte von Bauhof und Kläranlage . Das größte Gerät ist ein Bagger, zu den kleinsten gehören Motorsäge und Laubbläser. "Bei uns gibt es Maler, die Rasen mähen und Schreiner die betonieren", verdeutlicht der Pfreimder Bauhofleiter Uwe Groß die Bandbreite der Aufgaben, die in einem Bauhof anfallen. Straßen- und Wegebau gehört dazu ebenso wie der Job eines Gärtners. Schließlich fallen auch Grünanlagen und Blumenschmuck ins Ressort der städtischen Mitarbeiter.

"Wir sind so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau, jeder muss hier alles können", sagt Groß. Vor allem im Winter, wenn Schnee und Eis drohen, ist der Bauhof stark gefordert. Wer einen Eindruck von diesem Job bekommen will, kann sich die große Halle anschauen, in der jetzt schon ein stattlicher Salz-Berg lagert.

Viel Fachwissen erfordert auch die zweite Station, die der Shuttle-Bus am Tag der offenen Tür ansteuert: die Kläranlage. Von der Siebanlage bis hin zu den Bakterien, die bei der Zersetzung helfen, Interessierte können hier ihr Wissen über die Abwasserreinigung erweitern und ganz nebenbei auch von den Sorgen der Zuständigen erfahren, wenn mal wieder Reste von Damenbinden, Feuchttücher oder sonstige schwer abbaubare Stoffe in der Kanalisation gelandet sind. Zu der Tour dort gehört auch ein Blick ins angegliederte Labor, wo Wasserproben untersucht werden. Schließlich soll das gereinigte Wasser fast Trinkwasserqualität haben, wenn es in der Naab landet.

Die dritte Station im Verbund der städtischen Service-Einrichtungen ist an diesem Tag das Wasserwerk in Perschen, wo die Vernetzung von der Quelle bis zum Wasserhahn rekonstruiert werden kann. Werte ablesen, spülen, kontrollieren und bei Rohrbrüchen schnell aktiv werden, das ist bei der Trinkwasserversorgung wichtig.

"Ohne gutes Wasser für den Kaffee am Morgen, das geht gar nicht", verdeutlicht der Bauhofleiter, wie selbstverständlich das Funktionieren dieser Einrichtungen im Bewusstsein der Bürger verankert ist. Die Hintergründe dazu gibt es in diesem Teil des "Heimat- und Sachkunde-Unterrichts" zu erfahren.

"Wer will, kann das alles natürlich auch mit einer Radtour kombinieren", so ein Tipp von Bürgermeister Richard Tischler und Geschäftsleiter Bernhard Baumer, die am 11. September bereits einen Tag der offenen Tür "rund um das Rathaus" organisiert hatten. Was die Verköstigung betrifft, soll es auch an diesem zweiten Wochenende beim Ein-Euro-Tarif für Bratwurst-Semmel oder Getränk bleiben, Anlaufstelle dafür ist an diesem Sonntag der Bauhof.

Auf dem Weg zur Autarkie

Ganz aktuell gewährt der Tag der offenen Tür auch einen Blick in die Zukunft in Sachen Energieversorgung. "Noch in diesem Jahr sollen ein E-Fahrzeug und eine Wall-Box kommen", verkündet der Bauhofleiter. Die Stadt wolle da mit gutem Beispiel vorangehen. Und wo der Strom dafür gewonnen wird, darüber habe man sich auch schon Gedanken gemacht. "Die Dachflächen auf dem Bauhof sind top", meint Groß und verweist auf eine anvisierte Photovoltaik-Anlage. "Wir versuchen hier, möglichst autark zu werden."

Hintergrund:

Im Shuttle-Bus von Station zu Station

  • Zeit: Tag der offenen Tür am Sonntag, 18. September, 10 bis 17 Uhr
  • Shuttle-Bus: Start am Bauhof, weitere Stationen Kläranlage und Wasserwerk in Perschen, laufend unterwegs
  • Verpflegung: im Bauhof (Naabweg) zum Einheitstarif von je einem Euro für Bratwurst-Semmel oder Getränk
 
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