Der Staub wirbelt mehrere Meter hoch in die Luft, als die Kampfpanzer Leopard 2 A7V und 2A6 mit Höchstgeschwindigkeit durch die niedersächsische Heide donnern. Die Panzer vom Typ 2A7V stellen die neueste Version des Leopard 2 dar und gehören zum Pfreimder Panzerbataillon 104. Die Übung mit dem Namen "Grantiger Löwe 2" ist angelaufen. Die Soldaten trainieren wie die anderen Bataillone der Panzerbrigade 12 "Oberpfalz" auf dem Truppenübungsplatz Bergen das Gefecht im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung.
In den beiden vergangenen Jahrzehnten hat die Bevölkerung die Panzerbrigade 12 und ihre Bataillone vor allem mit Stabilisierungsoperationen wie in Afghanistan und Mali in Verbindung gebracht. Spätestens mit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 wurde den Menschen in Deutschland drastisch ins Bewusstsein gerufen, dass die Streitkräfte vor allem zum Schutz der Heimat, des Landes und der Bündnispartner gebraucht werden. Auf dem Übungsplatz trainieren die Pfreimder Panzerleute genau dafür und erhöhen nochmals ihre Einsatzbereitschaft.
Das Bataillon übernimmt im Februar des kommenden Jahres wieder die Führung über die NATO-Mission enhanced Forward Presence in Litauen, also an der Ostflanke des Bündnisgebiets.
Vorbereitung auf NATO-Mission
Bei den Schüssen der Leoparden bebt der Boden. Sie verschießen e kinetische Munition. Diese Munition schlägt mit einer derartigen Wucht im Ziel ein, dass für die Bekämpfung der Ziele kein Zünder oder Sprengstoff im Geschoss notwendig ist. Die Panzer vom Typ Leopard 2A7V, die hier heute üben, werden nächstes Jahr auch mit nach Litauen gehen.
Über ein sogenanntes Battle Management System sehen die Besatzungen auf einer digitalen Landkarte, wo sich die eigenen Leoparden bewegen und wo sich der Feind befindet. Die Leoparden des Panzerbataillons 104 wühlen sich in Höchstgeschwindigkeit durch den sandigen Untergrund bei Temperaturen um die 30 Grad. Mensch und Material werden hier intensiv gefordert. Für den Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Marek Krüger, ist laut Pressemitteilung der Bundeswehr beim "Grantigen Löwen 2" besonders wichtig, dass seine Soldaten ihre Fähigkeiten und ihre Einsatzbereitschaft durch kontinuierliches Üben weiter ausbauen.
"Die Männer und Frauen befinden sich schon in der Vorbereitung für die NATO-Mission in Litauen nächsten Februar. Vorletzte Woche haben wir nicht weit weg von hier im Schießübungszentrum verschiedene Gefechtsszenarien trainiert. Hier in Bergen verschießen wir mit unseren Leopard 2 A7V scharfe Gefechtsmunition und justieren unsere Panzer auf diese Munition. Zusätzlich schließen wir hier eine Spezialgrundausbildung ab. Die Richt- und Ladeschützen weisen hier in Bergen zum Abschluss ihrer Ausbildung im scharfen Schuss ihre Treffsicherheit auf dem Leopard 2A6 nach. Wir machen uns fit und einsatzbereit für unseren Auftrag in Litauen und für die Division 2025", wird Krüger zitiert.
Teil des Litauen-Kontingents
Die Panzerbrigade 12 ist Teil der 10. Panzerdivision aus dem fränkischen Veitshöchheim. Deutschland hat der NATO eine personell wie materiell voll ausgestattete und einsatzbereite Division ab 1. Januar 2025 zugesagt. Dafür ist die 10. Panzerdivision vorgesehen und dadurch auch das Panzerbataillon 104 aus Pfreimd, das Teil der Brigade und der Division ist. Bei der neuesten Ausführung des Kampfpanzers Leopard 2 vereinen sich Schlag- und Stoßkraft mit High-Tech. Zusammen mit der gesteigerten Befähigung aller Soldaten zum Kampf während der Übung "Grantiger Löwe 2" macht das Bataillon große Schritte auf dem Weg zur Mission in Litauen und zur Einsatzbereitschaft für die Division 2025. Die Pfreimder und ihre Panzer haben in Niedersachsen alle Herausforderungen bestanden. Getreu dem Motto des Bataillons: "S'mou gei!".
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