Bei der letzten Sitzung des Pfreimder Stadtrats in diesem Jahr zog Bürgermeister Richard Tischler Bilanz über zwölf Monate voller Aktivitäten, Diskussionen und Beschlüsse im Gremium – auch mit Blick auf die Zusammensetzung der Runde, die sich nach der Kommunalwahl im März entscheidet. Der Stadtrat sei sich seiner Linie treu geblieben, stellte Tischler fest: "Wir nehmen uns für ein Jahr nur das vor, was wirklich zu erwarten ist, was wir wirklich finanzieren und bewältigen können." Und das sei eine ganze Menge.
Der Bürgermeister verwies auf das neue Baugebiet "Westlich der Nabburger Straße III". Die Bauplätze dort seien inzwischen fast komplett verkauft, nur zwei Flächen sind noch übrig. Auch bei dieser letzten Sitzung im Jahr 2019 lag noch ein Bauantrag vor. Er betraf allerdings nicht das neue Baugebiet, sondern eine Fläche an Nabburger-/Horchlerstraße, und das Gremium hatte in Bezug auf das dort geplante Einfamilienhaus mit Nebengebäude keine Einwände.
Die Umgestaltung des Recyclinghofs ist fertig, der Bauhof "im Werden", berichtete Tischler weiter. Abgeschlossen sei auch die Sanierung der Stützmauer entlang der Bahnlinie in Untersteinbach, der Straßenbau soll im Frühjahr folgen. Viel Geld und Arbeitszeit habe die Aufweitung der Zufahrt ins Gewerbegebiet "Am Kalvarienberg" verschlungen. Nicht zuletzt würden Spuren der kommunalen Arbeit auch in der Altstadt sichtbar: Das Haas-Haus werde nun saniert, am Nebengebäude habe man soeben mit den Arbeiten begonnen.
Einen entscheidenden Schritt vorangekommen ist man laut Tischler auch bei der gemeinsamen neuen Trinkwasserversorgung mit Nabburg. In Kürze rechne man mit einem endgültigen Wasserrechtsbescheid, außerdem rücke im kommenden Jahr die Gründung eines Zweckverbands näher. Allerdings stünden auch noch größere Projekte aus. Der Bürgermeister erinnerte an die Standort-Frage für ein neues Feuerwehrhaus in Pfreimd, die angepeilte Sanierung der Bahnhofstraße, der Verbindungsstraße von Weihern nach Losau. Auch den Holzsteg, die Brücke über den Kulmbach und die noch fehlende Brücke in Iffelsfdorf zählte er bei dieser Gelegenheit auf. Immerhin habe man die Stadt heuer ein gutes Stück vorangebracht, so die Bilanz des Rathauschefs. "Das alles haben wir im Zusammenspiel unaufgeregt, sachorientiert und zielgerichtet erledigt."
Parallel dazu sei es gelungen den Schuldenstand abzubauen, ihn in fünf Jahren fast zu halbieren. Vier Millionen Euro konnten investiert werden, ohne dass die Stadt neue Kredite aufnehmen musste. Möglich gemacht habe diese positive Entwicklung die gute wirtschaftliche Lage der Stadt, so der Bürgermeister, der sich für die gute Zusammenarbeit bei Verwaltung, Stadtratskollegen und Mitarbeitern der städtischen Einrichtungen bedankte. "Es hat sich viel getan", bestätigte dann auch stellvertretende Bürgermeisterin Johanna Mertins mit Blick auf ein umfangreiches Arbeitspensum im Gremium. Sie lenkte das Augenmerk auf die zahlreichen Jubiläen in diesem Jahr: vom 50-Jährigen der Wasserwacht bis hin zum 150-Jährigen der Feuerwehr Pfreimd. Auch Mertins würdigte die parteiübergreifende, konstruktive Zusammenarbeit.
In den Hintergründ rückte da ein Dämpfer fürs Gremium, der so gar nicht in die "Weihnachtssitzung" passte. Die Stadt bekommt nun die Folgen zu spüren, die sich aus der Änderung der Straßenausbau-Beitragssatzung (Strabs) ergeben. Nach Auskunft von Verwaltungsleiter Bernhard Baumer wurde die Zuweisung nach dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz (Straßenausbau-Pauschalen) im Haushaltjahr 2019 auf 26.270 Euro festgesetzt. "Ist das schon das letzte Wort?", zweifelte Stadtrat Klaus Summer. Von einer "lachhaften" Summe sprach auch Stadtrat Georg Hösl. "Ich frage mich, wie man damit Straßen erhalten und sanieren soll", meinte er kopfschüttelnd. Ein kleiner Trost: Für die übergeordnete Bahnhofstraße gibt es immerhin eine Million Euro an Förderungen. Bürgermeister Tischler kündigte an, in diesem Punkt auch weiterhin über den Gemeindetag Druck auf die Politik zu machen.














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