Insgesamt 350 Kilometer hat die Radsport-Gruppe aus der Partnerstadt zurückgelegt, um ihr Ziel zu erreichen: die Partnerstadt Pfreimd. Ein Dutzend Hobby-Radler im rot-weißen Trikot nahm schließlich Platz auf den Stühlen im Rathaus, die sonst den Stadträten vorbehalten sind. Stellvertretende Bürgermeisterin Johanna Mertins empfing die Gruppe und machte dabei keinen Hehl aus ihrer Freude über den sportlichen Besuch. Schließlich bietet so ein Treffen auch ein gewisses Training für die gesellschaftlichen Kontakte. Und die reichen in Sachen Pfreimd/Grünsfeld schon ganz schön weit zurück.
Gemeinsames Band zwischen beiden Städten sind die Leuchtenberger. Von 1503 bis 1646 war die fränkische Stadt im Main-Tauber-Kreis (Baden-Württemberg) ein Teil der Landgrafschaft Leuchtenberg. Und seit 1973 pflegt die damalige Residenzstadt Pfreimd eine Partnerschaft mit den Grünsfeldern. Vor vier Jahren hat sich hier auch der Markt Leuchtenberg eingeklinkt, der angesichts der gemeinsamen historischen Wurzeln nicht länger abseits stehen wollte.
Der Grünsfelder Radfahrverein hatte Pfreimd schon mal auf dem Schirm: Er bildete die "Vorhut" für die sportliche Begegnung, die allerdings erst 2017 einen größeren Schub bekam. Damals waren gleich vier Bürgermeister mit Bezug zu den Leuchtenbergern per Fahrrad Richtung Grünsfeld aufgebrochen: der Pfreimder Altbürgermeister Arnold Kimmerl, sein amtierender Kollege Richard Tischler, Leuchtenbergs damaliger Rathauschef Anton Kappl und das Grünsfelder Oberhaupt Joachim Markert. Sie hatten damals gemeinsam über 300 Kilometer zurückgelegt, die keineswegs als Dienstzeit sondern als Urlaub verrechnet wurden.
"Kette rechts" (der Name leitet sich ab von der auf der rechten Seite angebrachten Fahhrradkette) hatte bei der Streckenwahl allerdings auch eine Etappe mit dem Zug eingeplant. Die Gruppe ist kein eingetragener Verein, sondern agiert als loser Zusammenschluss Gleichgesinnter im Alter von 40 bis 70 Jahren. Normalerweise trainieren sie einmal wöchentlich bei einer Tour, die sich auf zwei Stunden beschränkt. Knapp 50 Kilometer stehen dann auf dem Programm, die organisatorischen Fäden laufen bei Peter Umminger zusammen, so auch bei der Dreitagestour mit Besuch in Pfreimd.
Am ersten Tag radelten die Grünsfelder nach Würzburg, wo bis Nürnberg mit dem Zug "abgekürzt" wurde. Von dort mussten die Teilnehmer über Lauf an der Pegnitz und Sulzbach-Rosenberg wieder kräftig in die Pedale treten, um nach 130 Kilometern die Stadt Pfreimd zu erreichen. Der dritte Tag war für die Heimreise reserviert mit den Stationen Neustadt an der Aisch und Uffenheim. Als "schöne und erlebnisreiche Tour" stufte Umminger abschließend bei einer Bilanz im Biergarten den Ausflug ein, bei dem die Sportler von Pannen verschont geblieben waren.
Alle Bürgermeister haben das damals sehr genossen, dass sie sich abseits von den politischen Geschäften persönlich kennenlernen konnten.
Was die Radler dabei leisten mussten, kann sich der Pfreimder Bürgermeister Richard Tischler gut vorstellen, wenn er daran denkt, wie er damals zusammen mit den Amtskollegen in vier Tagen und ohne Unterstützung der Bahn von Leuchtenberg aus nach Grünsfeld geradelt ist. "Das war super", schwärmt er. "Alle Bürgermeister haben das damals sehr genossen, dass sie sich abseits von den politischen Geschäften persönlich kennenlernen konnten."
















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