Die Politik rechnet mit Naturgewalten: So hat die bayerische Staatsregierung unlängst eine Kampagne gestartet, damit sich Bürger gegen Elementarschäden versichern. Jetzt hat sich auch die Stadt Pfreimd schlau gemacht, wie man das Risiko für die Kommune mit Hilfe einer Versicherung in den Griff bekommen könnte. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Hochwasser.
Geschäftsleiter Bernhard Baumer berichtete in der jüngsten Stadtratssitzung von Angeboten, die dazu aus der Branche eingeholt wurden. Das Ergebnis: Wenn alle städtischen Gebäude versichert werden sollen, dann würden dafür jährlich rund 40 000 bis 50 000 Euro an Versicherungsbeiträgen anfallen - je nach Höhe der Eigenbeteiligung. Die insgesamt 25 Anwesen, von Feuerwehrhaus bis hin zu Bauhof und Landgraf-Ulrich-Halle werden dabei in insgesamt drei Risikogruppen eingeteilt. Als "nicht zielführend" sah Mirko Hägler (CSU) das Angebot, das sich auf die komplette Liste der Gebäude bezieht. "Ich bin nicht gegen eine Versicherung, aber ich meine, wir sollten hier differenzieren."
"Es sind sicher Gebäude dabei, die man herausnehmen könnte", meinte auch sein Parteikollege Klaus Summer. Auf Nachfrage erklärte Baumer, dass es bislang keine nennenswerten Schäden gab, die von der Stadt zu tragen waren. Und noch ein Detail konnte in diesem Zusammenhang geklärt werden: Wenn Wasser über den Kanal in die Gebäude eindringt, zahlt diese Versicherung nicht. Kommt das Wasser aber beispielsweise übers Kellerfenster, dann schon. "Faktisch haben wir doch kein Hochwasser mehr, wenn der Hochwasserschutz kommt", merkte Georg Hösl (CSU) dazu an und zeigte sich diesbezüglich skeptisch.
Dass man in nächster Zeit nicht auf diese geplanten Schutzmaßnahmen bauen könne, verdeutlichte Bürgermeister Richard Tischler: "Wir reden hier locker von 10 bis 15 Jahren", meinte er mit Blick auf den sogenannten Naabtal-Plan, den Pfreimd aufgrund der hohen Kosten zunächst abgelehnt hatte. Später wurde entschieden, sich doch noch in die vorläufige Planung und Kostenschätzung einzuklinken.
Was nun die potenziellen Kosten für die Versicherung gegen Elementarschäden betrifft, einigte sich das Gremium darauf, dies im Einzelfall noch einmal im Hauptverwaltung- und Finanzausschuss zu beleuchten, um dann erneut abzuwägen.
Elementarschaden
Für Versicherungen zählen als Elementarschäden solche Schäden, die durch Naturgewalt verursacht werden. Dazu gehören Ereignisse wie Sturm, Hagel, Überschwemmung, Erdbeben, Lawinen, Schneedruck und Vulkanausbrüche. Da in Zukunft mit zunehmenden Naturkatastrophen gerechnet wird, hat die bayerische Staatsregierung 2009 gemeinsam mit Verbänden und Wirtschaftsvertretern die Öffentlichkeitskampagne zum Thema Elementarschadenversicherung gestartet. Im November 2017 vereinbarte die Bayerische Staatsregierung mit Partnern der Wirtschaft sowie den kommunalen Spitzenverbänden eine Intensivierung dieser Kampagne.













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