Auf 109 Seiten haben in der Jahresschrift des "Stadtturms Pfreimd" acht Autoren interessante Abhandlungen verfasst. Peter Egerer liefert mit dem ersten Beitrag eine zusammenfassende Nachbetrachtung zum 80. Todestag von Pater Petrus Mangold im Jahr 2022 mit einer Ausstellung, einem Festgottesdienst und der Enthüllung einer Erinnerungstafel am Eingang zur Klosterkirche.
Mit seinem Beitrag "Verbot des Ölbergtheaters" widmet sich Josef Eimer aus Wernberg dieser Thematik. Neben dem künstlerischen Aspekt der vom Bildhauer Josef Kopp aus München im Jahr 1882 geschaffenen Figuren, wird im Beitrag auch auf den historischen Hintergrund barocker Passionsspiele, insbesondere der Ölbergandachten eingegangen. Ein weiterer Beitrag: Was hat Mecklenburg mit der Landgrafschaft Leuchtenberg zu tun? Helmut Friedl befasst sich mit dieser reichsrechtlichen Frage.
Im Jahr 2011 ist in Kalifornien Theresia Richards, geborene Langmann, verstorben. Theresia wurde 1920 in Pfreimd geboren und ist später in die USA ausgewandert. Schon im Jahr 1996 berichtete Frau Richards aus ihren "Lebenserinnerungen" und schilderte seinerzeit den Tod ihres Vaters in den letzten Kriegstagen 1945. Im Fokus der nunmehrigen Erinnerungen liegt das Kriegsende in Pfreimd mit allen seinen Begleiterscheinungen: Flüchtlingsaufnahmen, Tiefflieger, Bombenabwürfe, Fluchtvorbereitungen, Einmarsch der Amerikaner und marodierende Polen und Russen, um nur einige Ereignisse zu nennen.
Das Kriegstagebuch des Mathias Lippert aus Pamsendorf ist ein weiterer Beitrag mit persönlichen Aufzeichnungen. Mit tatkräftiger und kompetenter Unterstützung des ehemaligen Pfreimder Archivars Gotthard Kemmether konnte Helmut Friedl das Tagebuch des oben genannten Soldaten auswerten. Mathias Lippert, Wirtssohn aus Pamsendorf, wurde 1888 geboren und stand mit seinen weiteren drei Brüdern während des Ersten Weltkrieges im Feld. Auf den kleinformatigen Seiten seines Taschenkalenders von 1914 notierte er die Erlebnisse, welche mit seinem "Einrücken" in Weiden am 5. August 1914 beginnen. Mathias ist wie zwei seiner weiteren Brüder im ersten Weltkrieg in Frankreich gefallen, fand aber als einziger seine letzte Ruhe in heimatlichen Friedhof in Hohentreswitz.
In seinem zweiten Beitrag berichtet Josef Eimer über die freigebigen Brüder Paul und Georg Hösl vom Prügelhof bei Schiltern. Die kostspieligen Stiftungen des Brüderpaares sowie Georgs Ehefrau Barbara, geborene Baumer aus Wiesensüß, sind zwar noch gegenwärtig, auch allgemein sichtbar und auch akustisch wahrnehmbar, aber doch ziemlich unbekannt. Um das Jahr 1889 finanzierten die drei Spender die Orgel für die neu erbaute Wallfahrtskirche Söllitz. Schon Jahre zuvor bezahlten Georg und Barbara Hösl die beiden Chorfenster mit den Darstellungen des Hl. Georg und der Hl. Barbara in der Klosterkirche. Seit im Dezember 1880 die beiden bemalten Glasfenster eingesetzt wurden, haben sie die Zeit unbeschadet überdauert und Nichts an ihrer Farbfrische verloren.
"Albrecht Sigismund, Herzog von Bayern, Landgraf von Leuchtenberg, Fürstbischof zu Freising und Regensburg, 1623 – 1685.
Sein Grabdenkmal im Dom zu Freising." Unter diesem Titel nahm sich Hans Paulus der Person des Freisinger Fürstbischofs Albrecht Sigismund von Bayern an. Albrecht Sigismund ist der Sohn von Landgräfin Mechtild von Leuchtenberg, der Tochter des bedeutenden Landgrafen Georg Ludwig.
In den vergangenen Ausgaben der Jahresschrift berichtete Alois Epple über das Schaffen des böhmischen Malers Ignaz Raab. Das Schicksal dieser teilweise hochrangigen Gemälde beginnt in Prag ab 1742. Von den ehemals weit über 100 Gemälden umfassenden Zyklus hat Epple jene in Pfreimd, im Priesterseminar in Regensburg und jene in Winklarn bereits behandelt und vorgestellt. In der diesjährigen Ausgabe würdigt er die Bilder in Neunburg vorm Wald.
Die Jahresschrift kann zum Preis von 12,50 Euro bei Druck und Papier Eisenreich sowie im Buchcafé in Pfreimd erworben werden.
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