Pfreimd
31.07.2023 - 16:26 Uhr

Süd-Ost-Link durch Landkreis Schwandorf: Pläne eingereicht

Netzbetreiber Tennet hat seine Pläne für die Gleichstrom-Hochspannungsleitung Süd-Ost-Link durch den Landkreis Schwandorf am Montag bei der Bundesnetzagentur eingereicht.

Noch gibt es keine Gleichstrom-Erdkabel des Süd-Ost-Links durch den Landkreis Schwandorf. Das Bild zeigt Arbeiten an der Stromtrasse Nord-Link bei Büsum. Symbolbild: Carsten Rehder/dpa
Noch gibt es keine Gleichstrom-Erdkabel des Süd-Ost-Links durch den Landkreis Schwandorf. Das Bild zeigt Arbeiten an der Stromtrasse Nord-Link bei Büsum.

Rund 13000 Seiten umfassen die Akten, die den Verlauf des Süd-Ost-Links (SOL) zwischen Pfreimd und Nittenau (Abschnitt D1) im Landkreis Schwandorf beschreiben. Netzbetreiber Tennet hat die Planfeststellungsunterlagen am Montag (31. Juli) bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Für das Verfahren zu der Hochspannungs-Gleichstromleitung, die als Erdkabel gebaut wird, zieht Tennet eine Option aus dem Paragrafen 43m des Energiewirtschaftsgesetzes. Nach dieser Regelung sind unter bestimmten Voraussetzungen keine Umweltverträglichkeits- und Artenschutzprüfung mehr nötig. Tennet sieht laut einer Pressemitteilung dadurch Beschleunigungsmöglichkeiten. Der Startschuss für den Bau soll im kommenden Jahr fallen.

Im April hatte Tennet seine finalen Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt. Rund 54 Kilometer lang ist der Abschnitt, der südlich von Pfreimd beginnt und bis an die Grenze zum Landkreis Regensburg bei Nittenau reicht. Etwa 65 Prozent verlaufen über landwirtschaftliche Flächen. Auf rund 30 Kilometern soll das Erdkabel parallel zu bestehenden Leitungen verlegt werden, seien es Gas-Pipelines wie bei Stulln, Schmidgaden und im Kreither Forst (Stadt Schwandorf) oder entlang Freileitungen wie bei Fischbach (Stadt Nittenau). Bevor es mit dem Bau los gehen kann, prüfe die BNA die eingereichten Unterlagen auf Vollständigkeit und veröffentliche sie anschließend auf ihrer Internetseite, teilte Tennet-Sprecher Benjamin Mignon mit. Träger öffentlicher Belange, Verbände und Vereinigungen sowie betroffene Grundeigentümer können Stellungnahmen und Einwendungen abgeben. Es folge ein Erörterungstermin mit der Bundesnetzagentur und dem Vorhabenträger Tennet, ehe der Planfeststellungsbeschluss als Genehmigung für den Bau der Leitung fällt.

Der Netzbetreiber habe seit April rund 130 Gespräche mit betroffenen Eigentümern geführt, so Mignon. "Auf dieser Grundlage wird Tennet als nächsten Schritt bei Eigentümern die Grunddienstbarkeiten für die Nutzung der Flurstücke einholen, die für den Bau und den Betrieb der Erdkabelleitung benötigt werden." In Weiden und in Wörth an der Donau bietet Tennet "Erdkabelinformationszentren".

2027 soll dann der SOL zwischen Wolmirstedt (Sachsen-Anhalt) und Landshut in Betrieb gehen. Der weitgehend parallel verlaufende, zweite Kabelstrang von Klein-Rogahn (Mecklenburg-Vorpommern) nach Niederbayern soll 2030 ans Netz. Die Baumaschinen müssen voraussichtlich zweimal an die Muffenstandorte, die zwischen 700 Metern und 1,7 Kilometern auseinander liegen, um die Kabel in Leerrohre einzuziehen.

OnetzPlus
Schwandorf04.04.2023
 
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