Die Regenfälle der vergangenen Tage machen sich auch im Raum Eslarn und Waidhaus bemerkbar. Der Katharina- und Rehlingbach vereint sich bei Pfrentschweiher im Markt Eslarn zur Pfreimd und mündet nach rund 60 Kilometern in die Naab. Wo heute die Pfreimd zwischen Pfrentschweiher und Pfrentsch im Markt Waidhaus mäandriert und das Wasser bei starken Regenfällen über die Ufer in die Wiesen schwappt, breitete sich vor 662 Jahren auf bayerisch-böhmischem Territorium von 1362 bis 1840 der große Pfrentschweiher aus. Die enorme Wassermenge diente nicht nur der Fischzucht und der Bewässerung der umliegenden landwirtschaftlichen Flächen, sondern vor allem den an der Pfreimd gelegenen Hammerwerken und Mühlen. Der 1400 Tagwerk große Weiher wurde 1840 abgefischt und trockengelegt.
Die jährlichen Überschwemmungen der landwirtschaftlichen Flächen von Pfrentschweiher bis Pfrentsch im Markt Waidhaus erinnern an einen kleinen Teil des ehemaligen Pfrentschweihers. In den vergangenen Jahrzehnten stand das Hochwasser der Pfreimd aufgrund überschwemmter Flächen des Öfteren in der Diskussion. Nach einer Begradigung des Flussbettes folgten Renaturierungen, mit denen der natürliche Zustand wieder hergestellt wurde.
Die starken Regenfälle der vergangenen Tage ließen die Pfreimd zwischen Pfrentschweiher und Pfrentsch wiederholt über die Ufer treten. Die angrenzenden Wiesenflächen wirkten dabei wie ein großes Sammelbecken und schützten die Ortschaft. Das Hochwasser lockt so manche interessierte Bürger und in den Vorjahren gefiederte Freunde wie Schwäne, Reiher, Nilgans und Kranich an. Bis auf die überschwemmten Wiesen und Äcker gab es keinerlei Beeinträchtigungen von baulichen Einrichtungen, so dass die Feuerwehr in Pfrentsch laut Thomas Müller nicht ausrücken musste. Nach vorhergesagtem Kälteeinbruch wird das Wasser auf den Wiesen sicherlich gefrieren, so dass eventuell auch das Schlittschuhfahren oder Eisstockschießen möglich sein wird.
Auch in Eslarn rauscht derzeit im Loisbach sehr viel Wasser durch, so dass das Regenwasser auch das ganze Jahr über leere Nebengräben bis an den Rand füllt und das Nass durch den Kurpark und Eslarn befördert. Auch hier erreicht das Wasser an manchen Stellen die angrenzenden Flächen.
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