Waidhaus
11.06.2018 - 14:27 Uhr

Vereinsheim nie aufgeben

Der OWV Pfrentsch stellt sich neu auf. An der Spitze steht jetzt Andreas Neuber. Rosi Grötsch kann sich aber nicht wie geplant ganz zurückziehen.

Conny Hanauer, Andreas Neuber und Rosi Grötsch (vorne, von links) bilden das neue Vorstandstrio beim OWV Pfrentsch. Sie vertrauen auf eine große Mannschaft. fjo
Conny Hanauer, Andreas Neuber und Rosi Grötsch (vorne, von links) bilden das neue Vorstandstrio beim OWV Pfrentsch. Sie vertrauen auf eine große Mannschaft.

(fjo) "Wir haben heute Größeres vor", sagte Vorsitzende Rosi Grötsch zum Beginn der Jahreshauptversammlung in der Vereinshütte. Ihr knappes "Dankeschön" galt noch allen, die "immer mitgeholfen haben". Im gleichen Atemzug fügte sie dann hinzu: "Ich gebe heute meinen Posten auf." Der zunächst geplante gänzliche Rückzug aus gesundheitlichen Gründen, musste in den zurückliegenden Tagen jedoch wieder aufgegeben werden. Jäh und plötzlich riss der Tod Schriftführer Wolfgang Bauriedl aus der Mitte der Gemeinschaft. "Er fehlt uns; packte er doch überall immer mit an. Zu überraschend ging Wolfgang nun von uns. Wir werden an ihn ein dankbares und ehrenvolles Gedenken bewahren." Die Vorstandschaft erbat sich Bedenkzeit und verschob den Termin der Jahreshauptversammlung geschockt in die Zukunft. Kurzfristig erklärte sich Grötsch bereit, die dem Verstorbenen übertragene Aufgabe des neuen Stellvertreters zunächst selbst zu übernehmen. Diese Lösung trugen die Mitglieder dann am Freitagabend auch geschlossen mit.

Für den Verstorbenen übernahm Mareike Kaiser den Rückblick, in dessen Mittelpunkt das 40-jährige Vereinsjubiläum stand. "Das war ein Ereignis." Kassier, Wanderwart und Vereins-Busfahrer Hans Preßl erstattete seinen "Jubiläums-Kassenbericht", der deshalb etwas umfassender ausfallen durfte. Zu seinem 40. Bericht als Wanderwart erinnerte er zusätzlich an besondere Touren während dieser vier Jahrzehnte. In seiner Eigenschaft als Chauffeur griff er die Höhepunkte der 16 Ausflugsfahrten auf. Die Rückblicke rundete Conny Hanauer mit Einblicken in die Jugendaktivitäten ab. Ein letztes Mal bat Andrea Grötsch als Kassenprüferin um die Entlastung der Vorstandschaft.

Gemeinsam mit Marktrat Ewald Zetzl übernahm zweiter Bürgermeister Markus Bauriedl aus Waidhaus die Leitung der Neuwahlen. Neben Andreas Neuber und Rosi Grötsch, wählten die Mitglieder Conny Hanauer zur dritten Vorsitzenden. Als Kassier macht Hans Preßl auch im 42. Jahr weiter. Als Wanderwart trat der Vohenstraußer jedoch in die zweite Reihe, nachdem Dr. Johannes Kaiser nunmehr diesen Posten ausfüllt. Seine Ehefrau Mareike Kaiser übernahm den vakanten Posten des verstorbenen Schriftführers, als dessen bisherige Stellvertreterin und Edeltraud Eschenbecher rückte dafür nach. Neu schuf der Verein das Ehrenamt einer Internetbeauftragten und konnte mit Sabine Fehn sofort eine Expertin verpflichten. Als Jugendwartin erhielt Conny Hanauer mit Carina Neuber ein neues Gesicht zur Seite gestellt. Der bisherige zweite Vorsitzende, Georg Neuber, stellt dem Zweigverein seine unermüdliche Schaffenskraft als neuer Hüttenwart weiter zur Verfügung. Georg Krämer und Josef Bauriedl heißen die neuen Wegewarte, und mit Lydia Bauriedl gibt es erstmals auch eine Raumpflegerin. Als neuer Kassenprüfer unterstützt Thomas Müller für Andrea Grötsch künftig Christine Bauriedl. Die scheidende Chefin wünschte zur Übergabe des Vorsitzes vor allem "gute Ideen".

Die Ehrung langjähriger Weggefährten war ihr jedoch selbst noch ein Anliegen, weshalb sie Bürgermeister Bauriedl um Assistenz bat. Rosemarie Neuber und Georg Neuber konnten für 35jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden. Seit 30 Jahren ist deren Sohn Josef Neuber dabei. Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch und dessen Ehefrau Andrea erhielten eine Ehrung für 15 Jahre. Mit der silbernen Vereinsnadel ehrte der Verein die 25jährige Treue des Ehepaars, Phung und Raimund Kleber. Die 40. Jubiläen von Hans Preßl verstrichen freilich nicht ohne besondere Auszeichnung. Als "eine Person, die schon immer für den OWV glüht", überraschte ihn Rosi Grötsch mit dem Ehrenzeichen des Vereins. Allen Mitgliedern schrieb sie ins Herz: "Bleibt's dabei, wir brauchen jeden."

Für die Marktgemeinde Waidhaus dankte Bürgermeister Bauriedl für das "ehrenamtliche Engagement zugunsten von Pfrentsch, OWV und Vereinsareal". Als Vorsitzender der Dorfgemeinschaft dankte Zetzl für die Zusammenarbeit und lobte die scheidende Vorsitzende: "Auf dein Wort war immer Verlass. Das war fast so, wie ein Gesetz." Dann übernahm Hans Preßl das Schlusswort, um dem nach zwölf Jahren scheidenden Vorstandsduo gebührend Dank zu sagen. Vor allem hob er dabei den Einsatz von Rosi Grötsch heraus, der es in dieser Zeit gelang, die einstige Zoll-Schießstätte als Vereinshütte zu verwirklichen: "Das ist dein Verdienst, was du zusammen mit unserem verstorbenen Wolfgang eingefädelt hast. Dann hat es wirklich geklappt. Das ist ein Glücksfall. Wir fühlen uns hier nun pudelwohl. Den geplanten Abriss hast du verhindert." An die künftigen Vereinsgenerationen richtete er den Appell: "Gebt dieses Vereinsheim niemals mehr aus den Händen."



Über das Vereinsabzeichen freut sich Hans Preßl, während Josef Neuber, Phung Kleber, Andrea Grötsch und Georg Neuber für langjährige Treue Urkunden von Markus Bauriedl (von links) entgegennehmen. fjo
Über das Vereinsabzeichen freut sich Hans Preßl, während Josef Neuber, Phung Kleber, Andrea Grötsch und Georg Neuber für langjährige Treue Urkunden von Markus Bauriedl (von links) entgegennehmen.
 
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