Kirwa auf dem Festplatz
Erst nachträglich auf die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung in Pirk aufgenommen, aber ausführlich behandelt, wurden zwei Anträge des Kirwavereins. Dieser hatte zum einen um die Nutzung der Mehrzweckhalle für den Lumpenball am 18. Februar 2023 gebeten, hier erteilte der Gemeinderat um Bürgermeister Dietmar Schaller einstimmig sein Einvernehmen.
Dafür bleibt es auch bei einer Gebühr von 200 Euro. Schaller sprach sich gegen eine Erhöhung aus, nachdem Klaus Ermer (CSU) eine Anpassung der Gebühr wegen der gestiegenen Heizkosten ins Spiel gebracht hatte. Der Bürgermeister meinte: "Da gibt es eine neue Führung, wir wollen die jungen Leute nicht in ihrer Euphorie bremsen. Aber für die Zukunft behalten wir das im Auge."
Ausführlich berieten die Gemeinderäte auch über die Frage: Muss der Kirwaverein jedes Jahr einen Antrag stellen, um den neuen Festplatz für die Kirwa zu nutzen oder kann dies für alle Jahre genehmigt werden? Die Mitglieder des Kirwavereins hatten darum gebeten, die Kirwa jedes Jahr am Festplatz am Sportplatz veranstalten zu dürfen. Dies käme einem Generalbeschluss gleich, sagte der Bürgermeister, und gab zu: "Dabei habe ich Bauchweh." Für die kommende Kirwa sehe er natürlich kein Problem. Nur würden irgendwann auch die Bauarbeiten am Sportpark abgeschlossen sein und die Gebührenordnung in Kraft treten. Mit einem Generalbeschluss könnte das Probleme bereiten.
Mehrere Gremiumsmitglieder stimmten ihm zu, darunter Martin List (SPD): "Es sollte jährlich ein neuer Antrag gestellt werden." Dieter Schwab (CSU) ergänzte, dass in der Vergangenheit die Anträge in der Regel immer genehmigt wurden. Auch müssten sich die Kirwaleute laut Josef Schießl (CSU) normalerweise keine Sorgen machen, den Platz nicht zu bekommen, da es keine Gegenveranstaltung in Pirk gebe. Einstimmig nahm der Gemeinderat schließlich den Beschlussvorschlag von Bürgermeister Schaller an, die Nutzung des Festplatzes für den 12. bis 18. Juli zu genehmigen. Traditionell findet die Pirker Kirwa am dritten Wochenende im Juli statt.
Beleuchtung und Blackout
Auf Nachfrage von Martin List erklärte der Bürgermeister, dass sich die Strompreise verdreifacht hätten. Hatte eine Kilowattstunde in diesem Jahr rund 0,25 Cent gekostet, liege der Preis ab 1. Januar 2023 bei 0,82 Cent. Einen ähnlichen Stromverbrauch vorausgesetzt, müsse die Gemeinde im kommenden Jahr wohl rund 126.000 Euro mehr für Strom bezahlen als noch im vergangenen Jahr. Beim Gas laufe der Vertrag noch für ein weiteres Jahr.
Tobias Forster (CSU) brachte daraufhin das Thema Energiesparen ins Spiel. "Muss die Marienkirche abends solange beleuchtet sein?" Schaller erklärte, dass die Beleuchtung bereits um 22 Uhr statt wie bisher um 23 Uhr ausschalte. Er könne sich aber auch ein noch früheres Ausschalten vorstellen. Dorothea Praller pflichtete ihren Gemeinderatskollegen bei: "Die Bürger sind angehalten zu sparen, wir sollten mit gutem Beispiel vorangehen." Auch der Bürgermeister sprach von einer "guten Signalwirkung". Martin List schlug vor, die Beleuchtung beim Kriegerdenkmal ganz abzuschalten, die Kirche und den Brunnen bis 20 Uhr zu bestrahlen. Dieter Schwab warf zudem ein, ob sich nicht die Leistung der Straßenbeleuchtung reduzieren ließe, dies sei beispielsweise in Luhe-Wildenau der Fall. Schaller will dazu Rücksprache mit dem Bayernwerk halten. Die Umrüstung im kompletten Gemeindegebiet auf LED-Leuchten sei ohnehin bereits so gut wie abgeschlossen.
List erkundigte sich beim Bürgermeister ebenfalls nach einem Blackout-Plan für Pirk, wie es viele andere Gemeinden derzeit diskutieren würden. Schaller komme dabei als erstes das Feuerwehrhaus in den Sinn. List mahnte jedoch, dass in diesem Fall bauliche Veränderungen notwendig seien, um eine Noteinspeisung mit Aggregaten zu ermöglichen. Der Bürgermeister stimmte zu, dass eine Nachrüstung in diesem Fall nötig sei.
Kreditaufnahme
Ebenfalls Thema in der Sitzung: die Neuaufnahme eines Kredits in Höhe von 500.000 Euro. Dieser war im Haushalt bereits fest eingeplant gewesen. Vier Banken hätten Angebote abgegeben, Kämmerin Denise Wolf habe diese dann geprüft, erklärte der Bürgermeister. Das ihrer Meinung nach beste, legte Schaller nun dem Gremium vor. Die vierteljährliche Tilgungsrate liege bei rund 9000 Euro, nach zehn Jahren gebe es noch eine Restschuld von 250.000 Euro, die dann neu zu verhandeln oder zu tilgen wäre. Warum der Kredit notwendig sei, fragte Dieter Schwab. Schaller antwortete knapp: "Für Pflichtaufgaben. Wir haben Minus auf dem Konto." Die Gremiumsmitglieder stimmten dem Kredit zu.
Wasseruhren
Der Bürgermeister informierte außerdem über die Anschaffung von neuen elektronischen Wasseruhren für insgesamt rund 8000 Euro innerhalb des Abwasserzweckverbandes mit Schirmitz. Dabei handle es sich laut Schaller um eine notwendige Beschaffung, da der Eichzeitraum der alten Uhren abgelaufen sei. Die Kosten würden zur Hälfte von der Gemeinde Schirmitz, zur Hälfte von der Gemeinde Pirk getragen. Den Vorschlag sich an den Kosten des Kaufs mit rund 4000 Euro zu beteiligen, nahm das Gremium an.
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