Pirk
30.11.2023 - 11:51 Uhr

Neues Rechenhaus für Kläranlage Pirk-Schirmitz

Im jetzigen baulichen Zustand könne die Abwasseranlage Pirk-Schirmitz die nächste wasserrechtliche Erlaubnis 2031 nicht mehr bekommen, befürchtet der Bürgermeister. Der Zweckverband hat deshalb nun für Planungen gestimmt.

Die gemeinsame Abwasseranlage Pirk-Schirmitz entspricht nicht mehr den technischen Anforderungen, so dass für die Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis über das Jahr 2031 hinaus Sanierungsmaßnahmen unerlässlich sind. Bild: bey
Die gemeinsame Abwasseranlage Pirk-Schirmitz entspricht nicht mehr den technischen Anforderungen, so dass für die Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis über das Jahr 2031 hinaus Sanierungsmaßnahmen unerlässlich sind.

Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes für die gemeinsame Abwasseranlage Pirk-Schirmitz hat in ihrer Sitzung am Dienstagabend hat einstimmig die Planung für ein neues Rechenhaus einer stationären Schlammentwässerung mit vorgeschalteter Hebeanlage befürwortet. Damit verbunden war auch die Zustimmung zum Abschluss eines Ingenieurvertrages mit den Zwick Ingenieuren Weiden. Sie sollen die Pläne erstellen, die der Zweckverband dann beim Wasserwirtschaftsamt Weiden einreicht, um die Zuschüsse nach den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas2021) zu erhalten.

Im Jahr 2031 läuft die wasserrechtliche Erlaubnis für die Einleitung der in der gemeinsamen Kläranlage der Gemeinden Schirmitz und Pirk behandelten Abwasser in die Waldnaab aus. Dietmar Schaller, Bürgermeister der Gemeinde Pirk und Vorsitzender des Zweckverbandes, erklärte in der Versammlung, dass eine Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis mit dem jetzigen baulichen Zustand der Kläranlage nicht mehr möglich sei.

Sandfang reinigt nicht genug

Ingenieur Günther Schwab von der Firma Zwick schilderte ausführlich den Istzustand der Kläranlage. Der Auftrag aus dem Jahr 2018 mit Planungsvorlage im Jahr 2019 sei erfolgt, weil bereits damals feststand, dass die Abwasser in der Kläranlage nur unzulänglich gereinigt werden. "Der Sandfang wurde im Jahr 1970 gebaut und verlangt vom Klärwärter, per Hand den Sand herauszuschaufeln, was nicht mehr zumutbar ist."

Der Neubau des Rechenhauses, des Sandfanges und der Schlammentwässerung sei förderfähig, was bedeute, dass die Gemeinden Pirk und Schirmitz und nicht der Zweckverband 250 Euro pro Einwohner als Zuschuss erhalten würden. Dies wiederum erfordere eine Antragstellung nach den Wasserwirtschafts-Richtlinien noch bis Ende 2024. "Alle Aufwendungen machen sich später bezahlt", lautete die Grundaussage Schwabs.

Neubau bis Ende 2028

Wollen die beiden Gemeinden der Zuschuss nach den Richtlinien erhalten, müsse der Neubau von Rechenhaus, Sandfang und Schlammentwässerung bis Ende 2028 abgeschlossen sein. Anhand des Lageplanes zeigte der Ingenieur auf der Leinwand verschiedene Möglichkeiten zu Erweiterung der Kläranlage auf.

Einstimmig befürwortete die Verbandsversammlung, den notwendigen Planungsauftrag den Ingenieuren Zwick zu erteilen. Geschäftsleiter Sven Lederer trug schließlich die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan vor. Der Haushalt 2024 schließt im Vermögenshaushalt mit 333.750 Euro, im Vermögenshaushalt mit 2312 Euro ab. Das bedeutet für die Gemeinde Pirk einen Anteil von 179.750 Euro, für die Gemeinde Schirmitz 119.834 Euro. Einstimmig beschloss die Verbandsversammlung den Finanzplan und das Investitionsprogramm 2023 bis 2027.

Hintergrund:

So funktioniert eine Kläranlage

  • Feine und grobe Rechen entfernen Abfälle, Toilettenpapier und andere Grobstoffe
  • Im Sand- und Fettfang fließt das Wasser langsamer, Sand und Kiesel sinken auf den Boden, werden abgesaugt, Öl und Fett schwimmen oben und werden abgeschöpft
  • Im Vorklärbecken steht das Wasser, Schlamm sinkt auf den Boden, wird abgesaugt und in Faulbehältern gesammelt
  • Im Belebungsbecken kommt "lebender Schlamm" mit Mikroorganismen ins Wasser und bauen Schadstoffe ab
  • Im Nachklärbecken setzt sich der Belebtschlamm ab, sauberes Wasser bleibt zurück
 
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