Seinen 90. Geburtstag feierte der gebürtige Kohlberger Georg Wild in seinem Haus in der Trebsauer Straße in Pirk. Und das Alter sieht man dem rüstigen Rentner nicht an. Zum Ehrentag hatte sich eine große Gratulantenschar angesagt, die jedoch coronagerecht beglückwünschte. Ihre Aufwartung mit Präsenten machten Pfarrer Jaison Thomas, Bürgermeister Dietmar Schaller und auch Ex-Bürgermeister Georg Stahl, was den Jubilar besonders freute. Seit vielen Jahren und Jahrzehnten hält er zahlreichen Vereinen die Treue, die ihm mit Abordnungen gratulierten. So ist er Ehrenmitglied bei der Soldaten- und Reservistenkameradschaft, der er 48 Jahre angehört, und beim FCN-Fanclub, dem er seit 35 Jahren verbunden ist.
Auf ebenfalls 48 Jahre Mitgliedschaft blickt Wild bei der SPD zurück. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurde er 2017 von der SpVgg Pirk und 2020 von der Feuerwehr geehrt. Ihre Glückwünsche überbrachten auch die Siedlergemeinschaft und der 1. FCN-Fanclub "Die Büffel". Natürlich ließen seine Ehefrau Anneliese, seine Kindern Hans, Roland, Christine mit Ehemann Siegfried, sein Enkel Tobias und die beiden Urenkel Nico und Benjamin das Geburtstagskind hochleben.
Der Wild-Schorsch, wie ihn alle nennen, wurde am 19. März 1931 im Ortsteil Schlemm geboren. In guter Erinnerung ist ihm noch der zwei Kilometer lange Schulweg nach Kohlberg, den er zu Fuß bei jedem Wetter gehen musste. Nach seiner Schulzeit begann seine Berufslaufbahn, während der er genötigt war, sich immer wieder an sich verändernde Verhältnisse anzupassen. Ab 1945 arbeitete Georg zehn Jahre lang als Handformer im sechs Kilometer entfernten Hüttenwerk Weiherhammer, das er im Sommer per Rad und im Winter zu Fuß erreichte.
Mit dem Aufkommen von Kunststoffrohren änderten sich die Bedingungen. Von 1955 an war er zwei Jahre als Heizer in einer Feuerverzinkerei in Stuttgart tätig, bis der dortige Betrieb auf Gas umgestellt wurde. Dadurch zog es den Kohlberger zurück in die Heimat, wo er zehn Jahre im Natursteinwerk Roith beschäftigt war. 1957 lernte er seine Anneliese kennen. Das Paar heiratete im Jahr darauf und wohnte zwei Jahre in Kohlberg, ehe es nach Pirk ins Haus von Annelieses Vater umzog. Schließlich waren die Glasfabrik Detag Weiden und nach deren Produktionsverlegung nach Weiherhammer 1979 Mitras Weiden, der Nachfolger auf dem Gelände, Georgs Arbeitsstätten, bis er 1991 in Rente ging. Seither ist er verstärkt im Wald zu finden, um Holz zu machen und Schwammerln und Preiselbeeren zu sammeln. Außerdem hält er sich mit täglichen Spaziergängen fit.
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