Die Bundestagswahlen lagen schon hinter den Bürgern, so dass es viel zu diskutieren gab beim sogenannten Ascherfreitag in Pittersberg, insbesondere über die richtigen Weichenstellungen angesichts all der großen zu lösenden Aufgaben. Auch bot die Veranstaltung eine gute Gelegenheit zum Meinungsaustausch.
Hauptredner war diesmal Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, der auf Einladung des CSU-Vorsitzenden und Ebermannsdorfer Bürgermeisters Erich Meidinger nach Pittersberg gekommen war, um die politischen Möglichkeiten, ähnlich wie in einer Talkrunde, gemeinsam abzuwägen und zu diskutieren. Erich Meidinger erinnerte eingangs des heiteren Abends an die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Amberg und der Gemeinde Ebermannsdorf – "und das auf Augenhöhe", wie er meinte.
Nachdem die von der Orts-CSU allen Besucher spendierten geräucherten Forellen verzehrt waren, ergriff OB Cerny das Wort. "Alle Bürger setzen jetzt auf eine neue Regierung mit der Union und Friedrich Merz an der Spitze, die stark genug ist, die schwierigen Verhältnisse im Lande etwa in der Asylpolitik oder der Wirtschaft zu meistern", sagte er. Die derzeit im Bundeshaushalt anfallenden rund 30 Milliarden Euro an Zinsen aufgrund der schlechter Ampelpolitik bedeuteten für die künftige Regierung einen geringeren Handlungsspielraum. Der ausufernde Bürokratismus der vergangenen Jahre für die Betriebe wie etwa das Lieferkettengesetz sei ein großer Hemmschuh für den Arbeitsmarkt. Das derzeit desolate Gesundheitswesen fördere die AfD.
Der Amberger OB merkte trotz der schwierigen Situation mit Donald Trump und in der Nato an: "Wir wollen das westliche Bündnis nicht aufkündigen, weil wir es brauchen, müssen uns künftig aber verstärkt auf die eigenen Fähigkeiten und Stärken bezüglich der Verteidigungsfähigkeit besinnen." Das koste zwar viel Geld und bedürfe auch harter Entscheidungen für den Bürger, aber mit dem "Drehen an nur ein paar Schräubchen" sei es letztlich nicht getan.
Deshalb schlug Cerny vor, als erstes ans Sparen im Bundeshaushalt zu denken und erst im zweiten Schritt ans Schulden machen samt Aufweichen der Schuldenbremse. In einem detaillierten Plan müsse die Rückzahlung dieser Milliarden definitiv geregelt werden. Die Zuhörer schnitten viele Themen an, etwa zur billigen Energie für die heimische Wirtschaft, dem Fachkräftemangel oder dem "Flächeneinsparmanager" als Beispiel für die überbordende Bürokratie und Hemmschuh für die Entwicklung von Kommunen.
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