Vergangenes Jahr führten die von der Kirchenverwaltung Pittersberg beauftragten Architektur- und Gutachterbüros und verschiedene Handwerksbetriebe umfangreiche Untersuchungen an Mauerwerk, Putz, Dachstuhl und Kirchturm aus, um den Umfang der notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu ermitteln. Kirchenpfleger Josef Schlegel lächelt: „Da hat da und dort der Zahn der Zeit genagt!“ Bei den jetzigen Arbeiten an der Kirche St. Nikolaus Pittersberg gilt es vor allem, die von unten aufsteigende Feuchtigkeit im historischen Bruchsteinmauerwerk zu vermindern. Die Firma Weigert aus Hohenburg legt deshalb seit vergangener Woche die Fundamente der Kirche frei und baut neue Drainageleitungen ein. In der instand zu setzenden Ablaufleitung zum gemeindlichen Mischwasserkanal entsteht ein neuer Übergabeschacht, um spätere Wartungen zu ermöglichen. Die Fundamente werden abgedichtet und die Feuchtigkeit wird im Mauerwerk vermindert. „Langfristig werden so die Schimmelflecken innen am Putz weniger“, meint Gerhard Büchold, Mitglied der Kirchenverwaltung.
Bauzaun zur Sicherheit
„Mit Gottes Segen werden wir die Maßnahmen zu einem guten Ende bringen“ ist Pfarrer Herbert Grosser schon von Berufs wegen überzeugt. Damit während der Bauarbeiten unter den Gläubigen tatsächlich keine Unfälle passieren, sperrt ein Bauzaun das Baufeld ab. Grundsätzlich bleiben die Einschränkungen für die Kirchen- und Friedhofsbesucher aber moderat und die Eingänge zum Kirchenschiff und zur Sakristei bis auf einzelne Tage zugänglich. „Das war uns in der Planung besonders wichtig“, erklärt Johann Beer, ebenfalls in der Kirchenverwaltung tätig. Lediglich die angrenzende Gräberreihe auf der Ostseite des Turms ist aufgrund der Fundamentgrabungen für einige Wochen nicht zugänglich.
Das beauftragte Architekturbüro Hedrich aus Sulzbach-Rosenberg erstellt derzeit parallel die Ausschreibungsunterlagen für die im Frühjahr 2021 folgenden Arbeiten. Dann werden am Dachstuhl morsche Balken ausgewechselt und die Putzfassade unten bis zwei Meter Höhe erneuert. Abschließend folgt die Sanierung vorhandener Risse auf der verbleibenden Fläche oberhalb und ein neuer Anstrich des Kirchenschiffs.
Das Bistum wird sich zur Hälfte an den förderfähigen Kosten beteiligen. Auch die Gemeinde Ebermannsdorf hat bereit finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt. „Dieser Beitrag von Dritten hilft uns immens weiter und ermöglicht überhaupt erst ein solches Projekt“, betont Christian Götz, ebenfalls von der Kirchenverwaltung. Denn alles was ansonsten übrig bleibt, ist von der Kirchenstiftung Pittersberg selbst zu schultern. Deshalb werden auch private Spenden dankbar angenommen (Spendenkonto: IBAN: DE30 7509 0300 0401 1364 88).
Kriegerdenkmal wird abgebaut
Um die Fundamentarbeiten ausführen zu können, muss das Kriegerdenkmal an seiner jetzigen Stelle abgebaut werden. Kirchenverwaltung und Gemeinde Ebermannsdorf beschlossen gemeinsam, das Denkmal anschließend zentral vor dem Friedhof wieder aufzubauen. So kommt es erheblich besser zur Geltung und es behindert nicht zukünftige Bauarbeiten an der Kirche. Das Kriegerdenkmal gehört der Gemeinde Ebermannsdorf und der Gemeinderat hat außerdem beschlossen, im Zuge der Verlegung Rückwand und Grünanlagen des Denkmals neu zu gestalten.
Erst außen dann innen
Neben der Außenrenovierung bereiten die Kirchenverwaltung Pittersberg und Architekt Hedrich die Entwurfsplanung für die Innenrenovierung vor. Immerhin 22 Jahre sind auch dort seit der letzten Instandsetzung 1998 vergangen. Voraussichtlich 2021 sollen die Unterlagen beim Bistum in Regensburg zur Genehmigung vorgelegt und alle Bauarbeiten 2023 abgeschlossen werden.
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