Pleystein
02.01.2019 - 11:36 Uhr

Mit Blasmusik beschwingt ins neue Jahr

Die "Pleystoiner Bläser" spielen ihr Neujahrskonzert. Dabei werden Erinnerungen an "Blasmusikpapst" Ernst Mosch wach. Zum Schluss schmettert sogar Bürgermeister Rainer Rewitzer "O du mein Pleystein".

Markus Schulz (stehend) leitet die "Pleystoiner Bläser" beim Neujahrskonzert. Bild: tu
Markus Schulz (stehend) leitet die "Pleystoiner Bläser" beim Neujahrskonzert.

Die "Pleystoiner Bläser" boten beim 31. Neujahrskonzert der Stadt, des Touristikvereins und der Familie Hartwig im Hotel "Regina" einen musikalischen Ohrenschmaus. Die überwiegend jungen Musiker spielten zweieinhalb Stunden lang für die rund 130 Besucher. Die Moderation übernahm zweite Bürgermeisterin Andrea Lang. Sie stellte die 20 Musiker in der Besetzung Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn, Bariton, Posaune, Saxofon, Tuba, Klarinette, Flöte und Schlagzeug einzeln vor.

Der konzertante Einstieg ins neue Jahr 2019 war eine Hommage an das am gleichen Tag stattfindende Neujahrskonzert in Wien. Die "Pleystoiner Bläser" spielten "Wien bleibt Wien", von Johann Schrammel. Die Musiker um Leiter Markus Schulz erweitern ihr Repertoire permanent. Das zeigten sie bei "Brennende Kerzen" von Elmar Eggerl. Das Posaunen-Solo spielte Leonie Führnrohr. Beim "Fidelen Bassisten" von Hans Rückauer bewies Quirin Sax mit neuer Tuba sein Talent. Solotrompeter Tobias Schulz glänzte beim Stück "Das verträumte Flügelhorn" von Michael Kuhn und meisterte im Zusammenwirken mit seinen Musikerkollegen alle Klippen. Nach diesem Chorsatz folgte ein neueres Stück, die populäre Dudelsackweise "Highland Cathedral" von Ulrich Roever und Michael Korb, die auch schon als schottische Nationalhymne gehandelt worden ist. Leonie Führnrohr stieg hier von der Posaune auf das Saxofon um und zeigte ihre musikalischen Fähigkeiten auch auf diesem Instrument. Nahtlos fügte sich "Bohemia Lovers" von Franz Xaver Holzhauser mit Solo für Trompete und Tenorhorn (Markus und Tobias Schulz) im Beat-Rhythmus ein.

Scherz- und Kult-Polka

Die Bläser präsentierten danach die wunderschöne alte, aber fast in Vergessenheit geratene böhmische Polka "Bummel-Petrus" von Ernst Mosch, geschrieben von Max-Werner-Kersten sowie die neu einstudierte "Kuschelpolka" von Peter Schad. Die nachfolgende "Scherz-Polka" zeigt nach den Worten des Komponisten Thomas Doss "das Spannungsfeld zwischen Hochkultur, alpenländischem Ambiente, Volksmusik und tief philosophischen Gesprächen über Wein, Weib und Gesang", was ihn veranlasst habe, dieses etwas sarkastische, aber durchaus nicht die Volksmusik abwertende Stück zu schreiben, "eine Polka for fun". Nach der Melodie "Mein Herz schlägt Blasmusik" von Mathias Rauch ging es in die Pause.

Mit dem zackigen Marsch "Bei uns daheim" wurde der bayerisch-böhmische Part des Konzerts eröffnet. Beim Walzer "Abendstern" löste der blutjunge Uli Holfelder seinen Vater Stefan ab und hatte seinen ersten Auftritt als Schlagzeuger. In die Herzen der Zuhörer spielte sich die Bläsercombo mit Werken wie "Sorgenbrecher" von Norbert Gälle, der "Südböhmischen Polka" von Ladislav Kubes, der Kult-Polka "Der böhmische Traum" von Norbert Gälle und der Komposition "Wir Musikanten" von Kurt Gäble. Zusätzliche akustische Glanzpunkte waren "Kmotrenka" vom mährischen Polkakönig Antonin Zvacek, "Polka mit Herz" von Mathias Gronert, "Hinter der Schulbank" von Daniel Barth und arrangiert von Daniel Käsbauer, einem Freund des Hauses Führnrohr, und die "Böhmische Liebe" von Mathias Rauch. Mit "Guten Abend, gute Nacht" von Alexander Stütz - das unter diesem Titel populäre Volkslied hat hier Pate gestanden - endete das Neujahrskonzert zunächst offiziell.

Chor der Bürgermeister

Als Zugabe spielten die Bläser den legendären "Pleysteiner Marsch". Der Pleysteiner Kapellmeister Johann Sax (1900-1986) hatte das Stück in der Kriegsgefangenschaft 1943 auf der Insel Krim geschrieben. Altbürgermeister Johann Walbrunn und Bürgermeister Rainer Rewitzer gesellten sich im rauschenden Finale auf Bitte von Schulz zur Kapelle hinzu und schmetterten zu den schmissigen Marschklängen aus voller Kehle den aus der Feder von Erwin Klotz stammenden Text "O du mein Pleystein".

Dann gab es noch einen zusätzlichen kreativen Auftritt des Rathauschefs, der seine Dirigenten- und Sangeskünste beim von Margit Führnrohr umgeschriebenen Text "Dem Land Pleystein", ursprünglich "Dem Land Tirol", ein zweites Mal unter Beweis stellte. Als das Finalstück "Ellwangen-Polka" von Ladislav Kubek verklungen war, erklang langanhaltender Beifall des Publikums.

 
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