Pleystein
27.03.2019 - 10:23 Uhr

Milchmarkt global betrachten

Die Molkereigenossenschaft Pleystein hat mit Bayernland einen starken Partner an ihrer Seite. Deren Vertreter informieren über die aktuelle Entwicklung.

Die schlimmen Futterprognosen für das Frühjahr trafen trotz des trockenen Sommers nicht ein. "Die Milchmengen steigen seit Beginn 2019 wieder an", versicherte der Geschäftsführer Milch und Produktion, Norbert Bauer. Bild: dob
Die schlimmen Futterprognosen für das Frühjahr trafen trotz des trockenen Sommers nicht ein. "Die Milchmengen steigen seit Beginn 2019 wieder an", versicherte der Geschäftsführer Milch und Produktion, Norbert Bauer.

Bayernland-Hauptgeschäftsführer Gerhard Meier lobte in der Jahreshauptversammlung der Molkereigenossenschaft Pleystein in der Vohenstraußer Stadthalle die Milcherzeuger für die Geschlossenheit und informierte über Produkte und Geschäftsergebnisse des vergangenen Jahres. Außerdem ging er auf die aktuelle Verfassung des Milchmarkts ein. Der sei weder bayerisch, noch deutsch oder europäisch sondern vielmehr global. „Da müssen wir gemeinsam über den Tellerrand hinausschauen.“

Bayernland habe bei den vorausgegangenen 25 Mitgliederversammlungen angezeigt, dass die beiden Liefergenossenschaften domspitz Milch und Käserei Bayreuth mit der Molkereigenossenschaft Pleystein eine Schwester bekommen haben, was überall wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde, unterstrich der Geschäftsführer Milch und Produktion, Norbert Bauer. Trotz der Dürreperiode und der schlechten Futterprognosen im vergangenen Jahren sahen sich alle getäuscht. „Die Milchmengen steigen seit Beginn 2019 wieder an.“ Damit die Milchbauern ein Gefühl für die Größenordnung bekämen, stellte Bauer ein paar Zahlen vor. Insgesamt verarbeitete Bayernland 811 Millionen Kilogramm Milch. 445 Millionen stammen von der Käserei Bayreuth, 278 von der domspitz Milch und der Rest für das Ergänzungsgeschäft. Die Werke in Amberg und Bayreuth sind sehr mozarellalastig, zeigte der Referent im Produktionsvergleich der Werke in Amberg, Bayreuth, Kemnath und Regensburg auf. Die Mitglieder werden bei allen Versammlungen sehr offen informiert. Die Verbundenheit mit den Milchbauern und die regionalen Produktionsstätten sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren von Bayernland.

Meier erklärte in seinem anschließenden abendfüllenden Vortrag, dass es sich bei Bayernland um einen Molkereikonzern handelt, der ausschließlich genossenschaftlich strukturiert ist und sich im Besitz der Molkereien befindet und die wiederum gehörten den Bauern. „Wir setzen uns aus verschiedenen Unternehmen zusammen.“ Italien sei das wichtigste Exportland. Allein im vergangenen Jahr wurden 80 000 Tonnen an Milchprodukten dort verkauft mit einem Umsatz von 183 Millionen Euro. „Wir sind mit Abstand der größte Importeur von Milchprodukten auf dem italienischen Markt.“ Vorteil sei die Nähe zu Italien. „Wir brauchen nur über den Brenner fahren.“ Meier arbeitet seit 22 Jahren für Bayernland und nur im ersten Jahr wurden Verluste geschrieben. Der Konzern stand damals sogar vor der Pleite. „Wir marschieren seither sehr engagiert nach vorne.“ In dem Unternehmen sind deutschlandweit 948 Mitarbeiter tätig, 248 in Amberg, 241 in Regensburg, 223 in Bayreuth und 96 in Kemnath . Dort werde das Werk in zwei Jahren geschlossen und die Produktion nach Bayreuth verlegt. Prognosen für den Milchmarkt sind auch für einen Spezialisten wie Meier nicht einfach. „Der Milchmarkt folgt keiner Regel.“ Biomilch steige zwar stetig an, aber 3,53 Prozent Marktanteil sind immer noch nicht besonders viel. „Wenn alle, die die Grünen wählen Biomilchprodukte kaufen würden, wäre der Absatz fünf Mal so groß“, formulierte der Redner spitz. Noch eines gab Meier den Milchproduzenten zu bedenken: „Gerechtigkeit spielt auf dem Weltmarkt keine Rolle.“

 
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