Die Verlesung der Anklage dauert über zehn Minuten. Wenig später räumt ein 39-Jähriger im November 17 Einbrüche in zwei Monaten ein. Diese Serie hält im Januar und Februar den Altlandkreis Vohenstrauß in Atem. Der Crystal-Abhängige schlägt unter Drogen fast wahllos zu: in Autos, Kindergärten, Praxen, Firmen oder Sportheimkabinen. Weil er bereits Einiges auf dem Kerbholz hat, muss er drei Jahre und drei Monate Freiheitsstrafe inklusive Therapie über sich ergehen lassen.
Im Juli und August bangt die Region um das Leben eines achtjährigen Buben aus Schwandorf, der sich in der Freizeitanlage Bäckeröd in Waidhaus von seinen Begleitern in den Badeweiher davonmacht, aber nicht schwimmen kann. Obwohl andere Badegäste dies bemerken und sofort mit Rettungsmaßnahmen beginnen, stirbt der Bub einige Wochen später.
Ein Fahndungserfolg, der Polizei und Justiz freut, deprimiert die Feuerwehr. Ein 25-jähriger Brandstifter stammt aus ihren Reihen. Im März räumt er ein, dass er im Pleysteiner Ortsteil Vöslesrieth 2017 in einer Lagerhalle Feuer gelegt hat, das hohen Schaden anrichtete. Seine Kameraden verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude. Im Januar zündelt er erneut, scheitert aber. Dafür kommt ihm die Kriminalpolizei auf die Schliche. Im Oktober wird er in Weiden zu vier Jahren Haft verurteilt.
Ein weiterer Aufreger ist eine Technoparty des Vereins "Schaltlücke" in der Vohenstraußer Glasfabrik Mitte April. Bei einer Razzia werden sieben mutmaßliche Dealer festgenommen und mehrere Arten von Drogen sichergestellt. Zudem sind statt 200 beantragten 500 Besucher vor Ort.
Zwar reagiert der Verein nach einem Gespräch mit Stadt und Polizei mit einem neuen Konzept, seit den Vorfällen ist es allerdings still um ihn geworden. Von weiteren Veranstaltungen der "Schaltlücke" ist nichts bekannt.
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