Im Juli kürten Ministerpräsidenten Markus Söder und des Heimatministers Albert Füracker den Brauereigasthof Riedl aus Plößberg mit Brauereimeisterin Angela Riedl als eine der "100 besten Heimatwirtschaften Bayerns". Die Plößbergerin ist damit eine von 15 Oberpfälzern, die diese Auszeichnung entgegen nehmen durften. Beim Bürgerfest kündigte Riedl an, den Preis mit ihren Gästen und Freunden zu teilen.
Vereinsmitglieder, Stammgäste und Freunde aus Plößberg und Umgebung waren deswegen am Wochenende in den Kultursaal eingeladen, um gemeinsam einen gemütlichen Abend zu verbringen, der von der "Falkenberger Karpfenmusik" musikalisch umrahmt wurde. Bürgermeister Lothar Müller freute sich, dass eine Plößberger Gastwirtschaft ausgezeichnet wurde und dass die Braumeisterin die Auszeichnung zusammen mit ihren Gästen feiert. Er bedankte sich bei allen Stammgästen und Vereinsvertretern, die durch ihre Unterstützungsschreiben diesen Preis ermöglichten.
Stärkung und Anerkennung
Stellvertretender Landrat, Dr. Alfred Scheidler, überbrachte die Grüße des Landrats und gratulierte herzlich zu dieser Auszeichnung. Er wünschte sich, dass durch diesen Wettbewerb, den Markus Söder 2017 initiierte, die Stärkung und Anerkennung für die langjährigen Heimatwirtschaften erwirken möge. Dass in Plößberg nur noch zwei von ehemals zehn Gastwirtschaften geöffnet sind, zeige die Wichtigkeit solcher Maßnahmen. Dass in solchen Wirtschaften und Brauereien gute Arbeit geleistet wird zeigt Dr. Scheidler mit einem begeisterten Facebook-Post über die Brauerei Riedl auf: "Das Bier ist mild, super bekömmlich. Ausgewogene, fruchtige Malze mit zarter Hopfennuance ... Ein absolut geiles Bier", schwärmt ein Übernachtungsgast.
In seiner Festrede betonte Christian Wolf, Bezirksgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Bayern, dass man sich bemühen müsse, Gastwirtschaften in der Heimat zu erhalten. Es gebe bereits über 600 Ortschaften in Bayern, in denen keine Wirtschaft und somit kein Stammtisch mehr bestehe. Die Tendenz sei weiter rückläufig und dadurch gehe die Dorfkultur verloren. Der Festredner betonte, dass das Heimatministerium in Zusammenarbeit mit der Dehoga 100 Gasthäuser auszeichnete, die ein Stück gelebte Tradition widerspiegeln. Er freute sich, bei der Feier im Kultursaal feststellen zu können, dass hier eine familiäre Atmosphäre herrsche und sich dadurch zeige, dass die Brauerei tief im Ort verwurzelt sei.
"Wirtshaus lebt von Gästen"
Abschließend trat die Braumeisterin Angela Riedl selbst ans Mikrofon und stellte heraus, dass die lange Tradition seit 1875 über Generationen hinweg nur möglich sei, weil täglich Gäste an den Stammtisch kämen. "Ein Wirtshaus lebt von seinen Gästen und ich bedanke mich recht herzlich bei euch allen, dass ihr mit mir gemeinsam die Auszeichnung feiert", drückte sie ihren Dank aus. "Ein Dorf lebt von Gemeinschaft und Zusammenhalt und so wäre es ohne tatkräftige Mithilfe der Vereine und der Kommune nicht möglich gewesen, diese Auszeichnung zu erhalten", sagte Riedl.
Als Höhepunkt des Abends ehrte die Chefin der Brauereigaststätte wichtige Personen in ihrem Leben. An ihre Mitarbeiterin Irmi Bauer gerichtet sagte sie: "Du bist in etwa so lange im Betrieb wie ich und du hast mich nie im Stich gelassen, wenn ich dich gebraucht habe." Ihren Eltern Rita und Hans Riedl dankte sie für die ständige Unterstützung. Nur durch die tatkräftige Mithilfe der Familie sei es möglich so einen Betrieb aufrecht zu erhalten. So wie ihre Eltern über viele Jahre hinweg für eine erfolgreich Zukunft gekämpft hätten, werde sie das auch tun.
Den Erlös des Abends spendet Angela Riedl an die Aktion "Sternstunden". Um den Betrag für den guten Zweck zu erhöhen gab es eine Tombola, bei der 100 Gewinne zur Wahl standen. Der erste Preis war dabei ein Zoigl-Gutschein über 150 Euro im Brauereigasthof. Die weiteren Gewinner konnten sich ihre Preise aussuchen. Nach dem - es gab Schweinebraten und Schnitzel - ging der Abend mit Freigetränken und guter Laune gemütlich zu Ende.
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