Plößberg
07.07.2023 - 12:04 Uhr

Großbrand eines Bauernhofs bei Plößberg: Millionenschaden und tote Rinder

Eine große Rauchsäule stieg am Donnerstagabend über Geisleithen bei Plößberg in den Himmel. Ein Bauernhof stand in Flammen. Am Freitag ist klar: Mindestens fünf Rinder sind in den Flammen umgekommen. Und noch immer werden Tiere vermisst.

Ein landwirtschaftliches Anwesen brannte am Donnerstagabend in Geisleithen bei Plößberg im Landkreis Tirschenreuth. Gegen 18.10 Uhr löste die Integrierte Leitstelle in Weiden Großalarm aus. Sie beorderte Einsatzfahrzeuge von zehn umliegenden Feuerwehren und Sanitätsfahrzeuge zum Unglücksort.

Erschwert wurden die Löscharbeiten, weil auch eine Stallung brannte, in der Rinder untergebracht waren. Die Tiere rannten nach Auskunft von Augenzeugen zeitweise in Panik über das Gelände. Neben einer Rinderhaltung gehört auch noch ein Sägewerk sowie ein kleines Wasserkraftwerk zum Anwesen.

Zehn Feuerwehren im Einsatz

Das Feuer im Weiler der rund 3100 Einwohner zählenden Marktgemeinde Plößberg wurde sofort als großer Notfall eingestuft. Das bedeutete, dass nicht nur die Feuerwehren aus der Gemeinde Plößberg ausrückten, sondern auch Aktive aus anderen Orten zu Hilfe kamen, um bei den Löscharbeiten, den Absperrungen und dem Einfangen der Tiere zu helfen.

Aus dem Landkreis Tirschenreuth waren die Feuerwehren Beidl, Schönficht, Hohenthan, Plößberg, Wildenau, Liebenstein, Tirschenreuth und Schönkirch am Unglücksort. Aus dem Landkreis Neustadt/WN alarmierte die Integrierte Leitstelle in Weiden die Feuerwehren Püchersreuth und Floß. Außerdem waren vom Roten Kreuz 45 Sanitäter und Notärzte sowie drei Veterinäre vor Ort. Auch das Technische Hilfswerk Weiden sowie Spezialisten für Gefahrgut sowie ein ABC-Fachberater waren alarmiert. Das Gebiet um Geisleithen war weiträumig abgesperrt, auch weil Kühe des Bauernhofs flüchtig waren.

Schaden in Millionenhöhe

Wie die Polizeiinspektion Tirschenreuth am Freitagmittag mitteilt, wird der Schaden auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt. Zur Brandursache können aufgrund der noch andauernden Ermittlungen keine Aussagen getroffen werden.

Den Brand hatte am Donnerstag gegen 17.45 Uhr der Landwirt selber in einer Halle bemerkt, in welcher unter anderem Heuballen eingelagert waren. Versuche des Landwirtes, die betroffenen Ballen noch aus dem Gebäude zu verbringen, blieben erfolglos, "so dass es innerhalb kürzester Zeit zu einer starken Brandentwicklung kam", wie Polizeihauptkommissar Stefan Gründel schreibt. Nach nur wenigen Minuten stand die komplette Lagerhalle und auch der angrenzende Rinderstall im Vollbrand.

Mindestens fünf Tiere sterben

Obwohl es dem Landwirt noch gelang einen Großteil der insgesamt rund 80 Rinder aus dem Stall zu bringen, wurden mindestens fünf Tiere Opfer der Flammen. Durch die eingesetzten umliegenden Feuerwehren konnte ein Übergriff der Flammen auf das direkt angrenzende Wohngebäude verhindert werden. Die tatsächliche Löschung des Brandes dauerte bis etwa 23 Uhr, wobei die Brandwache noch immer im Gange ist.

Ein Großteil der Rinder konnte mittlerweile wieder eingefangen werden. Sie wurden zunächst in einer provisorischen Stallung untergebracht, und werden zeitnah auf umliegende Bauernhöfe verteilt. Der Verbleib von rund 10 bis 15 Tieren ist laut Polizei aktuell noch ungewiss. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass sich diese noch im Umfeld befinden und somit frei umherlaufen. Hinweise hierzu nimmt die Polizeiinspektion Tirschenreuth, Telefon 09631/70110, entgegen.

Das Unglück war auch der Grund dafür, dass im Ort Krähenhaus der Strom ausfiel. Ein Bagger, der für eventuelle Abrissarbeiten nach Geisleithen fuhr, kappte eine Stromleitung und sorgte dafür, dass im Ort die Lichter ausgingen.

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Plößberg07.07.2023
 
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