Plößberg
26.12.2018 - 13:34 Uhr

Hilfe für Kinder in Indien

Große Augen machen die Plößberger Grundschüler bei der Vorstellung des Zubza-Projekts "Hand in Hand fürs Nagaland". Schnell ist klar: Auch die Kinder der Klasse 4a wollen helfen.

von DTR
Die Klasse 4a der Grundschule Plößberg ist vom Hilfsprojekt begeistert und will Geld für eine Patenschaft sammeln. Bild: dtr
Die Klasse 4a der Grundschule Plößberg ist vom Hilfsprojekt begeistert und will Geld für eine Patenschaft sammeln.

Staunende Blicke und einige Seufzer erlebte Entwicklungshelfer Walter Rinderer aus Beidl bei seinem Bericht über die Zustände im Nagaland in Indien. Mit zahlreichen Bildern und eigenen Erfahrungen in der Weisendorfer Schulpartnergemeinde Zubza konnte er die Herzen der Schüler erwärmen.

Nicht nur die schlechten hygienischen Bedingungen in der Region und die daraus resultierenden Krankheiten erstaunten die Klasse. Der Gedanke, in einem kleinen Klassenraum mit 80 Kindern lernen zu müssen, erschreckte die Schüler. Ein Leben und Lernen bei Temperaturen von über 40 Grad im Sommer und teils unter 5 Grad im Winter in aus Blechresten und Müll gebauten Hütten schockierte die jungen Zuhörer.

Auch die Tatsache, dass sich in Indien mehrere Kinder ein Bett teilen oder auf dem Boden schlafen müssen. "Trotz des harten Lebens mit Hunger und Verzicht freuen sich die Menschen selbst über kleine Dinge", erzählt Rinderer. Die Kinder würden auch gerne zur Schule gehen, etwas lernen und somit einen Weg aus der Armut finden. Leider fehlten aber häufig die 100 Euro für Schulgeld und Schuluniform.

In den vergangenen zehn Jahren konnte durch zahlreiche Unterstützer des Zubza-Projekts viel erreicht werden. Was 2008 mit der Lieferung von Nahrungsergänzungsmitteln begann, brachte den Menschen inzwischen bessere Krankenversorgung, ein Fahrzeug für Notfälle und dringende Besorgungen sowie neu geschaffene Infrastruktur. Durch die Installation von UV-Trinkwasserfiltern konnte etwa das Auftreten von Magen-Darm-Erkrankungen drastisch gesenkt werden. "Riesig war die Freude, als die Kinder nach dem Aufbau einer Warmwasser-Solaranlage das erste Mal im Leben warm duschen konnten", wusste Rinderer. Mittlerweile ermöglichten die Patenschaften über 100 Kindern den Schulbesuch . Diese Idee begeisterte auch die 26 Kinder der Klasse 4a. Die Schüler wollen nun mit Rektorin und Klassenleiterin Irmgard Wittmann die Schulgeldpatenschaft für ein Kind aus dem Nagaland ermöglichen.

"Jungen Menschen Wissen vermitteln, ist die beste Hilfe zur Selbsthilfe", meint Rinderer. So bekämen die Jugendlichen eine Chance, die Zukunft mitzugestalten und ein Leben in Würde zu führen. Er lädt Interessierte dazu ein, sich auf der Internetseite www.zubza.de über Patenschaften zu informieren. Fragen beantwortet er unter Telefon 09636/911 64.

Bis zu 80 Kinder müssen in der indischen Region Nagaland in kleinen Räumen lernen. Im Sommer steigt die Raumtemperatur auf über 40 Grad Celsius, im Winter wird es bitterkalt. Bild: exb: Rinderer
Bis zu 80 Kinder müssen in der indischen Region Nagaland in kleinen Räumen lernen. Im Sommer steigt die Raumtemperatur auf über 40 Grad Celsius, im Winter wird es bitterkalt.
Vor der Installation einer Warmwasser-Solaranlage waren derartige Wasserstellen die einzige Waschmöglichkeit für die Schüler. Auch heute noch bleibt dies für viele Kinder die einzige Wahl. Bild: exb: Rinderer
Vor der Installation einer Warmwasser-Solaranlage waren derartige Wasserstellen die einzige Waschmöglichkeit für die Schüler. Auch heute noch bleibt dies für viele Kinder die einzige Wahl.
Mittlerweile können durch die entstandenen Patenschaften über 100 Kindern die Schule besuchen. Damit sind sie auf dem Weg in eine bessere Zukunft. Bild: exb: Rinderer
Mittlerweile können durch die entstandenen Patenschaften über 100 Kindern die Schule besuchen. Damit sind sie auf dem Weg in eine bessere Zukunft.
Was 2008 mit der Lieferung von Nahrungsergänzungsmitteln begann, brachte den Menschen inzwischen eine bessere Krankenversorgung, ein Fahrzeug für Notfälle und dringende Besorgungen sowie neu geschaffene Infrastruktur. Bild: exb: Rinderer
Was 2008 mit der Lieferung von Nahrungsergänzungsmitteln begann, brachte den Menschen inzwischen eine bessere Krankenversorgung, ein Fahrzeug für Notfälle und dringende Besorgungen sowie neu geschaffene Infrastruktur.
Selbst Kinderarbeit ist in Indien keine Seltenheit. Eine Chance auf ein besseres Leben bietet aber nur eine vernünftige Schulbildung. Bild: exb: Rinderer
Selbst Kinderarbeit ist in Indien keine Seltenheit. Eine Chance auf ein besseres Leben bietet aber nur eine vernünftige Schulbildung.
Staunende Blicke und einige Seufzer erlebte Entwicklungshelfer Walter Rinderer aus Beidl bei seinem Bericht über die Zustände im Nagaland in Indien. Bild: dtr
Staunende Blicke und einige Seufzer erlebte Entwicklungshelfer Walter Rinderer aus Beidl bei seinem Bericht über die Zustände im Nagaland in Indien.
 
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