Der Bedarf an Urnengräbern ist definitiv vorhaben, wusste Bürgermeister Lothar Müller. Bereits heuer fanden mehr Urnen- als Sargbestattungen statt. Die vorhandene Urnenwand sei voll belegt, 14 der insgesamt 16 Nischen seien besetzt, die übrigen zwei reserviert. Deshalb soll eine weitere Urnenanlage am Plößberger Friedhof entstehen. Über die Gestaltung diskutierten die Markträte in der November-Sitzung am Montag.
Bereits in 15 Jahren soll der Bedarf auf 45 Nischen gestiegen sein, erklärte Auszubildende Sophia Meister. Sie stellte in einer Präsentation den Sachverhalt und verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten vor. Die Möglichkeiten reichen von einer Urnenwand und einem Urnenfeld, bis hin zu Stelen oder Mischformen dieser Varianten. Meister zeigte Beispiele von den Friedhöfen Tirschenreuth und Waldsassen. Teils könnten sogar Symbole, wie etwa ein Kreuz, eingearbeitet werden. Davon riet die Auszubildende allerdings ab, weil es sich in Plößberg um einen konfessionsfreien Friedhof handle und es bereits ein zentrales Friedhofskreuz gebe. Wie die neue Urnenanlage aussehen soll, konnte das Gremium noch nicht entscheiden.
Erweiterung am neuen Friedhof
"Bei der Vielfalt ist das schwierig", sagte Tina Zeitler (CSU). Sie schlug vor, am alten Friedhof zu den bereits bestehenden beiden Urnenwänden eine dritte in ähnlicher Art zu bauen. Hubert Götz von der Verwaltung sah diesen Ansatz kritisch. "Diese Bauweise ist nur von geringer Haltbarkeit. Der Beton hat teilweise schon Risse", erklärte er. In der Bevölkerung würden die Nischen als "Vogelhäuschen" abgewertet. Auch wenn er Urnenanlagen persönlich nicht schön finde, zieht Hans Klupp (Freie Wähler) ein Urnenfeld im hinteren Bereich des Friedhofs vor. Auch Lothar Müller findet den Platz passend. Er sprach sich für eine Urnenwand mit Stelen aus. Das Gremium entschied, dass Sophia Meister konkrete Vorschläge für die Urnenanlage ausarbeiten soll und sich dann der Bauausschuss mit der Thematik weiter befasst.
Friedhof-App
Schnellere und bessere Informationen über die Todesfälle in der Gemeinde soll eine App "Heimatfriedhof" bringen. "Das hört sich zunächst komisch an, ist aber eine super Sache", ist Bürgermeister Lothar Müller überzeugt.
Nach einem Gespräch mit Stefan Schmidtmeier, Initiator des Programms und Geschäftsführer der Stadt Parsberg, ist der Bürgermeister überzeugt, dass diese App ein Mehrwert für die Kommune ist. Im System angemeldete Benutzer könnten sich über die App informieren. Auf der Messe "Kommunale" in Nürnberg Mitte Oktober schloss Müller den Vertrag mit "Heimatfriedhof online" ab.
Die Einrichtung des Systems würde einmalig 500 Euro kosten, weil allerdings Plößberg die erste Gemeinde im Landkreis ist, die die App einführt, erhält die Kommune den Zugang kostenlos. Für die Verwaltung entstehe kein Mehraufwand, die Meldung der Sterbefälle erfolge über den Bestatter, informierte Müller.
Das Programm werde in der kommenden Bürgermeisterdienstversammlung für den Landkreis vorgestellt.
















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