Eine Marathonsitzung mit 20 Tagesordnungspunkten hatte sich der Marktrat der Gemeinde Plößberg für vergangenen Montag auferlegt. Nicht verwunderlich war, dass die drei Stunden Sitzungszeit nicht ausreichten und am Dienstag die Beratungen fortgesetzt wurden.
Dabei standen wichtige Themen wie die Öffnung des Waldstrandbads „Großer Weiher“, Überlegungen zum Konzept für eine Erweiterung der Kinderkrippe und die Erneuerung der Brücke über den Liebensteinspeicher auf dem Programm.
Lange Zeit nahm unter anderem die Diskussion zum Baden im „Großen Weiher“ ein. Die Gemeinderäte betonten, dass es für viele Bürger wichtig sei, dass der Große Weiher öffne, vor allem vor dem Hintergrund, dass Urlaubsreisen ins Ausland nur begrenzt möglich sind und die Leute nach Freizeitmöglichkeiten in der Region suchen. Laut Bürgermeister Lothar Müller hat die Verwaltung inzwischen ein Hygienekonzept ausgearbeitet, in dem separate Zugänge zum Kiosk und der Liegewiese vorgesehen sind. Eine Benutzung der Toilettenanlage ohne eine Aufstellung separater Container sei wohl möglich. Müller betonte aber auch, dass eine Öffnung äußerst schwierig sei. „Das größte Problem ist das Personal. Für die stündliche Reinigung müssen Reinigungskräfte zur Verfügung stehen, für die Einhaltung der Abstandsregeln auf der Liegewiese und im Eingangsbereich braucht man Sicherheitspersonal zusätzlich zum Bademeister und zur Kassenkraft.“
Da es sich um einen angelegten Weiher handelt, der zum Schwimmen einlädt, muss die Gemeinde eine Badeaufsicht stellen und steckt in einem Haftungsproblem, weshalb es kein „Augen zu und durch“ geben kann. „Ein Baden auf eigene Gefahr ist nicht möglich,“ betonte der Bürgermeister wie schon vor einigen Wochen in der Bauausschusssitzung. Der Bauhof hatte bereits am Dienstag begonnen, Zugänge sicher zu versperren, um zu verdeutlichen, dass Baden auf eigene Gefahr hier einfach nicht möglich ist. Schweren Herzens und nach langer Diskussion beschloss das Gremium mehrheitlich, dass das Bad vorerst mit Bauzaun und weiteren Sicherungsmaßnahmen komplett verschlossen wird.
Wenn die Verwaltung es schafft, das nötige Personal für Reinigung und Aufsicht zu finden und so die Vorgaben einhält, dann öffnet der „Große Weiher“ zeitnah, selbst wenn hierfür großer finanzieller Aufwand betrieben werden muss.
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