Die Atmosphäre beim Einführungsgottesdienst vermittelt den Eindruck, dass die evangelische Kirchengemeinde Plößberg mit ihrem neuen Pfarrer einen echten Glückstreffer gelandet hat. Pfarrer Klaus Weber hat ein positives Gemüt, hat Humor, kann singen und freut sich auf seine neuen Aufgaben. Der 57-Jährige übernimmt die Pfarrstelle, die seit dem Wechsel von Katharina Bach-Fischer ein dreiviertel Jahre vakant war.
Zur offiziellen Amtseinführung bei einem Gottesdienst in der Kirche St. Georg wurde dem Regensburger und seiner Familie ein schönes Fest bereitet. Am Kronleuchter im Gotteshaus flackerten echte Wachskerzen, der Posaunenchor unter Leitung von Michael Raab, der Chor "Nova Musica" , Orgelmusik und Glockengeläute begleiteten den Kirchenzug. Klaus Weber wurde in der Kirche von zahlreichen Gläubigen und Ehrengästen begrüßt.
Großes Bündel an Arbeit
Dekan Thomas Guba stellte den Neuen vor. Guba erwähnte mit einem Schmunzeln die Renovierung des Pfarrhofes, die schon "Generationen" vor ihm begleitet haben. Diese große Aufgabe dürfe Weber weiter betreuen. Weitere Aufgaben des neuen Pfarrers seien, schöne Gottesdienste zu halten, sich um die Konfirmanden zu kümmern, Gemeindemitglieder zu besuchen und ihnen ein Ansprechpartner zu sein. Der Dekan sprach auch die Verwaltungs- und Netzwerkaufgaben zur Weiterentwicklung des Dekanats an - alles in allem ein großes Bündel an Arbeit. Dazu hatte Guba aber einen Rat parat: "Dringliche Dinge sind oft gar nicht so wichtig, wie man denkt." Entscheidend sei das Wichtige im Leben: Zeit für die Menschen, Zeit, um Kraft zu tanken, Zeit zum Trösten und Reden. "Sie werden einen Strauß an Erfahrungen sammeln, der Ihnen hilft, das Wichtige vom Dringlichem zu unterscheiden", sagte Guba an Weber gewandt. Nach den einführenden Worten sowie Musikbeiträgen wurde Weber durch den Dekan und in Begleitung des Kirchenvorstands mit einer feierlichen Zeremonie am Altar in sein Amt eingeführt und gesegnet.
Glauben mit Herz und Gefühl
Dann hielt Weber seine erste Predigt in der St.-Georg-Kirche. Er habe selbst lang überlegt, was er predigen solle. Vielleicht, dass er beim Ankommen in Plößberg mit den Navi im Wald gelandet sei, meinte der neue Pfarrer schmunzelnd. Oder, dass er die Entscheidung zum Aufbruch in eine neue Herausforderung gemeinsam mit seiner Frau gern getroffen habe. Der Pfarrer aus Regensburg erzählte von seinen ersten Begegnungen mit den Plößbergern, politisierte ein wenig im Bezug auf den Auftrag Gottes, die Schöpfung zu erhalten, und darüber, dass er den Glauben nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen und dem Bauchgefühl für sich erfahren habe. Dass er singen kann und Humor auch im Gottesdienst zu seinen Stärken gehört, bewies der 57-Jährige mit einigen Zeilen aus einem Lied der Gruppe "Biermöslblosn": "Was braucht man? Einen Pfarrer, der schön singt ...", zitierte Weber lachend.
Pfarrer kein Langweiler
Er versprach den Plößbergern, dass es nicht langweilig mit ihm werde. Er werde bereit sein, mit den Gemeindemitgliedern gemeinsam Gott zu dienen. Weber glaube daran, dass er ein Geschenk Gottes für Plößberg sei, umgekehrt seien die Plößberger ein Geschenk für ihn, schloss Weber seine Predigt.
Besonders bedankte sich Weber beim Kirchenvorstand für die Ausrichtung der schönen Feier. Grußworte einiger Ehrengäste mit Wünschen für eine schöne Zeit in Plößberg folgten nach dem Gottesdienst im Kultursaal.
Zur Person
- Klaus Weber ist 57 Jahren alt und in Straubing geboren.
- Seine Frau Christiane wird zweite Pfarrerin in der evangelischen Kirche St. Michael in Weiden.
- Das Ehepaar war 17 Jahre in Regensburg an der Lukaskirche tätig und davor 10 Jahre in kleinen Kirchgemeinden in der Mecklenburgischen Partnerkirche.
- Tochter Kerstin zog mit in die nördliche Oberpfalz, wird aber – wie ihr Vater vermutet – nach dem Abitur das neue „Nest“ bald wieder verlassen.
- Weber und seine Familie wohnen im Pfarrhaus Weiden und betreuen Plößberg von dort aus.
„Was braucht man? Einen Pfarrer der schön singt …“
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