In den vergangen zwei Jahrzehnten konnte der Naturliebhaber an die 20 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von gut 30 Hektar in Eigeninitiative erwerben. "Manche waren schon hochwertige Biotope, die Restlichen wurden und werden zu solchen entwickelt", erklärt Hagen. Einige dieser Flächen ergänzen bereits bestehende, vom Landesbund für Vogelschutz geschützte Bereiche. Um sich einen Überblick über die geschaffenen Biotopverbunde und das neueste Projekt von Norbert Hagen zu verschaffen, trafen sich Naturschutzspezialisten aus der Region sowie Bürgermeister Lothar Müller in Dreihöf bei Plößberg. Dort konnte Hagen sein neuestes Grundstück mit einem seltenen Vorkommen der Orchidee Waldhyazinthe vorstellen.
Einige von Hagens Flächen sind Streuobstwiesen mit nunmehr gut 300 Obstbäumen. Hierdurch werden nicht nur alte regionale Obstsorten erhalten, sondern auch artenreiche Lebensräume geschaffen. Abgerundet wird das tierisch gute Nahrungsangebot durch Heckenanlagen mit Schlehen, Weißdorn, Haselnuss, Rosen, Vogelbeeren und Vogelkirschen. Während deren Früchte Leibspeisen für heimische Tiere darstellen, bieten die Stacheln und Dornen Schutz für wertvolle Nistplätze. So lassen sich in diesen Biotopen zu den warmen Jahreszeiten regelmäßig Zugvögel wie der Neuntöter und die Dorngrasmücke beobachten. Aktuell verbringen diese den Winter im tropischen Klimazonen Afrikas. Selbst die Populationen von Exoten wie dem Eisvogel können unter diesen optimalen Bedingungen weiter ansteigen. Durch den Schutz und die Schaffung von Tümpeln und Weihern konnte selbst die wegen ihrer Gefährdung 2007 zum "Lurch des Jahres" gewählte Knoblauchkröte angesiedelt werden. Auf diesen naturbelassenen Flächen haben sich über die Jahre längst verschwundene Pflanzenarten wieder durchsetzen können. Die Seltenheiten wie Arnika, Mondraute, Hainwachtelweizen oder die heimische Orchideenart Grünliche Waldhyazinthe locken Tagfalter, Schmetterlinge und andere Insekten auf diese Flächen. Gerade deshalb kann man dort zahlreiche Arten wie den Feuer- und Perlmutterfalter beobachten.
Wegen des Vorkommens bedrohter Arten erläuterte Erwin Möhrlein vom Landesbund für Vogelschutz die Möglichkeiten im Rahmen des Artenhilfsprogrammes Botanik seitens der Regierung Oberpfalz. Der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes im Landkreis Tirschenreuth, Thomas Kurzeck, ging auf die Fördermöglichkeiten in der Landschaftspflege ein. Informationen zum Vertragsnaturschutzprogramm lieferte Michael Brem von der Unteren Naturschutzbehörde. Unterstützung vonseiten der Gemeinde sicherte Bürgermeister Lothar Müller zu. Denn derartig artenreiche Flächen kämen nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Tourismus zugute.
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