Die SPD-Fraktion stellte in der jüngsten Marktratssitzung im Rathaus den Antrag, die Lieferkosten für das Mittagessen in den Einrichtungen für die Kinderbetreuung der Gemeinde zu übernehmen. Aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen stimmten die Räte im Juni bereits einer Preiserhöhung je Essen um 20 Cent zu. Die SPD wollte nun eine weitere Unterstützung der Familien, indem die Gemeinde die 75 Cent übernimmt, die bisher für den Transport auf den Essenspreis aufgeschlagen sind.
Bürgermeister Lothar Müller erläuterte, dass das Essensangebot erst ab 67 Essen kostendeckend wäre, derzeit aber nur etwa 20 Essen pro Tag bestellt würden. Das dadurch entstehende Defizit trage die Gemeinde. "Von Seiten der Gemeinde wird viel Geld ausgegeben und wir möchten auch die Familien unterstützen und für sie ein Signal setzen", warb SPD-Fraktionssprecher Marcus Fritsch um Unterstützung des SPD-Antrags, der jährlich einen Mehraufwand von etwa 4000 Euro bedeuten würde. CSU-Sprecherin Tina Zeitler argumentierte, dass die Maßnahme den Eltern gegenüber unfair sei, die das Essensangebot nicht in Anspruch nehmen und Kinder zu Hause betreuen.
Antrag abgelehnt
Hans Klupp, Fraktionssprecher der Freien Wähler, unterstrich, dass die Kinderbetreuung für die Gemeinde außerordentlich wichtig sei. Dies werde mit den Planungen einer neuen Kinderkrippe, der Mittagsbetreuung in der Schule und der Übernahme der gestiegenen Transportkosten deutlich. Aus seiner Sicht sei es wichtiger, die Qualität der Betreuung weiter zu steigern. Mit drei SPD-Stimmen für die Kostenübernahme und elf Stimmen dagegen wurde der Antrag abgelehnt. Es bleibt bei der bisherigen Regelung, so dass ein Essen im Hort 4,05 Euro, in der Kita 3,75 Euro und in der Krippe 3,55 Euro kostet.
Ein weiteres Thema im Gremium war die Ganztagsbetreuung an der Grundschule. Schon ab dem kommenden Schuljahr bietet die Grundschule Plößberg auf Initiative der Rektorin Diana Dippel eine Mittagsbetreuung in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen "gfi-GmbH" aus München. Hierfür stimmte der Marktrat einstimmig dem Vertrag mit dem Projektpartner zu.
Mindestens 12 Kinder müssten sich dafür anmelden, die Betreuung könne bis 14 Uhr oder 15.30 Uhr erfolgen. Die Kosten belaufen sich auf 37 bis 52 Euro. Das Defizit der Gemeinde liege bei 20.000 bis 30.000 Euro. Der Vertrag wird vorerst für ein Jahr geschlossen.
In Bezug auf die Kinderbetreuung informierte Bürgermeister Müller, dass die Erteilung der Betriebserlaubnis für eine fünfte Kindergartengruppe, die in der Turnhalle der Kindertagesstätte in Beidl untergebracht wird, bis zum Ende des Schuljahres 2023 erteilt wurde. Die vorläufige Überbelegung der Kinderkrippe mit 28 statt 24 Kindern wurde genehmigt. Dies sei eine Übergangslösung, bis die Container, die Anfang 2023 fertiggestellt werden, in Betrieb gehen können.
Niedriger Quadratmeterpreis
Durch die Verwaltung wurde einem Vorhaben zur Einhausung einer bisherigen Überdachung eines Gewerbebetriebs in Liebenstein zugestimmt und mit positiver Stellungnahme an das Landratsamt weitergeleitet. Dem Bauvorhaben zur Errichtung einer Lagerhalle mit Lkw-Waage eines Landwirts in Stein stimmte das Gremium ebenso einstimmig zu wie dem Bauantrag für ein Einfamilienhaus mit Carport und Garage in Schönkirch. Zum neuen Baugebiet im Kapellenweg in Plößberg hatte Bürgermeister Lothar Müller positive Nachrichten. Nachdem alle Schlussrechnungen eingetroffen seien, fällt der Quadratmeterpreis bei durchschnittlicher Geschossfläche mit 93,24 Euro etwas niedriger als ursprünglich geplant aus.
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