Die Sanierung betrifft historisches und denkmalgeschütztes Gemäuer. Wie Baudirektor Roman Beer vom Staatlichen Bauamt Amberg bei einem zweistündigen "Stubendurchgang" auf der Baustelle Klosterburg erläuterte, ist man zuversichtlich, dass der Fachhochschulbetrieb bis spätestens 2021 in Kastl aufgenommen werden kann. Dass dieser Umbau nicht ganz einfach ist, war den Experten von Anfang an klar.
"Jeden Tag tauchen neue Überraschungen auf, mit denen die beauftragten Firmen fertig werden müssen", sagte Beer. Vor allem die Bausünden aus den 1960er-Jahren, in denen die Klosterburg zum Ungarischen Gymnasium umgebaut wurde, bereiten großes Kopfzerbrechen. In den Materialien wurden auch Schadstoffe wie beispielsweise Asbest verbaut. Der einzige Raum, der nicht angetastet wird, ist der ehemalige Speisesaal des Klosters, das Refektorium. Dieser ist denkmalgeschützt.
Zwei Kräne helfen den Zimmerleuten, die Balken und Verstrebungen der teilweise maroden Dächer auszutauschen und neu zu montieren. Im Mädcheninternat, in dem 60 Einzelappartements einstehen, sind im Keller die historischen Bogengewölbe bereits freigelegt und restauriert worden. Außerdem müssen neue Treppenhäuser eingebaut werden, um Rettungswege zu ermöglichen und Brandschutzvorschriften zu erfüllen. Die Gebäude über dem Kreuzgang werden zu Lehrsälen umgebaut. Insgesamt soll es auf der Burg etwa zehn davon geben. Zwei Aufzüge und eine Hebebühne garantieren die Barrierefreiheit.
Mit Eltern-Kind-Zimmer
Auch an eine Caféteria, einen Versammlungsraum und an Aufenthaltsräume für die Fachhochschüler wurde gedacht. Ein separater Heizungsraum wird nicht mehr benötigt, da die Klosterburg ans Kastler Heizwerk angeschlossen wird. Auch diese Leitungen sind bereits verlegt. Im alten Heizungsraum wurde ein historischer Backofen freigelegt.
Im südlichen Teil des Gebäudes entstehen 60 Einzelzimmer, davon vier Appartements als Eltern-Kind-Zimmer. Außerdem wird hier die Fachhochschulverwaltung untergebracht, die das schönste Zimmer der Burg, das Lehrerzimmer der Ungarn mit Außenerker und Blick über das Lauterachtal, erhält.
Firmen aus der Region
Bleiben noch zwei Gebäude übrig: das ehemalige Lehrergebäude aus den 1970er-Jahren, in dem Lehrsäle und drei Wohnungen für das Lehrpersonal entstehen sollen und das historische Torwärterhaus, das zu einer Hausmeisterwohnung mit Werkstattraum umgebaut wird. Natürlich gehen die Bauarbeiten nicht ohne Staub, Dreck und Lärm ab. Schutzgerüste an den Gebäuden, neue Mauerdurchbrüche, Baumaterialien und Traggerüste sowie Baumaschinen im Klosterinnenhof, in dem auch schon die Schweppermannspiele stattgefunden haben, zeugen von dem Willen der Baufirmen, alles auftragsgemäß auszuführen und pünktlich fertig zu werden.
Wie Roman Beer weiter ausführte, kommen die meisten Firmen aus der Region. Allerdings mussten auch Spezialfirmen aus anderen Landesteilen geholt werden. "Wenn der Umbau fertig ist, wird das Gebäude ein Schmuckstück sein", zeigte sich der Baudirektor überzeugt. Nicht nur die Kastler, sondern die gesamte Polizei könnten darauf stolz sein.
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