Die Mobilfunknetzabdeckung lasse in Waldershof, insbesondere in manchen Ortsteilen zu wünschen übrig, weiß Bürgermeisterin Margit Bayer. Um Abhilfe zu schaffen, sei bereits 2022 bei einer Veranstaltung das Thema aufgegriffen worden. Im Nachgang konnten Kommunen „schwarze Löcher“ auf der Landkarte melden. Die zuständigen Netzbetreiber wurden daraufhin angewiesen, in diesen Orten auf die Kommunen mit Angeboten zur Abdeckung der Funklöcher zuzugehen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Stadt Waldershof. „Wir haben die Ortsteile Poppenreuth, Walbenreuth und Wolfersreuth als schlecht versorgtes Gebiet gemeldet, weil hier in den letzten Jahren viele Beschwerden von Privatpersonen und Gewerbetreibenden eingegangen sind“, wird Bürgermeisterin Margit Bayer zitiert.
Kosten niedrig halten
Weiter informiert die Stadt: Als Resultat wurde im Oktober 2022 ein sogenanntes „Suchgebiet für die Funknetzplanung“ an die Stadt Waldershof verschickt, das aufzeigt, an welcher Stelle die Errichtung eines kleinen Mobilfunkmasts zur Abdeckung des eng umschriebenen Versorgungsgebietes Sinn macht. "Hierbei ist zu bedenken, dass die Mobilfunkanbieter zwar durch die Politik angewiesen sind, die Funklöcher zu beseitigen, jedoch bei wenigen erreichbaren Haushalten auch entsprechend kostengünstig agieren müssen." Andernfalls könne das Projekt aus wirtschaftlichen Gründen nicht verfolgt werden. Und das Funkloch vor Ort würde bestehen bleiben. Mancherorts müssten Kommunen deshalb sogar selbst Masten bauen.
Ein 20 Meter hoher Mast, wie in Poppenreuth geplant, könne vorgefertigt angeliefert werden und sei nur mit einem kleinen Fundament im Erdreich zu verankern, wodurch die Kosten überschaubar blieben, so die Stadt Waldershof.
Am Ortsrand
Die Suche der Stadt Waldershof nach einem Standort für den Mast erfolgte laut Mitteilung 2022. Da es keine Rückmeldungen von privaten Grundstückseigentümern gegeben habe, seien die städtischen Grundstücke im Suchgebiet unter die Lupe genommen worden. Man einigte sich auf einen Standort am Ortsrand im Bereich des Fußballplatzes, so die Stadtverwaltung. "Zunächst war hier das Dach des Sportheims des SV Poppenreuth im Gespräch. Aus statischen und logistischen Gründen wurde schließlich ein Standort neben dem Sportheim gewählt." In zwei Ortsteilversammlungen in Poppenreuth und in der Bürgerversammlung in Waldershof sei das Thema der Öffentlichkeit gegenüber angesprochen worden. „Die anwesenden Bürger in den Versammlungen zeigten sich erfreut über die Entwicklung", so Bürgermeisterin Margit Bayer. „Deshalb bin ich sehr erstaunt, dass sich nach zwei Jahren jetzt ein gewisser Widerstand gegen das Projekt zeigt.“
„Wir nehmen die Sorgen und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst und suchen deshalb nach einem alternativen Standort“, wird der Referent für Ortsteilbelange im Stadtrat und Poppenreuther Mario Bauer in der Pressemitteilung zitiert. Es sehe aber eher ungünstig aus, den Wünschen der Mastgegner gerecht zu werden. Ein Mast, der mindestens 300 Meter von der Wohnbebauung entfernt ist, müsste mindestens 40 Meter hoch sein und stelle eine erhebliche Investition dar, die der Mobilfunkbetreiber für das kleine Einzugsgebiet wohl kaum leisten werde. Die Folge wäre also, dass das Funkloch bestehen bleibe, heißt es in der Mitteilung weiter.
Moderne Infrastruktur Pflicht
Sorge hätten die Anwohner vor allem hinsichtlich der gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch den Mast geäußert. Die Nähe zum Sportplatz, zum Spielplatz und zur Wohnbebauung würden diesbezüglich kritisch gesehen. Laut Bundesamt für Strahlenschutz und Landesamt für Umwelt gebe es die befürchteten gesundheitlichen Beeinträchtigungen jedoch bei den aktuell geltenden Grenzwerten nicht. In größeren Städten finde sich teils alle 200 Meter ein Mast. Bayer: „Als Bürgermeisterin muss es meine Pflicht sein, für eine moderne Infrastruktur in unserer Stadt zu sorgen. Der Gesetzgeber hat in 30 Jahren Mobilfunk in Deutschland keine gesundheitsschädlichen Wirkungen durch die Masten festgestellt."
Die Stadt Waldershof sei nach wie vor im Gespräch mit dem Mobilfunkbetreiber. Am 11. September 2024 werde es eine Informationsveranstaltung für die Bürger aus Poppenreuth, Walbenreuth und Wolfersreuth geben, in der das Projekt und die alternativen Möglichkeiten vorgestellt würden. Hierbei werde auch ein unabhängiger Sachverständiger des Landesamtes für Umwelt detaillierte Auskünfte geben und Fragen beantworten. Schließlich werde der Stadtrat entscheiden müssen, ob und wo ein Mast errichtet werde.
Sollte im Suchgebiet, also in der Nähe zur Wohnbebauung, ein Mast errichtet werden, werde für maximale Klarheit und Sicherheit vorab ein Immissionsgutachten in Auftrag gegeben, sichert die Bürgermeisterin zu. Es werde von unabhängiger Stelle gemessen, wie hoch die elektromagnetischen Felder in der Umgebung des Mastes und innerhalb der Orte tatsächlich sein werden.
















 
 
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