Bei den Oster-Gottesdiensten im Landkreis Amberg-Sulzbach stand die Hoffnung im Mittelpunkt: Aktuell gilt sie dem Ende des Krieges mitten in Europa, aus dem christlichen Glauben heraus ist sie eine zentrale Botschaft des Osterfestes.
Die Pfarrei St. Michael Poppenricht feierte beispielsweise ihre Osternacht als ein großes Hoffnungsfest: Hier ist die Hoffnung sogar Jahresthema in der Pfarrei. Die Osterkerze, von Martina Weiß gestaltet, wurde in die dunkle Pfarrkirche getragen, begleitet von Kommunionfamilien und Ministranten. Für die Kinder waren dies ein besonderes Erlebnis – ebenso wie das Osterfeuer am Kirchplatz. Ein Projektchor mit rund 40 Sängern und Sängerinnen unter Leitung von Anna Liebhäuser, begleitet von Dominik Schrödl am Klavier, Gabriele Biehler an der Orgel und Florian Füger an der Trompete, erntete langanhaltendem Applaus.
Besondere Ostergottesdienste erlebten die Gläubigen der katholischen Pfarrei Illschwang. Kurzfristig war hier der Generalvikar der Diözese Eichstätt, Michael Alberter, erster Stellvertreter von Bischof Gregor-Maria Hanke, als Zelebrant vom Gründonnerstag bis Ostersonntag für Pfarrvikar Pater Praveen eingesprungen. Der seit längerem erkrankte Pater war vor einigen Tagen, überraschend für Pfarrer Johannes Arweck, von seinem Orden in sein Kloster nach Indien zurückgerufen worden.
Um die Gottesdienste im Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen zu gewährleisten, erklärte sich Michael Alberter bereit, die Messen in Illschwang zu übernehmen. Beeindruckt zeigte sich der Generalvikar von der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste, vom großen Eifer der Ministranten und der für Ostern besonders geschmückten Kirche. Er sei gern einmal in den nördlichen Teil des Bistums gekommen, sagte er.
Nach alter Überlieferung postierten sich in Schmidmühlen Ministranten zur Osternacht rund um die Pfarrkirche und machten mit ihren Ratschen auf den Beginn des Gottesdienstes aufmerksam. Pfarrer Werner Sulzer versammelte am Kirchplatz die Ministranten und Kommunionkindern zur Feuerweihe um sich. Die Osterkerze wurde am Feuer entzündet und dann in das finstere Gotteshaus getragen. Die Ministranten gaben das Licht dann an die Besucher weiter.
Auf Initiative von Pfarrgemeinderatssprecher Werner Prechtl und Stadtpfarrer Robin Xavier wurde der Gründonnerstagsabend in Schlicht nach längerer Zeit wieder mit einer Fußwaschung und zum ersten Mahl auch mit einem „Abendmahl“ begangen. Prechtl konnte zwölf verdiente und in der Pfarrei engagierte Männer bewegen, sich als „Apostel“ zur Verfügung zu stellen, und lud sie vor dem Gottesdienst in das Pfarrheim zu einem gemeinsamen Mahl ein, das er dort vorbereitet hatte. Anschließend zogen die „Apostel“ zusammen mit dem Priester und den Ministranten feierlich in das Gotteshaus ein. Nach dem Evangelium zelebrierte Pater Robin an ihnen symbolisch die Fußwaschung nach dem Vorbild Jesu.
Der Pater verriet, dass diese besondere Feier des Gründonnerstags für ihn eine außerordentliche Freude war, denn auch bei seiner Primiz vor 13 Jahren habe das Evangelium von Abendmahl und Fußwaschung im Mittelpunkt gestanden. Für ihn ein Symbol dafür, dass er sich als Priester ganz in den Dienst der Menschen stellen wolle.
Im Zeichen der Hoffnung feierten die Gläubigen in Pittersberg (Ebermannsdorf) Ostern. Pfarrer Josef Beer segnete die Osterspeisen, die Pfarrei verteilte auch farbenfrohe Eier an die Kirchgänger. Der Ruhestandsgeistliche dankte allen, die das ganze Jahr zum Gelingen des kirchlichen Lebens beitragen, von den beiden Mesnerinnen, über die Lektoren bis hin zu den Messdienern, die traditionsgemäß am Karsamstag draußen bei den Familien um ihr "Osterei" baten.

















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