Im Frühjahr 2023 hatte Poppenricht seine Gemeindebürger informiert, dass das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Kauf hochstämmiger Obstgehölze mit 45 Euro finanziert. Mit dem bayerischen Streuobstpakt „Streuobst für alle“ sollten Streuobstwiesen erhalten und bis 2035 zusätzlich eine Million neue Streuobstbäume gepflanzt werden.
Für Pflanzmaterial, Stützpfosten und Schutz gegen Mäuse hätte jeder selbst aufkommen müssen, aber der Gemeinderat entschied, dass diese zusätzlichen Aufwendungen die Gemeinde übernimmt. Die künftigen Obstbaumbesitzer mussten sich nur verpflichten, die Bäume einzupflanzen und sie mindestens zwölf Jahre lang zu pflegen. Obstbaumbestellungen konnten nur über die Kommunen oder Vereine erfolgen.
Poppenricht bewarb sich darauf hin zusammen mit der Eigenheimergemeinschaft Poppenricht, der Siedlergemeinschaft Traßlberg und dem Bayerischen Bauernverband für 100 Obstbäume, die schließlich nun verteilt wurden. Gefördert wurden Kernobst wie Apfel und Birne, Steinobst wie Pflaume und Kirsche sowie verschiedene Wildobstsorten, wozu Vogelkirsche, Wildbirne, Eberesche, Speierling, Eisbeere oder Esskastanie zählen. Eine Stammhöhe von mindestens 1,80 Meter mussten die Obstbäume haben.
Alfons Lobinger gab den Abholern Pflanztipps, riet, dass man auf Wühlmausschutz mit verzinktem, engmaschigem Draht nicht verzichten sollte. Tiefgründig sollte das Pflanzloch gelockert und dann der Stützpfahl südöstlich des Baumes eingeschlagen werden, um dann den Obstbaum einzupflanzen und festzubinden. Die Veredelungsstelle dürfe dabei nicht verdeckt sein. "Sorgen Sie für einen großzügigen Gießring und achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht", legte er dem frischgebackenen Baumbesitzern ans Herz. Dann war Geduld gefragt, denn es galt, Formalien zu erledigen und den Empfang zu bestätigen. Bürgermeister Hermann Böhm warnte: "Sie sollten die Vorgaben nicht zu leicht nehmen, denn das Amt für Ländliche Entwicklung kontrolliert in einigen Jahren, ob die Obstbäume noch im Garten stehen." Sei das nicht der Fall, werde die Förderung zurückgefordert. Böhm äußerte die Hoffnung, dass die neuen Bäume gut anwachsen und in absehbarer Zeit reichlich Früchte tragen.
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