"Heizung der Zukunft": Vortrag stößt auf großes Interesse

Poppenricht
28.10.2022 - 12:52 Uhr

Klare Worte fand Kaminkehrermeister Martin Menzel bei der Infoveranstaltung der Poppenrichter SPD zum Thema „Heizung der Zukunft und mit Heizungsoptimierung Geldbeutel und Umwelt schonen“. „Mir geht es bei dem Vortrag vor allem um die Umwelt. Die meisten von Ihnen sind aber wahrscheinlich hier, weil es Ihnen ums Geld geht. Letztes Jahr wären wir wahrscheinlich mit 20 ,Hansala' da gesessen." Der Saal im Poppenrichter Schützenheim war voll besetzt.

Menzel ging zunächst auf allgemeine Energieverbrauchswerte ein und zeigte anhand von verschiedenen Beispielen auf, dass Energiesparen nicht immer mit Investitionen verbunden sein muss. Die Begrenzung der Warmwasserbereitschaftszeit und die Zirkulationszeiten durch das Einstellen der Pumpen auf die tatsächliche Nutzungszeit und Leistungsstufe nannte er als einfache und effektive Einsparmaßnahme. Kein Geld kostet auch die Absenkung der Raumtemperatur, das Prüfen der Heizungsregelung, die Absenkung und Heizkurve, die Anpassung der Warmwasserzirkulationszeiten und der Warmwassertemperatur. „Auch das Schließen aller Rollos über Nacht und richtiges Lüften kostet nichts“, betonte der Referent.

Menzel empfahl den Anwesenden aber auch die Überprüfung von alten Umwälzpumpen, die einen hohen Stromverbrauch haben. Mit neuen Umwälzpumpen, die sich ausschalten, wenn kein Wärmebedarf vorliegt, lässt sich mit geringem finanziellem Aufwand relativ viel Strom einsparen. „Ich sehe aber auch in vielen Kellern noch ungedämmte Heizungsrohre. Diese lassen sich mit einem geringen finanziellen Aufwand isolieren“, sagte der Redner. Werden Heizkörper nicht gleichmäßig warm oder geben sie Geräusche von sich, empfiehlt der Kaminkehrermeister einen hydraulischen Abgleich.

Zum Thema Heizungserneuerung meinte Menzel, dass zum heutigen Stand Ölheizungen, die über 30 Jahre alt sind, weiter betrieben werden dürfen, wenn diese Niedertemperatur- oder Brennwertkessel sind. Ab Januar 2026 dürfen Ölheizungen nur mit zusätzlichen anteiligen regenerativen Heizsystem (Hybridheizungen) eingebaut werden.

Durch Vollsanierung des Gebäudes erklärte Menzel, lasse sich durchschnittlich bis zu 58 Prozent Energie einsparen und der Wert der Immobilie werde gesteigert. Entsprechende Fördermittel stehen zur Verfügung.

Als weiterer Referent des Abends informierte Ludwig Kinzler, Energieberater des Zentrums für Erneuerbare Energien Ensdorf und der Verbraucherzentrale über das Thema Fördermöglichkeiten. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude können Förderungen für Gebäudehülle, Anlagentechnik, Heizungsanlagen und Heizungsoptimierungen beantragt werden. Wichtig sei es, so der Referent, dass vor Auftragsvergabe die Förderzusage vorliegen muss. Weiterhin wies er darauf hin, dass energetische Maßnahmen auch steuerlich abgesetzt werden können. Sinnvoll und teilweise notwendig sei es vor Beginn einer energetischen Sanierung eine Energieberatung von einem zertifizierten Energieberater in Anspruch zu nehmen. „Bei dieser Beratung wird bei einem rund dreistündigem Vor-Ort-Termin alles zum Thema Energie begutachtet und ein entsprechender Sanierungsfahrplan erarbeitet.“ Die Kosten für diese, über Bundesmittel geförderte Beratung und bei der Verbraucherzentrale Bayern angesiedelten Maßnahme betragen 60 Euro. Termine können beim Zentrum für Erneuerbare Energien, Ensdorf (ZEN) unter 09624/903646 vereinbart werden.

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