Tradition ist es bei der Feuerwehr Poppenricht, vor Jahreshauptversammlung und Kameradschaftsabend mit einem Gottesdienst der verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Im Gasthof Kopf in Altmannshof erinnerte Vorsitzender Christian Krieger an das vergangene Jahr. Er bedauerte, dass sich die Ersatzbeschaffung eines neuen Löschfahrzeugs hinziehe, denn es sei kein geeigneter Stellpatz mit ausreichendem Freiraum vorhanden. Das Gerätehaus müsste an-, um- oder gar neu gebaut werden, aber konkrete Pläne scheiterten am seit vielen Jahren andauernden Streit mit einer Nachbarin, "die mit absurden Anschuldigungen oder Forderungen die Gerichte beschäftigt. Wir müssen und mit einer von Langweile geplagten Nachbarin auseinandersetzen, die es immer wieder schafft, uns in unserer täglichen Arbeit einzubremsen.“ Viel zu lange habe man dem nachbarschaftlichen Treiben zugeschaut, so Krieger, aber nun sollten sich die Verantwortlichen bei Gemeinde und Landratsamt endlich um eine zufriedenstellende Lösung bemühen.
In seinem Bericht wies Kommandant Markus Zagel auf 47 aktiv Feuerwehrdienstleistende sowie 17 Jugendliche hin, darunter 19 Atemschutzträger, 17 Maschinisten und 17 Sanitäter. Zu vier Bränden wurde die Wehr nach seinen Angaben 2022 alarmiert worden, davon zweimal nach Rosenberg sowie zu einem Heckenbrand und zu einem umfangreichen Vegetationsbrand oben auf der Platte. Dazu kamen elf technische Hilfeleistungen wie Verkehrsunfall, umgestürzter Baum, Keller unter Wasser usw. Markus Zagel sagte, dass zwölf Übungen teilweise zusammen mit der Feuerwehr Karmensölden abgehalten wurden, zudem drei Atemschutz- und zwei Maschinistenübungen sowie ein Funklehrgang.
Die 2022 ausgelieferte neue Einsatzkleidung habe sich bewährt, biete mehr Sicherheit und Tragekomfort. Unwirtschaftlich wäre die Instandsetzung der alten Atemschutzgeräte gewesen, sie seien durch neue ersetzt worden, außerdem seien 25 digitale Pager (Funkmelder) an die Aktiven ausgegeben worden. Seit zehn Jahren übt Marion Hoppe das Amt der Jugendwartin aus, sie wurde zur Löschmeisterin befördert. Derzeit gehören der Poppenrichter Jugendfeuerwehr 16 Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren an, sagte sie. Für 2023 kündigte Hoppe einen Besuch der Feuerwehr Erlangen an, außerdem die Teilnahme an der Bayerischen Jugendleistungsprüfung, Wissenstest, 24-Stunden-Übung sowie Zeltlager und Kanufahrt.
Die Gemeinde Poppenricht sei stolz auf ihre gut ausgebildeten Feuerwehren, betonte Bürgermeister Hermann Böhm. "Es ist den Mitgliedern der Feuerwehr Poppenricht hoch anzurechnen, wenn sie angesichts der andauernden Nachbarschaftsstreitigkeiten nicht alles hinwerfen, ihre Freizeit opfern und rund um die Uhr bereitstehen, um anderen zu helfen", sagte er. Die Gemeinde Poppenricht investiere in ihre Feuerwehren, so Böhm und erinnerte an die sechsstellige Summe für neue Schutzkleidung. Dass die Feuerwehren ihr Handwerk verstünden, hätten sie im vergangenen Sommer gezeigt, als „auf der Platte“ ein abgeerntetes Getreidefeld in Brand geraten sei und die Feuerwehren Poppenricht und Traßlberg erfolgreich ein Übergreifen der Flammen auf den angrenzenden Wald verhindert hätten. Der Feuerwehrverein und die Feuerwehrjugend seien aus der Dorfgemeinschaft nicht wegzudenken.
Kreisbrandinspektor Christof Strobl erinnerte an die heftigen Stürme im vergangenen Jahr, bei denen die Feuerwehren gefordert waren. Außerdem habe es acht Flächenbrände gegeben, "die zügig abgelöscht wurden und nicht, wie in anderen Regionen, die Feuerwehren über Wochen im Einsatz hielten". Strobl wies darauf hin, dass es im Landkreis Amberg-Sulzbach 114 Feuerwehrhäuser gebe, die teilweise mitten in Wohngebieten stünden, aber nur in Poppenricht gebe es Differenzen mit der Nachbarschaft.
Für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Florian Ulrich und David Deyerl geehrt. Langjähriger Mitglieder des Feuerwehrvereins wurden ausgezeichnet: für 25 Jahre Petra Bengl, Philipp Jonscher, Markus Lotter, Michael Schegl und Marina Weiß; für 40 Jahre Mathias Conrad, Karl-Heinz Lulla und Karl-Heinz Wolfsteiner; für 50 Jahre Johannes Donhauser, Hans Graf, Rudolf Kordein, Erich Lobenhofer und Kurt Oppermann; für 55 Jahre Hans Lautenschlager; für 65 Jahre Gerhard Klee.
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