Poppenricht
09.03.2022 - 15:22 Uhr

Poppenricht zeigt bei Kundgebung Solidarität mit der Ukraine

Poppenricht setzt ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit den Ukrainern. Denn einige Hundert Menschen besuchen das Konzert des Posaunenchors Rosenberg-Poppenricht auf dem neuen Dorfplatz. Und der Bürgermeister spricht deutliche Worte.

Bei der Solidaritäts-Veranstaltung im Zentrum Poppenrichts verurteilte Bürgermeister Hermann Böhm das Verhalten des Aggressors Wladimir Putin als "völkerrechtswidrig, barbarisch und menschenverachtend". Das Leid, das die Menschen in der Ukraine erfahren müssten, sei furchtbar. Der seit zwei Wochen andauernde Angriffskrieg gegen die Zivilbevölkerung werde immer brutaler, denn Raketen- und Artillerieangriffe auf die großen Städte der Ukraine lassen nicht nach. Mittlerweile befehle Putin sogar den Einsatz von Streu- und Vakuumbomben, um möglich viele Menschen zu töten.

"In dieser Gedenkstunde verweilen unsere Gedanken bei den Menschen in der Ukraine. Bei all jenen, die Schutz in U-Bahnstationen und Kellern suchen, die ihr Land verteidigen, die Angehörige, Freunde oder ihr Leben verloren haben und bei den Menschen, die mit diesem Krieg aus ihrer Heimat vertrieben werden", sagte Böhm. Über 75 Jahre habe Europa keinen derartigen Krieg erlebt, betonte Böhm. Seine und die vorherige Generation hätten das Privileg genossen, in Frieden zu leben. Jedoch sei der Frieden keine Selbstverständlichkeit, er sei zerbrechlich und müsse verteidigt werden. Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Toleranz und Dialogfähigkeit seien grundlegende Bedingungen für einen dauerhaften Frieden. "In unserem Europa gilt immer noch die Stärke des Rechts, nicht das Recht des Stärkeren", bekräftigte Böhm. "Die Poppenrichter haben sich auf ihrem Dorfplatz versammelt, um ein deutliches Zeichen für das europäischen Wertefundamente zu setzen. Wir sprechen uns klar gegen diesen durch nichts zu rechtfertigen Krieg aus", sagte der Bürgermeister.

Yuliya Barts, die in der vergangenen Woche einen Hilfstransport in die Ukraine organisiert hatte, dankte mit bewegenden Worten all den Menschen, die binnen weniger Tagen dringend notwendige Güter bereitgestellt haben, auch im Namen der "Selbstverteidigung der Region Sambir", die in der Ukraine die Verteilung der Hilfsgüter übernommen hat. Sie hoffe auf eine weitere gute Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen. Bats (30), die vor 16 Jahren aus der Ukraine nach Deutschland kam, ist mit einem Ukrainer verheiratet, wohnt in Regensburg und arbeitet als Mediengestalterin bei der Firma Webfiends GmbH, die ihren Sitz im Industriegebiet Nord hat. Sie und ihr Ehemann wollen ihre leidgeprüften Landsleute unterstützen. Der Kontakt zur Gemeinde Poppenricht entstand über einen mit ihr befreundete Mitarbeiter von Grammer Solar aus Poppenricht. Die Unterstützung, die ihr hier widerfahre, sei überwältigend. Etwa auch aus den Gemeinden Illschwang und Ammerthal sowie von den Mitgliedern des Ladies Circle aus Amberg. Wann der nächste Hilfstransport in die Ukraine auf den Weg geschickt werde, stehe noch nicht fest, informierte sie, aber das sei dann kein Kleintransport sondern ein großer Lkw einer ukrainischen Spedition.

Musikalisch wurde die Solidaritätskundgebung vom Posaunenchor Rosenberg-Poppenricht gestaltet. Norma Brand aus Illschwang sang das Vaterunser in der Sprache ihrer spanischen Heimat. Die Kundgebung beschloss ein ökumenisches Schlussgebet von Daniel Götzfried und Regina Probst.

"In unserem Europa gilt immer noch die Stärke des Rechts nicht das Recht des Stärkeren."

Hermann Böhm, Bürgermeister von Poppenricht

 
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